Sicherheitsstrategie: Kein Bedarf mehr für Massenheer
Wien, 04. Oktober 2012 - Verteidigungsminister Norbert Darabos hat heute, Donnerstag, bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Brigadier Peter Resch die Kernpunkte der im März 2011 beschlossenen Sicherheitsstrategie und die darauf aufbauenden Planungen zur Neuausrichtung des Bundesheeres erläutert.
"Das Bundesheer der Zukunft muss rasch verfügbar, professionell ausgebildet und modern ausgerüstet sein. Bedarf für ein Massenheer im alten Sinn gibt es nicht mehr", sagte Darabos. Und weiter: "Das vorgeschlagene Profil spricht daher aus meiner Sicht klar für die Umstellung auf ein Profi-Heer."
Sicherheitsstrategie
Die künftigen Aufgaben des Bundesheeres sind durch die Sicherheitsstrategie klar definiert. "Die Bundesregierung hat die relevanten Risiken für Österreich, die Interessen und die Ziele unserer Sicherheitspolitik in einem Bericht zur Sicherheitsstrategie im Ministerrat beschlossen", erläuterte Darabos. Internationaler Terrorismus, die Folgen regionaler Konflikte, natürliche und technische Katastrophen gehören demnach zu den neuen Bedrohungsbildern.
"Der Schutz unserer Souveränität, Hilfeleistung bei Katastrophen, aber auch ein Beitrag zum internationalen Krisenmanagement sind die Aufgaben, denen sich das Bundesheer künftig verstärkt widmen muss", so der Minister. Konventionelle Angriffe auf Österreich würden hingegen der Vergangenheit angehören. In der Sicherheitsstrategie sieht der Minister auch eine "zentrale Entscheidungsgrundlage für die Volksbefragung im kommenden Jänner".
Profilvariante "F2 - gesteigerte Kooperation"
Auf Basis des Berichts zur neuen Sicherheitsstrategie wurden anschließend vom Generalstab "verteidigungspolitische Profile" erarbeitet, um den geänderten Anforderungen Rechnung zu tragen. "Das bestbewertete Modell, das Profil 'F2 - gesteigerte Kooperation', bietet damit die wesentliche Grundlage für die notwendige Neuausrichtung der Streitkräfte", so Darabos.
Die Profilvariante "F2" umfasse alle notwendigen Fähigkeiten des Österreichischen Bundesheeres für die Zukunft, so Brigadier Resch, Leiter der Gruppe Grundsatzplanung im Verteidigungsministerium. "Wir bereiten uns auf Raum- und Objektschutz vor, wir sind damit im In- und Ausland kooperationsfähig und stehen im Katastrophenfall zur Verfügung, wo andere nicht mehr helfen können", so Resch.