Übung in Leoben: "Task Force 18" evakuiert Zivilisten
Leoben, 30. April 2010 - Von 26. bis 30. April 2010 übte die "Task Force 18" des Österreichischen Bundesheeres in Leoben. Die Task Force ist eine sogenannte Kaderpräsenzeinheit und besteht aus rund 350 Berufssoldaten, die für internationale Operationen ausgebildet wurden und permanent einsatzbereit sind.
Action im Justizzentrum
Für den Höhepunkt des Trainings erklärte die Übungsleitung das Justizzentrum Leoben kurzerhand zum Krisengebiet. Die Idee: Das Zentrum stellte einen Gerichtshof inmitten eines Konfliktgebietes dar. Wegen der Verurteilung eines als Kriegsverbrecher angeklagten "Nationalhelden" kam es zu gewaltsamen Demonstrationen gegen Angehörige internationaler Organisationen.
Schutz für Zivilisten
Zum Schutz der bedrohten Bediensteten, Richter und Staatsanwälte aus verschiedenen Nationen wurde die "Task Force 18" beauftragt, diese aus dem Justizzentrum zu evakuieren - eine Aufgabe, die auf die Soldaten durchaus auch in einem tatsächlichen Friedenseinsatz zukommen könnte. Und die sie diszipliniert und souverän lösten.
Berufssoldaten und Spezialisten
Die Zusammenführung der "Task Force 18" für diese Übung erfolgte unter dem Kommando des Jägerbataillons 18 in der Landwehr-Kaserne im obersteirischen St. Michael. Die Task Force ist ein hochbeweglicher Infanterieverband und wird aus Berufssoldaten formiert, deren Heimatgarnisonen in der Steiermark, im Burgenland, in Kärnten und in Tirol liegen. Zur Unterstützung der Kampftruppen nahmen auch Spezialisten der Militärpolizei und des Sanitätsdienstes, Kampfmittelbeseitiger, Militärhundetrupps und Fliegerkräfte an der Übung teil.
Kaderpräsenzeinheiten stehen bereit
Derzeit verfügt das Bundesheer über ca. 1.800 Soldatinnen und Soldaten in Kaderpräsenzeinheiten als Kräfte für internationale Operationen. Diese können weltweit in allen Krisengebieten zum Einsatz kommen, wenn es einen Beschluss der Bundesregierung gibt, sich an einem internationalen Friedenseinsatz zu beteiligen.
Weiterführende Information
Ein Bericht der Redaktion Militärkommando Steiermark