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Interview von Georg Mader (Janes Defence Weekly) mit Generalmajor Erich Wolf (Kommandant der Luftstreitkräfte)

Langenlebarn, 27. November 2003  - JDW: Danke für den Termin Hr. Generalmajor., zu Beginn zu einer Übersicht oder Zusammenfassung. Bei Ihrem Amtsantritt im Dezember 2002 waren die Erwartungen hoch, endlich ein Kommandant der auch Jet-Pilot ist usw. Was haben Sie vorgefunden, was hat sich inzwischen verändert, was ist veränderungsresistent geblieben? Wo ist Ihr Target-Goal?

Generalmajor Wolf: Das sind viele Fragen auf einmal. Was haben wir vorgefunden. Es hat sich die Gestalt des Kommandos doch wesentlich verändert indem wir die neue Organisationsform von Führungsgrundgebiet 1 bis 6 und MSL (Materialstab-Luft) eingenommen haben bzw. der Wandel vollzogen wurde vom 3-Säulen Modell mit wechselnden Stellvertretern, zu einer militärischen Führungsstruktur. Entscheidender Aspekt dabei ist, dass damit sichergestellt wurde, dass national und international die richtigen Ansprechpartner leicht zu finden sind.

In manchen Bereichen hat es klarerweise Umdenkprobleme gegeben, man hat – ohne Kritik - eben einen anderen Arbeitsstil kennen lernen müssen. Ich habe jenen aus der Luftabteilung mitgenommen, also dass man Themen in großen Schritten umfangreich bearbeitet, komplex sieht und löst - und nicht nur punktuelle Themenbearbeitung macht. Das erfordert die Einbindung mehrerer Bereiche. Das war vor allem für manche – ob jetzt der Logistikbereich oder Ausbildungsbereich - auch neu weil die früher sehr für sich alleine agiert haben und nicht gewohnt waren, unter einem Stabsleiter zu arbeiten. Die Arbeit wurde innerhalb der drei Säulen nicht so koordiniert wie es möglich gewesen wäre. Dort wo mehrere Bereiche bzw. zivile Behörden oder zivile Partner betroffen sind, wird in der Regel von Kdt. oder seinem Stellvertreter gezeichnet und das trägt nun den einheitlichen Stempel der Luftstreitkräfte.

Mindestens genauso wichtig ist aber – und damit werden wir in der nächsten Zeit wesentlich zu kämpfen haben – wir hatten durch die letzte Pensionierungswelle bzw. frühzeitiger Abgänge in die Frühpension dramatische Änderungen im Personalstand. Nicht in der Anzahl sondern in den Personen selbst. So eine Welle steht uns nochmals bevor, das ist zu erwarten auf Grund des Pensionsgesetztes das nun in Kraft tritt. Da wird leider viel Kompetenz abgehen, denn es betrifft die Generation der 57-60ig-Jährigen die bei längerem Verbleib Nachteile erwarten. Ich habe jetzt mit unseren Leuten einen Dialog begonnen, wollte gerne wissen was die Menschen bewegt gerade jetzt in Pension zu gehen, die interessante Arbeit sollte ja auch Befriedigung sein. Allein hier im Kommando wird das 6 bis 8 Leute betreffen – und das sind nicht die Unerfahrensten, oftmals Schlüsselpersonen. Es kann zwar auch von Vorteil sein wenn es zu einer Bereinigung der Altersstruktur führt, man wird rascher auf die jüngere Generation umsteigen. Für jene stellt sich dann jedoch die Frage, welche Karriere hat man vor sich? 20 oder 30 Jahre Regimentskommandant ist vielleicht auch nicht die Herausforderung.

Soweit die Veränderungen. Meine ‚Goals’ sind nun, dass diese Strukturreform nicht beim „Kopf“ stehen bleiben kann sondern dass sie in den gesamten Bereich unserer Luftstreitkräfte hineingehen wird müssen. Einerseits um eine taugliche und effiziente Struktur zu haben aber auch als Diktat der geringer werdenden Mittel. Diese muss man wirklich effizient einsetzen, bzw. möchte man aus jenen durch sparsamere Strukturen und schnellere Abläufe auch mehr als bisher machen. Das wird die Hauptarbeit im Stabe für die zweite Jahreshälfte sein, hier einen Beitrag für den Generalstab zu liefern. Wie Luftstreitkräfte-Neu aussehen könnten, auch unter der Prämisse der cost-efficiency. Es wird eine Durchforstung geben der Dinge die man wirklich braucht, jene die nice-to-have sind und jene die man nicht mehr braucht. Wo wird man Kernkompetenz brauchen, wo aufgeben können.

JDW: Wie soll das dann technisch-materiell aussehen? Bedeuten ‚Target-Goals’ - angesichts der Eurofighter-Entscheidung - auch andere Systeme die vorgefunden wurden zu hinterfragen bzw. auszuscheiden?

Generalmajor Wolf: Dazu möchte ich – jetzt – nichts sagen. Das wäre zu früh. Ich will auch niemanden verunsichern, bzw. eine profunde Planungsarbeit stören indem ich jetzt Ideen von mir gebe, die womöglich irreführend sein könnten. Das muss analytisch abgearbeitet werden und dann sollen die Vorschläge zu den einzelnen Systemen gemacht werden.

JDW: Naja, aber für manche Systeme – z.B. SC-7 Skyvan – ist es doch Allen evident dass jene nicht mehr lang fliegen werden und auch für die ganzen Leichthubschrauber wird es doch Gedanken einer Zeitleiste zur Ablöse oder Reduzierung geben ?

Generalmajor Wolf: Es gibt natürlich Gedanken, ich sage sie Ihnen aber nicht weil ich die Arbeit der Fachleute nicht behindern will. Sie haben aber recht, eine zentrale Frage wird natürlich nicht nur die Strukturreform für sich sein, sondern bezgl. der einzelnen Systeme bzw. Einheiten ist die Frage inkludiert wie künftig die Ausbildung erfolgen soll, für den Hubschrauber- bzw. für den Flächen- bzw. Kampfflugzeug-Sektor. Das ist eben genau Gegenstand der Arbeit der zweiten Jahreshälfte. Dabei kann es aber durchaus Überlegungen geben, ob und wann man eine Type aufgibt und welche man erhält. Wie heißt es, alles ist möglich.

JDW: Wir haben – leider erst ‚dank’ Galtür – 9 neue Hubschrauber bekommen, die 3 Hercules sind im Zulauf, wir bereiten den neuen Abfangjäger vor. In Anfragen die von ‚normalen’ Medien kommen hört man immer wieder Zweifel bezgl. genug Personal. Sind da nicht – Stichwort Hercules – Lücken zu erwarten?

