Einsatz für die Grubenwehr Buchberg
Bad Ischl, 08. Mai 2009 - Die diesjährige Grubenwehr-Hauptübung fand in der Stollenanlage Perneck bei Bad Ischl statt. Dieses ehemalige Munitionslager gehört als Außenlager zur Heeresmunitionsanstalt Buchberg. Die Stollenanlage bot anspruchsvolle Übungsbedingungen für die eingesetzten Grubenwehren. Organisiert wurde die Übung von der Hauptstelle für Grubenrettungs- und Gasschutzwesen.
Großalarm für die Grubenwehren
Übungsannahme war der Brand eines Staplers in den unterirdischen Anlagen mit drei verletzten Personen. Nach Alarmierung der Grubenwehr der Munitionsanstalt wurden aufgrund der Schwere des Unglücks weitere Grubenwehren angefordert. So kamen zusätzlich die Grubenwehren aus Bad Bleiburg, Hieflau, Schwaz und von der Luftraumüberwachung aus St. Johann im Pongau zum Einsatz. Als Übungsbeobachter und Mitwirkende unterstützte ein Grubenwehrteam aus dem deutschen Ruhrpott die Bergungsarbeiten.
Brandbekämpfung 800 Meter im Berg
Der rasche Antransport der Hilfskräfte von ihren Dienststellen wurde mit Hubschraubern des Bundesheeres sichergestellt. Zeitgleich wurde eine Einsatzleitung in der Feuerwehr in Bad Ischl eingerichtet. Am fiktiven Einsatzort angekommen begannen die Trupps der Grubenwehr mit der Suche nach Verletzten und mit der Brandbekämpfung. Alleine der Anmarsch zum Unglücksort betrug 800 Meter im Erdinneren. Diese Strecke wurde von den Einsatzkräften mit voller Schutzausrüstung und schwerem Atemschutz bewältigt. Hinzu kam dichter (Disco-)Nebel, der die Sicht einschränkte. Nach einer schnellen "Brand aus!"-Meldung begann die Versorgung und der Abtransport der Verletzten.
Schwierige Bergung
Als wahrliche Knochenarbeit stellte sich die Bergung der Verletzten dar: Wegen einer verklemmten Türe konnte die Bergung nicht auf der ebenerdigen Sole erfolgen, sondern die Patienten mussten über Stiegen und Schächte zum Notausgang transportiert werden. Die knapp 100 Höhenmeter wurden untertage mittels Falschenzügen und Korbschleiftragen zurückgelegt. Während der gesamten Rettungsdauer von zwei Stunden wurden die Patienten über spezielle Atemmasken mit Sauerstoff versorgt. Obertage wurden die Verletzten dann dem wartenden Sanitätsdienst von Bundesheer und Rotem Kreuz übergeben und mit dem Notarzthubschrauber abtransportiert.
Integrierter Einsatzstab
Neben den Männern der Grubenwehr nutzte auch die Einsatzleitung diese Übungsmöglichkeit. Hier stand vor allem die Zusammenarbeit der Behörden und der verschiedenen Hilfsorganisationen in einem integrierten Einsatzstab im Vordergrund. "Eine Herausforderung sind die verschiedenen Schnittstellen und die Koordinierung der sechs Grubenwehrtrupps untertage", so Übungsleiter Oberstleutnant Hubert Graser.
Ein Bericht der Redaktion Militärkommando Salzburg