Grundwehrdiener und Miliz im Katastropheneinsatz
Wien, 13. Juli 2010 - Wie wichtig die Wehrpflicht für die Aufgaben des Bundesheeres ist, zeigen die Katastropheneinsätze der vergangenen Tage: In drei Bundesländern halfen Soldaten, die Folgen von Unwettern zu beseitigen.
Aufräumarbeiten nach Murenabgängen
Seit Montag befinden sich Milizsoldaten, Rekruten und Kaderpersonal im Katastropheneinsatz im Gebiet von Klösterle/Tschagguns in Vorarlberg. Die rund 60 Pioniere des Militärkommandos sind mit Aufräumarbeiten nach nächtlichen Murenabgängen beschäftigt. Die Milizsoldaten, die für eine Waffenübung in Hochfilzen eingerückt waren, wurden kurzerhand umdirigiert und im Klostertal zur Hilfe der betroffenen Bevölkerung eingesetzt.
Hilfe in Tschagguns
Im Laufe des Vormittags wurden weitere 20 Soldaten - Rekruten des Baupionierzuges des Militärkommandos - zu einem Einsatz in Tschagguns abgestellt. Auch hier sind Schäden nach nächtlichen Unwettern zu beseitigen. Mit dem Kaderpersonal sind insgesamt 114 Personen eingesetzt. Geleitet werden die Assistenzeinsätze aus der Einsatzzentrale des Militärkommandos in Bregenz.
Soldaten lösen Verklausungen
In der Steiermark sind im Raum Tauchental 40 Soldaten der Stabskompanie des Militärkommandos mit der Lösung von Verklausungen nach schweren Regenfällen beschäftigt.
Löscheinsatz am Schneeberg
Von Sonntag bis Montagabend standen zudem Kräfte des Heeres im Löscheinsatz im Raum Hirschwang am Schneeberg. Um einen Waldbrand zu bekämpfen, hatte das Bundesheer neben Soldaten auch zwei S-70 "Black Hawk", eine Agusta Bell 212 und einen OH-58 "Kiowa"-Hubschrauber sowie drei Pilatus PC-6 "Turbo Porter"-Flugzeuge abgestellt.
Pioniere errichten Behelfsbrücken
Zusätzlich errichten seit einigen Tagen im Gebiet von Kirchschlag in Niederösterreich Soldaten des Pionierbataillons 3 nach schweren Unwettern Behelfsbrücken und Stege. Angefordert wurden die Soldaten von der Bezirkshauptmannschaft Wiener Neustadt.
Wehrpflicht garantiert Einsatzbereitschaft
Assistenzeinsätze zur Katastrophenhilfe sind im Wehrgesetz geregelt. Neben der militärischen Landesverteidigung, dem Assistenzeinsatz im Inneren und den Auslandseinsätzen ist die "Hilfeleistung bei Elementarereignissen und Unglücksfällen außergewöhnlichen Umfanges" als eine der vier Aufgaben des Bundesheeres vorgesehen. Für diese steht das Heer 365 Tage im Jahr bereit. Ohne Wehrpflicht wären derartige Einsätze jedoch nicht in diesem Ausmaß möglich.