Die Situation im Sudan
Wien, 10. März 2010 - Um die Situation im Sudan zu erörtern lud am Mittwoch die Direktion für Sicherheitspolitik im Verteidigungsministerium in die Landesverteidigungsakademie. Mit den Vertretern des Bundesheeres diskutierten dabei Vertreter des Außen- und anderer Ministerien sowie Akademiker aus verschiedenen österreichischen Think-Tanks, Partnerinstituten (Austria Institut Europa- und Sicherheitspolitik, Österreichisches Institut für internationale Politik) und Interessensvertretungen wie der Wirtschaftskammer Österreich.
Herausforderungen für das internationale Krisenmanagement
In Vertiefung der sicherheitspolitisch immer wichtiger werdenden Beschäftigung mit Afrika und aufbauend auf nationalen wie auch internationalen Studien wurden die Teilnehmer durch verschiedene Spezialisten über die aktuelle strategische Lageentwicklung und mögliche Entwicklungsszenarien informiert. Dabei wurden insbesondere die vielfältigen Herausforderungen für das internationale Krisenmanagement angesprochen. Daran anknüpfend wurden in einer ressortübergreifenden Diskussionsrunde Ableitungen für Österreich besprochen.
Handlungsbedarf in Afrika
Konsens herrschte unter den Teilnehmern hinsichtlich des Umstandes, dass der Sudan neben humanitären Überlegungen auch vor dem Hintergrund der österreichischen Beteiligung an EU-Krisenreaktionskräften 2011 an sicherheitspolitischer Bedeutung gewinnt. Außerdem bestand Einvernehmen, dass der allgemeine Handlungsbedarf für die internationale Gemeinschaft hoch ist, und dass auch die EU sich aktiver wird einbringen müssen.
Österreich genießt guten Ruf
Professor Höll (OIIP) und Bundesminister a.D. Werner Fasslabend (AIES) stellten basierend auf den Erfahrungen ihrer Reisen in den Sudan fest, dass Österreich vor Ort einen guten Ruf als neutraler Vermittler genießt und daher einen willkommenen Partner darstellt.
Weitere Sensibilisierung
Dieses interministerielle Besprechungsformat soll nach den Aprilwahlen im Sudan fortgesetzt werden, um konkrete Handlungsoptionen für die EU und Österreich zu identifizieren und zu einer weiteren Sensibilisierung österreichischer Akteure für afrikanische Sicherheitsfragen beizutragen.
Ein Bericht der Redaktion Direktion für Sicherheitspolitik