Generalmajor Wolf: Im Kommando selbst, welches ja ca. 200 Leute umfasst, haben wir noch ein Personalfehl, die Arbeit ist aber derzeit bewältigbar. Was die C-130 betrifft, wird es nun bald möglich, die nötigen Einteilungen zu machen. Ich würde sagen, die C-130 ist so spannend und interessant, dass sich auch Viel aus den Landstreitkräften gemeldet haben die z.B. Loadmaster aber auch Techniker werden wollen. Das ist eine interessante Tätigkeit und da versprechen sie sich auch regelmäßige Auslandaufenthalte. Großteils stammen die Crews aus Hörsching, auch aus dem Hubschrauberbereich. Da gibt es z.B. Techniker die Interesse haben auf die C-130 zu wechseln. Die zweite Hercules landete dort Ende August und die dritte kommt gegen Jahresende. Wir sind sehr zufrieden über diese Fähigkeit.

JDW: Sie haben schon Ausbildungskonzepte und –ideen erwähnt. Abgesehen von den künftigen Eurofighter-Piloten zu tun die ja vorher ausgebildet werden, haben wir - so wie viele kleine Länder - eine kleine, teure Fliegerschule die 5 oder 7 Piloten im Jahr hervorbringt. Mittel- und langfristig hört man da immer wieder die etwas diffusen Begriffe ‚Alpen-Dreieck’ und ‚Eurotraining’. Können sie das etwas aufhellen bzw. eine Zeitleiste angeben? Soll dann Ersteres in Letzterem aufgehen…?

Generalmajor Wolf: Grundsätzlich ist dazu festzuhalten: Die Kooperation im sog. ‚Alpen-Dreieck’ - wo wir drei deutschsprachigen Luftwaffen-Chefs von Deutschland, Schweiz und Österreich regelmäßig zusammentreffen – das ist ein Projekt ganz für sich. Es gibt natürlich darüber hinaus Anknüpfungspunkte im europäischen Kontext. Diese Form wurde aber gewählt, weil es in diesen drei Ländern – bei den Deutschen meine ich da die ‚Luftwaffe’ ohne Heeresflieger - große Übereinstimmungen in grundsätzlichen Überlegungen gibt - etwa im Hinblick auf den zukünftigen Betrieb von Flugzeugen usw.

Dabei gibt es zwei Schwerpunkte. Das eine ist eine Erhöhung der Sicherheit im Luftraum, wo zum Jahresbeginn 2004 ein entsprechendes MoU unterzeichnet werden soll. Das ist speziell unter dem Aspekt 11.9. entstanden, wo ja bei Übertragung der Flugwege auf europäische Verhältnisse mehrere Länder betroffen wären. Die drei Länder, die sich gut verständigen können, haben das eben nun angegangen. Das beginnt nun mit einem - mehr oder weniger verpflichtenden – Informationsaustausch der Einsatzzentralen und soll sich dann entwickeln. Es geht darum, die Sicherheit im Luftraum im Hinblick auf Luftraumüberwachung zu erhöhen und auch abzustimmen. In weiterer Zukunft könnte es dann im Luftraum keine Staatsgrenzen mehr geben. Dann könnte – wenn es notwendig ist - derjenige die Operation oder Aktion durchführen der am Besten zum Anlassfall positioniert ist bzw. dann übergibt wenn es taktisch notwendig ist – und das muss nicht unbedingt die Staatsgrenze sein. Das ist, wie gesagt, noch eine Vision.

Der andere Punkt sind die Ausbildungsaspekte wo wir – wie alle Länder stehen wir unter Einsparungsdruck – überlegen, wo wir bündeln und zusammenlegen können. Es gibt da z.B. eine Idee die Unteroffiziersausbildung weiterzuentwickeln, Fernstudium und Weiterbildung über Internet usw. Da könnten dann, wenn man gute Arbeiten abliefert, die besten 30 Europas zusammengefasst werden und dann irgendwo ein Seminar haben usw. Eine weitere Idee im ‚Alpen-Dreieck’ ist etwa, eine gemeinsame Sprache zu entwickeln – Englisch ist ja nicht Englisch in den verschiedenen Fachbereichen – und da wird an einem Programm über spezifisches Luftfahrtenglisch gearbeitet welches im Internet, bzw. in den Intranets dann laufen kann. Aber selbstverständlich wird auch über gemeinsame Pilotenausbildung nachgedacht.

JDW: Gerade dazu hat man im Juli in Fairford (Royal Air Tattoo in England) von Pilatus und EADS viel gehört, da wurde mit ‚Alpen-Dreieck’ und ‚Eurotraining’, PC-21 und MAKO (Anm.: neue Trainingsflugzeuge) viel argumentiert. Wie weit betrifft uns das Alles?

Generalmajor Wolf: Nun, die Schweizer und die Deutschen stehen da unter einem größeren Druck als wir. Wir können diese Themenkreise in Ruhe angehen und haben nicht den Druck etwa die Entscheidung sofort treffen zu müssen z.B. die gesamte Pilotenausbildung aus Amerika nach Deutschland zurückzuholen. Die Schweizer – so mein Eindruck aus Gesprächen – stehen etwas unter dem Druck ihrer nationalen Industrie, die ja die durchaus interessante PC-21 entwickelt hat. Offensichtlich hat die Industrie nicht nur für die Basis- sondern auch die Fortgeschrittenenschulung – wo EADS ja schon den MAKO und die Italiener ihre 346 propagieren – einen technologischen Vorgriff auf mögliche Konzepte die da eben erst ausgearbeitet werden entwickelt. Wir kommen da schon zum sog. ‚Eurotraining’-(AEJPT Advanced European Jet-Pilot Training)-Konzept, da wird die Machbarkeitsstudie bis 2004 vorliegen – und da kommt es zu diesem industriellen Vorgriff, warum auch immer. Kurzfristig bietet man auch Training auf modernisierten, spanischen F-5s, das entsteht vermutlich auch unter dem Zeitdruck den manche Länder haben. Auch diesbezüglich wird an einer Studie gearbeitet.

JDW: Daraus entnehme ich, wir halten unsere Fliegerschule mal so wie sie ist - und sind froh damit?

Generalmajor Wolf: Ja. Froh wäre ich ja eigentlich damit, dass man sie zu einer echten Schule der Luftstreitkräfte ausbaut, weg von der reinen Pilotenschulung. Die Leute dort sind ja jetzt – soweit möglich – auch in anderen Bereichen tätig, Stabsausbildung, Flugsicherungsausbildung usw. Außerdem gibt es national weitere Berührungspunkte, hier in Langenlebarn mit der Bundes-Fachschule, mit der HTL-Eisenstadt und über das Fachhochschule- bzw. Akademie-für-Aeronautik Projekt von Hr. Mateschitz in der Steiermark. Hier muss man ein vernünftiges Konzept drüberlegen, bzw. zu fördern, damit sich diese Ausbildungsstätten sich nicht gegenseitig behindern. Letztlich soll all dies zum Nutzen der Luftstreitkräfte sein, den entsprechenden Nachwuchs zu erhalten, sowohl technisch-logistisch als auch im fliegerischen Bereich.

JDW: Wie sehen denn nun zu all dem die Zeitleisten aus? Wann soll ‚Alpen-Dreieck’ starten?

Generalmajor Wolf: ‚Alpen-Dreieck’, das erste Produkt aus diesen Gesprächen, wird am Jahresende in Kraft treten. Bei den Schweizern bedarf es dazu eines parlamentarischen Prozesses, in Deutschland und Österreich nicht. Dann werden die drei Minister bzw. die Luftwaffenchefs die Vereinbarungen unterzeichnen. Dann gibt es die erste, fundierte Kooperation auf dem Gebiet der Sicherheit im Luftraum. Der Ausbildungsteil wird folgen.

JDW: Gut, dass ist jene trilaterale Kooperation. Was ist nun mit ‚Eurotraining’, das ist ja eine Sache der EURAC (Anm.: European Air Chiefs Conference). Wie sieht da der Zeithorizont aus?

Generalmajor Wolf: Die AEJPT-Studie der europ. Industrie wird zum Jahresende fertig, jetzt wird gerade an den Bewertungskriterien gearbeitet. Dann wird man sehen, ob das Produkt das wert ist, was es gekostet hat, oder zurück an den Start. Wir hier haben aber die Ruhe, wir haben nach wie vor die Saab 105 und die fliegt - unter normalen Umständen - noch eine Weile. Klar, dass die Gesamtidee des Trainings überall erneuerungsbedürftig ist und sich etwas weiterbewegen muss, aber wir sitzen nicht zwischen zwei Stühlen. Die zwölf Nationen die sich an der AEJPT-Studie beteiligt haben, werden sich zusammensetzen und das bewerten. Gibt es ein Ja, dann steht die Frage an, ob man sich an dem gemeinsamen Trainer-Flugzeug beteiligt.

JDW: Dieses Design wird ja wohl entscheidender Knackpunkt des ‚Eurotraining’ werden. Die Engländer – die nicht dabei sind – haben sich erst eben für ihre ‚ältere’ Hawk und gegen die neue italienische 346er entschieden. Die Länder die eine eigene Industrie haben werden sich einen fremden Typ nur mit großen ökonomischen Zugeständnissen ‚einreden’ lassen, ein lähmender Prozess, oder ?

Generalmajor Wolf: Stimmt. Vielleicht wird aber dieser ‚ökonomische Prozess’ durch gewisse äußere Umstände oder solche in den jeweiligen Ländern beschleunigt. Veränderungen wird es aber überall geben müssen und vielleicht ergibt sich das fast zwingend durch erste Erkenntnisse wenn man dann mit dem Eurofighter operationell wird, nicht nur bei uns sondern auch bei den Erstnutzern. Welche Anforderungen an zukünftige Piloten wird es geben? Heute sagt man: Jeder, der Einsatzpilot auf einem Kampfflugzeug ist, kann grundsätzlich den Eurofighter fliegen. Ich glaube aber, dass man im Betrieb noch auf ganz andere Dinge, bzw. Human-Faktoren draufkommen wird.

JDW: Wir nähern uns auf da bereits dem Eurofighter-Thema, wenn auch auf psychologischer Ebene. In den Fabriken die ich besucht habe - besonders im englischen Warton - meint man, der Typhoon wäre das Flugzeug für die ‚Game-Boy Generation’. Ich glaube das nicht, aber man erwartet dass jene Menschen die heute erst 10 Jahre alt sind, das Waffensystem dann erst richtig ausreizen. Was denken Sie?

Generalmajor Wolf: Ein Punkt dazu – nicht gleich als Gefahr - als Beispiel für diese Problematik, darüber habe ich in der letzten Zeit oft nachgedacht: Da sitzt einer vor drei Bildschirmen oder einem individuell konfigurierbaren Display à la JSF. Der agiert da in einer virtuellen Welt, wie ist der Umstieg wenn er da hinein- und dann wieder hinaussieht? Zu realisieren dass das da drin Wirklichkeit ist, welche nicht ‚resetet’ werden kann und es dann von neuem losgeht. Das ist ein Punkt, wo ich mir denke: Welche Anforderungen kommen da auf unsere Leute zu die dann so ein Gefecht in zwei Minuten durchlaufen sollten. Das könnte alles ‚too easy’ sein, was passiert da im Gehirn, wie erfolgt da dieser Auffassungswechsel, wie wird das mental bewältigt - auch auf Dauer? Da wird’s noch einige Überlegungen geben, ja geben müssen…

JDW: Als technische Überleitung zum Abfangjäger, nun zu den Systemadaptionsvoraussetzungen der passiven Goldhaube-Seite. Da wurden ca. 200 Mill. € kolportiert. Wird das dann parallel adaptiert oder bevor noch der Lead-In Betrieb mit den Übergangsfliegern losgeht?

Generalmajor Wolf: Das muss parallel gemacht werden. Aber fast alles was da genannt wurde sind ja laufende Erneuerungen. Das ist ja kaum Eurofighter-spezifisches, das sind Anpassungen bei der Goldhaube, bei Infrastruktur, Flugfunknetz und Wartungseinrichtungen die so auch notwendig gewesen wären. Teilweise Dinge die hinausgeschoben wurden, nicht durch den Abfangjäger-Kauf selbst aber durch die Notwendigkeit auf die gewählte Type zu warten. Wir hätten das alles aber zu fast 100% sowieso gebraucht, wenn wir eine andere Type oder garnichts oder auch nur um die modernen Hubschrauber verwenden wollten, jedes modernere Stück Ausrüstung hätte das bewirkt.

JDW: Aber es gibt doch spezielle Geräte bzw. Fähigkeiten des Eurofighter, die – etwa Datalink – ganz spezifische Nachrüstungen auf Basis von STANAGs (Anm.: Standardisierungsdokumente der NATO) gemacht werden müssen. Muss das alles da sein bevor der Lead-In Betrieb beginnt?

Generalmajor Wolf: Nein. Ich meine, es gibt natürlich einen idealtypischen Betrieb aber man kann das auch Schritt für Schritt machen, mit dem Eurofightereinsatz zusammen den Datenlink einführen usw.

JDW: Bevor wir somit endgültig zum neuen Flugzeug kommen, wie ist denn der generelle Status der passiven Systeme? Es hieß, dass bestimmte Höhenbänder-Frequenzkeulen der Goldhaube mit ausländischen Mobilfunknetzen kollidieren, wie hat sich das entwickelt? Zuletzt hat ja der Kolomannsberg das Long-Range Radar bekommen, tut das was man 2002 in St. Johann gehofft hat?

Generalmajor Wolf: Ja das tut es, das stimmt. Die Ergebnisse vom Kolomannsberg sind hervorragend. Diese passiven Teile, also Goldhaube, sind international gesehen im einem tollen Status. Was unsere Frequenzbereiche bzw. Störungen betrifft, kann ich das nur generell beantworten. Bei der Verteilung solcher Frequenzen gibt es für das Militär weltweit Probleme, weil fast alle diese Bänder in der Regel kommerziell genutzt werden wollen. Dort wo das Militär dann hingegangen – ohnehin schon ausgewichen – ist, kommt dann wieder einer nach, der das kommerziell nutzen will. Da ist dann ein gewisser Druck der Industrie zu spüren, die mit Arbeitsplätzen argumentiert usw. Aber wir sind im europäischen Kontext in diese Frequenzbereichsvergaben eingebunden und können uns da behaupten. Kein Zweifel jedoch dass man in Zukunft immer wieder mal mit Anpassungen konfrontiert sein wird. Was die von Ihnen angesprochenen Bänder betrifft, bedarf das einer permanenten Arbeit und wir sind da stets gefordert, Lösungen zu finden.

JDW: In diesem Zusammenhang habe ich gehört, die Amerikaner, bzw. die NATO, wären sehr an einem Austausch bzw. Vernetzung unseres Luftlagebildes „Kreidfeuer“ gegen bzw. mit dem ihren interessiert. Obst.d.G. Gruber (Kdt. passive LRÜ) hat erzählt dass die das sehr bestaunten. Stimmt das und wie stehen Sie dazu?

Generalmajor Wolf: Nun, die Amerikaner haben anlässlich des Prager NATO-Gipfels letzten November gesehen, wie das „Kreidfeuer“ funktioniert. Wir haben das damals ja nach Meßstetten (NATO-Radarführungs/Gefechtsstand, ICAOC 4, D) ‚exportiert’ und die haben gestaunt was wir mit dem System können. Das hat großen Eindruck dort gemacht, stimmt. Was wir aber wollten – das schon im Hinblick auf die Einführung des neuen Kampfflugzeuges – ist, dass wir die Voraussetzungen haben, um mit den Nachbarstaaten voll zu kommunizieren und so ein größeres, eigenes Vorfeld zu bekommen. Hier gibt es ein Ersuchen Österreichs bezüglich des sog. ‚Link-1’. Das soll der door-opener sein, da laufen dann eben die Prozesse bis hin zu den notwendigen security-checks an. Wenn es diese notwendigen security-standards gibt, dann kann man ja anheben zu Link-16 oder MIDS (Anm.: verschiedene Datenlink-Systeme) usw.

JDW: Ich entnehme dem also, dass dieser Austausch durchaus gewünscht ist und stattfindet.

Generalmajor Wolf: Ja. Das ist leicht lösbar, auch unter dem Status der Neutralität. Es wird ja so sein dass wir zu nichts verpflichtet sind und im Bedarfsfall den Stecker rausziehen können – wir oder die Anderen. Es soll nun einmal in erster Form stattfinden, wird aber eine längere Geschichte.

JDW: Nun endgültig bitte zum wohl wichtigsten Themenkomplex, der neue Abfangjäger. Ich habe mich jahrelang darum eingesetzt, bzw. darob ‚prügeln’ lassen. Man kann – immer noch etwas verblüfft – nun davon ausgehen, dass wir 18 doch potente Eurofighter-Typhoon Tranche-2 haben werden. In Summe zufrieden mit dem Ergebnis Type, Anzahl, Art?

Generalmajor Wolf: Sagen wir so: Ausgehend von den ganzen Dokumenten die für die Nachbeschaffung erstellt wurden, insbesondere dem Pflichtenheft, hat es bezüglich der Anzahl klare Berechnungen gegeben. 24 für die Luftraumüberwachung, 30 für -sicherung und 72 für die Luftverteidigung. Was wir jetzt mit dem Draken machen, eine Rotte von einem Einsatzort, ist ja schon die eingeschränkte Variante der LRÜ. Die volle Version wäre ja immer noch – bedingt durch die Topographie Österreichs – eine Rotte jeweils südlich und nördlich des Alpenhauptkammes, mit je einer Ersatzmaschine für 24 Stunden und 365 Tage im Jahr. Die Materiallage ist aber jetzt so, dass man heute eine Rotte an einem Einsatzort hat. Daher kann ich sagen: Mit den 18 Stk. bin ich nicht glücklich, denn es gibt durch die momentan entschiedene Stückzahl fraglos eine Einbusse in der Qualität der LRÜ, sollte sie – länger als einige Wochen – zu 100% gefordert sein. Es hat dabei keinen Umfaller des Kommandanten gegeben, (ehem. Minister) Scheibner kannte die Argumentationsgrundlage und hat das Menschenmögliche gemacht. Vielleicht wird einmal die Geschichte aufhellen welche Gespräche in der Zeit um den 15. August 2002 geführt wurden. Was immer die Kriterien dieser Reduktion waren, mir sind sie nicht bekannt.

Welche Auswirkungen jene hat habe ich bereits erklärt. Im heutigen Normalbetrieb kann man mit der schon eingeschränkten LRÜ leben. Qualitativ kann das neue Flugzeug sicher X-fach mehr als der Draken. Dieser war ja im Sinne des Generationenkonzepts ja nur das Mittel um den Betrieb eines Überschall-Kampfflugzeuges zu erlernen, von der Führung her und auch von der Politik, die plötzlich so ein Mittel an der Hand hatte. Die haben auch gelernt damit umzugehen, welche Abfänge wir gemacht haben die wir früher nicht zusammengebracht hatten. So haben wir alle gelernt. Jetzt werden wir in der Lage sein, mit einem qualitativ überaus hochwertigen Gerät diese Leistung neu zu erbringen. Ich betone aber, bedingt durch die 18 Luftfahrzeuge, werden wir mit 36 Piloten dann auch ‚nur’ die LRÜ für 24 Stunden und 365 Tage an einem Standort erbringen können, sowie zusätzlich an einem zweiten Einsatzort für ca. 2mal 4 Wochen pro Jahr, rein mathematisch. Wenn eine Krisen- oder Lageentwicklung nur für ein- oder zwei Monate anhält, ist das mit 18 Flugzeugen und 36 Piloten noch bewältigbar. Wenn es länger dauert, bekommen wir ein ernsthaftes Problem. Ich hoffe daher, dass wir als ‚Goal’ die 36 Einsatzpiloten erreichen werden, das ist – unabhängig von der Plattform – nun das Wichtigste.

JDW: Viele Kollegen, aber auch Leute im Bundesheer, halten den Eurofighter für Österreich für etwas übertrieben. Der würde da – überzeichnet - mit 13 Waffenstationen mit 2 Missiles und internem Treibstoff stundenlang über Österreich kreisen. Kann man bei dem Preis überhaupt auf später beschaffte Zusatzausrüstung hoffen? Es gab z.B. auch mal eine bemannte Bildaufklärung. Wie begegnen Sie diesen Stimmen bzw. Ansinnen?

Generalmajor Wolf: Das muss ich gar nicht, das muss man alles im Lichte des langfristigen Wachstumspotentials des Systems sehen. Jetzt müssen wir aber einmal den Vertragsumfang umsetzen, die Ausbildung bewältigen. Dann haben wir diese erwähnten aufgeschobenen Investitionen zu bewältigen, und dann natürlich die Betriebskosten. Wenn wir dann diese Erfahrungen sammeln, wird dann auch nach und nach noch Ausrüstung dazukommen können. In diesem Umfeld bewegen wir uns auf absehbare Zeit. Bildaufklärung - wie früher auf der 105 - wird es mit dem Eurofighter nicht geben.

JDW: Ich entnehme Ihren Worten doch aber die Zufriedenheit über die Typenentscheidung. Bevor wir darüber ins Detail gehen, eine Frage die sich mir immer wieder aufdrängt: Wieso konnten von den letztlich 18 nicht wenigst vier oder 6 Zweisitzer sein? So wie in Ungarn 12+2 oder nun in Tschechien 10+2 usw.

Generalmajor Wolf: Naja, wie haben grundsätzlich gesagt, für die Aufgabe für die wir das Flugzeug einführen, also für die LRÜ oder Luftraumsicherung über Österreich, brauchen wir Einsitzer. Letztlich ist auch der Zweisitzer wieder eine neue Logistiklinie, eigentlich eine zusätzliche Type. Wenn die Unterschiede auch klein sind, es gibt einen zusätzlichen Aufwand, das ist unbestritten. Daher war die Überlegung: Sechs Zweisitzer dann, wenn es die 30 Stück werden. Vor allem in Hinblick auf den internationalen Einsatz der ja angedacht war. Da hätte man dann eben den Weapon-System-Officer oder den Electronic-Warfare-Officer im Backseat, dafür dann die Zweisitzer. O.K., das ist jetzt nicht da – aber es gibt ja noch eine Zukunft. Wie Sie auch richtig sagen, hat das ja nichts mit Training zu tun, die geringste Aufgabe eines Zweisitzers ist das spezifische Typen-Training. Man wird schnell draufkommen dass man relativ wenige Stunden braucht um den Eurofighter echt zu fliegen, rein fliegerisch ist das der leichteste Teil der Ausbildung. Der ist 100%ig leichter zu fliegen als der Draken, das Starten und ihn wieder zurückbringen werden die Piloten relativ schnell können.

JDW: Kann man das so interpretieren: Wenn es also eine Zukunft gibt auf die man hoffen kann, dann werden zusätzliche Maschinen schon eher Doppelsitzer werden als weitere Einsitzer?

Generalmajor Wolf: Die entscheidende Aufgabe ist nun, dass wir die Einführung, Integration und dann die Betriebsbereitschaft erreichen. Und dann wird man ja vielleicht auch über jene Zweisitzer nachdenken dürfen. Nachdenken darf nicht verboten sein!

JDW: Sie erwähnten das Pflichtenheft. Es ist doch hier ein solches zur Anwendung gekommen, welches eigentlich ein System dieser Güte nicht enthalten oder abgedeckt hat. Nun ist es dieses potenteste Flugzeug mit dem – lt. EADS – Aufwuchspotential-X geworden. Haben wir innerhalb des Apparates nun irgendwelche Ängste in Richtung „zuviel zugemutet“, „eine Schuhnummer zu groß“, usw.?

Generalmajor Wolf: Nein. Ich muss Ihnen widersprechen, wir hatten im Pflichtenheft Leistungen die schon in Richtung dieser wirklich vierten Generation hingedeutet haben, bzw. Forderungen darin, die eindeutig dorthin gegangen sind. Daher bin ich sehr froh, dass es dieses Produkt geworden ist, weil es wirklich das Wachstumspotential für die nächsten 50 Jahre hat. Im Hinblick auf dessen Integration bei uns kann ich sagen: Angst nicht, aber Respekt! Sie und wir wissen, in einigen Bereichen betreten wir absolutes Neuland. Wir wollen das also wirklich gut überlegt und mit sehr großer Vorsicht angehen.

Die Arbeitswelt der Piloten wird anders werden, aber auch jene der Logistiker und Techniker. Entgegen landläufiger Meinung braucht man da nicht nur Elektroniker, wenn auch deren Schwergewicht verbunden mit Software-Engineering und Software-Pflege klar ist. Trotzdem werden wir Techniker benötigen die im Betrieb mit dem System umgehen und Arbeiten ‚on-aircraft’ machen werden. Es gibt ja nur mehr diese zwei Ebenen, ‚on-aircraft’ und die Industrie. Daher müssen diese ‚neuen’ Techniker umfangreiches systemisches Denken aufweisen. Es gibt beim Eurofighter immer den großen Zusammenhang in den Systemen, weil es eben diese 83 reprogrammierbaren Rechner in fünf Familien gibt. Egal was man angreift, das hat immer gesamthafte Auswirkungen. Man braucht daher Leute, die das systemisch begreifen. Wir brauchen daher nicht nur den reinen Software-Ingenieur sondern auch die erfahrenen Leute die eben ‚Flugzeugdenken’ aufweisen. Wir werden etwa ein Personal von 160-170 Leuten brauchen um das Flugzeug ‚on-aircraft’ zu bedienen. Damit ergibt sich logischerweise schon eine Strukturänderung vor Ort, es wird die technische Kompanie nicht ausreichen, so wie sie heute ist. Es wird die Fliegerwerft alleine nicht ausreichen, also wird es eine Bündelung – in welcher Form immer – beider Elemente geben. Dann kommen wir auf die 160-170 Leute, die sich um den Eurofighter dort kümmern werden.

Was ‚off-aircraft’ betrifft werden wir schauen dass wir uns da integrieren können und z.B. Fähigkeiten in der Fliegerwerft nutzen können die da sind. Etwa im Bereich Hydraulik haben wir große Fähigkeiten. Da sollte man in dieses Kreislauf-System der off-aircraft Wartung – für alle fünf Nutzer - eingebunden sein um letztlich zum Nutzen Österreichs etwas lukrieren zu können. Die EADS unterstützt uns diesbezüglich und das würde dann eben saldiert und gegenverrechnet werden.

JDW: Zu dieser beschriebenen Lernkurve die da notwendig ist, wird man um dorthin zu kommen auch Leute quasi zukaufen müssen, mit Sonderverträgen? Diese wird es ja jetzt noch nicht alle geben?

Generalmajor Wolf: Diese Überlegungen werden bereits angestellt. Wir werden im Gespräch mit den anderen Luftwaffen bzw. Partnernationen da schon recht weit kommen. Rein formal konnten wir da erst wirklich werden, als der Vertrag Rechtskraft erlangte (Anm.: 22.8.). Informelle erste Gespräche mit Sachbearbeitern aller Ebenen, auch im Bundeskanzleramt wurden geführt - Beamten- bzw. Personalagenden sind ja jetzt wieder dort angesiedelt – und über die Anforderungen gesprochen, die auf uns zu kommen. Demnächst müssen wir uns da zusammensetzen und konstruktiv überlegen wie das in den bestehenden Schemata für Beamten und Vertragsbedienstete geht. Auch mit dem Zulagensystem bezgl. der Auslandaufenthalte, Dienstort ist ja z.B. München bzw. Manching. Das ist also ein dienstrechtliches, bzw. arbeitsrechtliches Problem. Sie waren ja auch schon in jenem SUZ (System-Unterstützungs-Zentrum für die deutschen Eurofighter in Manching), es ist eben bereits angedacht worden, wieviele Leute wir dorthin entsenden werden. Das hätte den enormen Vorteil, dass wir bei jeder Software-Änderung oder –Anpassung eingebunden wären und diese beeinflussen könnten. So wären wir dann auch in die Systempflege integriert, und auch das wäre der gravierende Unterschied zu anderen Kooperationsformen.

JDW: Da sind wir schon heftig bei dem Punkt ‚Winners and Loosers’, also einer Betrachtung des Typenfindungs-Vorganges. Wo waren die Stärken und Schwächen der Bewerber aus Ihrer Sicht?

Generalmajor Wolf: Naja ich will da jetzt keine Art ‚Abrechnung’ veranstalten, alle haben sich – mehr oder weniger - doch bemüht. Beim System mit den Amerikanern gibt es aber eben diese Momente wo dann der Punkt kommt wo nur mehr die US-Militärs und der Hersteller beisammensitzen und die Europäer oder die andere Betreibernationen de facto nicht alles Nötige wissen. In einer Allianz ist das vielleicht nicht so schlimm, aber auf Österreich bezogen wäre das nicht akzeptabel. Das hat aber jeweils nichts mit den Leistungen z.B. der F-16 zu tun.

JDW: Die Amerikaner haben doch ihr Erstaunen über das frühere Ausscheiden kundgetan. War letztlich – nach einem Draken - die neu gebaute F-16 Block 52+ mit dem V9 Radar zu ‚alt’ für uns oder haben die sich ihr Ausscheiden durch Fehler oder Unterschiede in den Antworten zwischen RFI und RFP selbst zuzuschreiben?

Generalmajor Wolf: Sie haben es sich selbst zuzuschreiben. Schon als wir 1996 in Amerika waren und dort geflogen sind, haben wir immer reinen Wein eingeschenkt und unsere Kernforderungen benannt. Schon zum damaligen Zeitpunkt haben sie uns dort - am Reißbrett und im Simulator - die neueste Version der F-16 gezeigt und gemeint das entspräche unseren Forderungen. Wir haben gesehen, dass das auch in Bezug auf Cockpit, Darstellung und Fusion der Daten dem nahe kam, was wir wollten. Das war vergleichbar mit einer Mirage-2000 und dem Gripen. Diese Message haben sie damals schon bekommen so dass sie Block 52 eigentlich nicht – nicht mehr - anbieten sollten. Wir haben ja in Zeiträumen von 30 – 40 Jahren gedacht.

Die Amerikaner haben aber gepokert und wollten unter anderem über den Preis gewinnen. In anderen Ländern mag das so funktionieren, bei uns gibt es aber die Gleichbehandlung der Bieter. Die Amerikaner haben gedacht sie könnten das mit einem unschlagbaren Preis aushebeln und der Preis war wirklich nicht schlecht. Sie haben bewusst in Kauf genommen, zwei Muss-Kriterien nicht zu erfüllen. Das war ein Fehler, sie wussten das genau. Wir haben es ihnen dann, bei der Konkretisierung der Angebote, nochmals deutlich gemacht, dass alle Mussmerkmale erfüllt werden müssen. Sie haben dann erklärt, dass es als Moving-Map diese am Knie mitgeführte Knee-Map gäbe. Die kann ich als Notlösung in einer F-15 mitführen wo ich viel Platz habe. Das ist aber keine Lösung im Sinne von Daten-Fusion. Es hat einen eigenen Stromanschluss und zeigt eben nur eine Karte.

JDW: Das heißt, das fest in den Cockpitbildschirmen verfügbare Moving-Map hatten wir klar definiert, genauso wie diese ‚ominösen’ 400MHz Radar-Frequenzbandbreite?

Generalmajor Wolf: Aber ja, und man wusste das ganz genau. Vielleicht die Frequenzbandbreite noch nicht seit 1996, aber beim RFI ist sie drin gestanden, das war 2000. Und da haben sie zugesagt das alles zu erfüllen. Dann beim RFP schrieben sie „ja-aber…“. Bei den 400MHz bin ich auch intern oft gefragt worden, ob das wirklich notwendig ist. Da hatten wir Erklärungsbedarf - und wir haben es z.B. zweimal dem Rechnungshof erklärt wofür wir das brauchen. Aber es ist plausibel und ist letztlich akzeptiert worden. Die Amerikaner haben uns die verfügbaren 350MHz blumenreich erklären wollen, wir haben das aber im Hinblick auf die US/NATO-Jammer (Störbehälter) zurückgewiesen. Die umfassen nämlich mehr als 350MHz.

JDW: Aber heute erzielt man Störresistenz eines Radars doch nicht mehr mit frequency-hopping sondern z.B. mit Phasenmodulation.

Generalmajor Wolf: Ja, es gibt verschiedene Methoden, aber letztlich hat der Frequenzbereich große Bedeutung. Wir haben den Amerikanern deutlich gemacht, dass wir die Kriterien erstellen und sie diese erfüllen müssen. Neben ihren real nutzbaren ca. 300 MHz auf der F-16, haben sie AWACS, F-15 und etwa F/A-18, die insgesamt ein störungsresistentes Gesamtsystem ergeben. Wir haben aber nur eine Type, die über die größtmögliche elektronische Standfestigkeit verfügen muss. Das ist mehrfach am Prüfstand gestanden, wie gesagt etwa beim Rechnungshof und auch intern. Außerdem sollte es ja eine Konkurrenzsituation bleiben. Wenn nur ein Anbieter übrig bleibt, dann kann er uns den Preis diktieren. Es war immer das Bestreben zumindest zwei, besser drei zu haben die konkurrieren. Daher war immer wieder die Frage, brauchen wir das wirklich. Die anderen haben aber dieses Muss-Kriterium erfüllt, daher war das letztlich auszuscheiden. Heute wissen wir, dass der Eurofighter in diesen Bereichen noch unglaublich mehr kann.

JDW: Interessant. Die Hersteller sind ja hier im Zuge des Bewerbes auch bald mit Einladungen gekommen usw. Alle hatten den Eindruck, der Gripen hätte eine überaus starke Lobby bei uns, langfristig entwickelt und gar nicht negativ gemeint. Der war doch eigentlich der ‚logische Nachfolger’, auch für viele Leute aus dem Apparat. Haben wir das Potential das der Gripen sowohl technologisch – also climb-rate, range und payload – als auch ökonomisch bieten könnte damals schon durchschaut, oder haben sich die eigentlich soliden Schweden damals im ersten Durchgang etwa zu einer lockeren, unsauberen Antwort hinreißen lassen? Oder anders – hätten wir ihn wenn die sich nicht ‚Schnitzer’ geleistet hätten?

Generalmajor Wolf: Durchschaut haben wir die Leistungen letztlich beim konkreten Angebot. Wir hätten den Gripen aber sicherlich, wenn nicht die Politik so lange gebraucht hätte. Dann hätte es noch keinen Eurofighter gegeben und alle die jetzt so laut schreien sind in Wahrheit selber an ihm schuld. Die politischen Befürworter des Gripen haben es schon damals versäumt, hätten sie eine Beschaffung schon 1997/8 zugelassen, wären die F-16 und der Gripen in eine Challenge eingetreten. Die Mirage-2000 wäre vielleicht noch dabei gewesen, das wäre ein ernst zu nehmender Gegner für beide gewesen. Bis vielleicht auf die Triebwerksleistung war jene das am weitesten gediehene System. Absolut, von der Integration der Subsysteme und Sensoren waren die also deutlich vor den Anderen. Wir haben ja in den 90er Jahren erprobt und da war sie eindeutig voraus. Das Radar war damals am weitesten voran. Gut, man weiß keinen Preis, das ist heute Spekulation.

JDW: Gut, auch ich denke wenn der Eurofighter sich zeitlich nicht ausgegangen wäre, dann hätten wir wohl den Gripen. Nun war jener aber eigentlich doch ziemlich teuer. Darüber hinaus wurde jetzt deren Entwicklungsabteilung halbiert und man hat heute das Gefühl dass da nicht mehr viel werden wird. Ahnten wir das schon, stimmt dieser Eindruck?

Generalmajor Wolf: Ja schon. Wichtiger war aber: Für die Leistungen die er bietet war er letztlich viel zu teuer. Das kam ja bei der Kosten-Nutzwert Rechnung auch heraus. Die Bewerber wurden ja auch in Relation zueinander gesetzt, nicht nur für jeden einzeln. Letztlich hätten wir um unser Geld wesentlich weniger Flugzeug bekommen. Oder anders gesagt war er für das was er bot zu teuer. Außerdem hat sich nach Öffnen des Angebotes herausgestellt, dass in vielen Leistungsbereichen die wesentlich sind, gerade das ‚Muss’ erfüllt wurde. Beim Eurofighter war es umgekehrt. Bei dem waren dann plötzlich Dinge drin von denen man nicht gedacht hat man das schon mit-anbieten konnte. Das war die eigentliche Überraschung. Sicher kann man dem Gripen auch ein gewisses Wachstumspotential nicht absprechen, aber sicher nicht wie es im Eurofighter zu erwarten ist. Ich gebe Ihnen dazu meine Einschätzung der Zukunft, ich halte es nicht für ausgeschlossen, dass 2020 ein zeitgemäßes Kampfflugzeug in Schweden fliegt welches nicht Gripen heißt bzw. zusammen mit dem Gripen dort operiert. Daher erhebt sich beim Gripen auch die Frage, wer wird eine Weiterentwicklung je finanzieren? Schweden und Ungarn werden wenig Interesse und finanzielle Basis haben um eine regelmäßige Weiterentwicklung nachhaltig zu betreiben. Also würde die schwedische Industrie immer fragen, wer das und jenes zahlen will.

JDW: A propos Wachstumspotential. Über jenes des Eurofighter und über die Details seiner Tranchen gibt es ja in den vier Herstellerländern - vor allem in England - auch immer wieder ‚laute’ Überlegungen und vor kurzem wurde etwa ein deutsches Verschlussdokument in Österreich herumgereicht, ja sogar veröffentlicht. Wie stehen Sie denn zu all diesen Überlegungen bzw. den Kritikpunkten des deutschen Rechnungshofes?

Generalmajor Wolf: Der deutsche Rechnungshofbericht bezieht sich ausschließlich auf die Situation in Deutschland und wurde dort auch ordnungsgemäß in den hiefür zuständigen Gremien des Bundestages abgearbeitet. Wie – leider oftmals der Fall – wurde diese Angelegenheit in Österreich ausschließlich unsachlich und tendenziös abgehandelt. Über die Erledigung im deutschen Bundestag, wo sämtliche Kritik erschöpfend abgearbeitet und auch ausgeräumt wurde, hat man in Österreich nicht mehr berichtet. Sämtliche Spekulationen zur Beauftragung der Tranche 2 müssen unter dem Gesichtspunkt mehr oder weniger hektischer Positionskämpfe der betroffenen zivilen und staatlichen Stellen der vier „Core-Nations“ betrachtet werden. Schlußendlich wird das Projekt – meines Erachtens – plangemäß abgewickelt werden.

JDW: Letzter Punkt zum Abfangjäger. Die doch chancenlosen Russen haben ja immer die ganze Zeit gehofft. Ich flog dort im Winter im MiG-Werk in der neuen MiG-29M2, man hat mir verdeutlicht, dass man großen Druck von Klebanow usw. hat. Da sind jeden Monat präsidiale Sitzungen der Spitzen des nationalen Rüstungskommitees und der Auslandsverantwortlichen und man muss da immer sagen, „die Österreicher antworten nicht einmal!“ Die wissen schon lange, dass wir etwas ganz Anderes selektiert haben und wollen den Aktenordner ‚Österreich’ lediglich irgendwie schließen. Ist es tatsächlich ausgeschlossen dass man dem Hr. Nikitin einen netten, einseitigen Brief mit Dank für die interessanten Papiere zukommen lässt?

Generalmajor Wolf: Da laufen Sie bei mir offene Türen ein, ich habe mehrmals angeregt, den Mitbewerbern eine Mitteilung über die erfolgte Typenentscheidung zu senden. Kann man aber durchaus auch gegenüber den Russen aufgreifen. Meine persönliche Haltung gegenüber der MiG-29 hat sich nicht geändert. Vielmehr hat sie zuletzt bei einem Zwischenstopp in Laage (D) (Einsatzort der deutschen MiG-29 bis Ende 2003) hinsichtlich der Betriebsabläufe, Materialerhaltung und Kosten eine Bestätigung erhalten.

JDW: Zum Themenkreis Übergangs- bzw. Einstiegslösung. Das kann ja nun angegangen werden. Wie geht’s da weiter, nachdem Sie ja in Ihren österlichen Gesprächen mit den anderen 4 Luftwaffenchefs positive Signale erhalten hatten?

Generalmajor Wolf: Ich muss gleich vorausschicken, dass Sie das eigentlich mit der Zentralstelle besprechen müssen. Ich verhandle das nicht. Mein Ergebnis der damaligen Erkundigungen gibt Anlass zu guter Hoffnung dass das funktionieren wird. Alle werden uns unterstützen, aber von wem für wie lange wie viele Flugzeuge hier sein werden ist alles noch zu verhandeln.

JDW: Ich habe mich auch mit den neuen Druckanzug ‚Libelle-Multiplus’ beschäftigt. Die Deutschen werden ihn ja am Eurofighter einführen bzw. soll lt. der Firma Autoflug eine Konfektionsschneiderei beauftragt sein oder werden. Sie sagten aber neulich, er wäre noch so teuer dass man ihn einstweilen herausgenommen hat. Gibt’s da was Neues?

Generalmajor Wolf: Nun, der Anzug ist sehr interessant. Wir werden die diesbezüglichen Vorgänge bei den Betreibernationen genau beobachten.

JDW: Nun bitte noch zum Themenkreis ‚Medienarbeit-Abfangjäger’, Hr. Oberstleutnant Krasser ist ja heute auch zugegen. Wie ist das aus Ihrer Sicht gelaufen, von der notwendigen Counter-Arbeit gegen die ständigen Anwürfe. Wir hatten 2001 ein Briefing durch Mag. Kullnig bezgl. der Medienlinie ‚Draken-Nachfolge’, davon – Kinospots, Prominente etc. – ist praktisch nichts übrig geblieben. Liegen die schmerzhaftesten Zeiten noch vor Ihnen?

Oberstleutnant Krasser: Also mit dem neuen Flugzeug habe ich zurzeit keine großen Schmerzen mehr. Diese Öffentlichkeitsarbeit war aber nicht nur personalintensiv, es war auch großer Aufwand damit verbunden. Ich glaube aber, dass das in Summe doch erfolgreich war, es beginnt da schon ein Umdenken in den Medien. Es ist auch feststellbar, dass der eine oder andere Politiker umgedacht hat – oder zumindest „leiser“ geworden ist.

JDW: Also ich merke davon nichts. Man hat sich in den vergangenen Jahren oft gedacht, wenn irgendein schmerzhafter Unsinn verbreitet wurde: Warum kommt der Hr. Generalmajor oder jemand von Euch nicht in ZiB2 und sagt ganz klar: „Das und das ist nicht möglich oder schlicht Unsinn!“?

Oberstleutnant Krasser: Wenn ein Journalist, oder ein Medium eine bestimmte Linie dagegen verfolgt, bringt das nichts wenn der Generalmajor am Abend detailliert entgegnet was alles daran ein Unsinn ist. Da sind ja andere Gründe dahinter, das ja nicht der Abfangjäger sondern das wurde aufgegriffen weil es grad ‚in’ ist. Wenn wir etwa am 11. September (2001) da eine Seite haben: „Seht, Österreich braucht deshalb gar keine Abfangjäger!“ Das Medium hat dann aber gesehen dass man jetzt damit nicht gut rüberkommt und hat dann erst im April oder März wieder mit dem Thema angefangen.

JDW: Trotzdem. Ich habe mich an einigen Radio-Diskussionssendungen – etwa mit Hrn. Gusenbauer, Pilz oder Cap – beteiligt und bemerkt, dass die eigentlich nichts wissen! Die sind ganz schwach wenn man mit Begriffsbestimmungen in medias res geht. Das muss ja für Sie besonders schmerzhaft sein und da hätten Befürworter sich schon mehr Dagegenhalten gewünscht.

Oberstleutnant Krasser: Ja, viele sind da ganz schwach. Aber es ist auch der generelle Informationsstand darüber sehr schwach, davon profitieren jene. Wenn aber im Fernsehen oder wo immer ein Militär in Uniform auftritt und sagt: „Wir brauchen unbedingt das Bundesheer!“, dann ist das für den Normalverbraucher ein ‚no-na-Effekt’. „Was wird der schon sagen“, denkt man. Wir sind ja damals 2001 eben im PID mit dem Leiter beisammen gesessen und haben diese Medienarbeit-Linie ‚Draken-Nachfolge’ im Detail mit vielen Ideen diskutiert, nach dem der Befehl dazu kam. Bald wurde uns aber signalisiert, dass Ganze würde politisch gelöst, auf politischer Ebene. Da passt aber dann keine Medienstrategie für die breite Masse, da muss ich nicht mehr meine Tante im Zillertal von Abfangjägern überzeugen – sondern eher den Hr. Gusenbauer oder den Hr. Kogler.

JDW: Das Schmerzhafteste mit Politikern muss aber doch sein, zu wissen dass – wenn es politisch umgekehrt wäre – Rot-Grün die wärmsten Schützer unseres Luftraumes wären, oder?

Oberstleutnant Krasser: Ja, mit vielen ist - nur der Tagespolitik wegen - nicht sachlich zu reden. Deswegen hat man sich auf Landesparteien, auf die Wirtschaftskammer, Interessensgruppen usw. konzentriert. Dazu war eben notwendig, ständig und ständig zu erklären was LRÜ eigentlich ist, was der Unterschied zur Luftverteidigung ist. Zu erklären, dass da nicht ein paar Militärs zum eigenen Spaß neue Spielzeuge haben wollen! Man muss bei der Öffentlichkeitsarbeit aber zwischen jener der Politik und jener des Militärs bzw. der Luftstreitkräfte unterscheiden. Wir können in Wahrheit nur Aussagen eines Militärs machen. Wenn man da in einer Zeitung etwa einen Leserbrief hat der nicht stimmt, dann muss man natürlich darauf reagieren und etwas schreiben. Aber das wurde dann in den wenigsten Fällen auch veröffentlicht, besonders bezgl. „Kronen-Zeitung“. Alles Andere ist Sache der Abtg. militärische Öffentlichkeitsarbeit (MilÖA). Die sind für die Öffentlichkeitsarbeit des Bundesministers zuständig, dieser ist ein Politiker und daher arbeiten die politisch.

Generalmajor Wolf: Etwas dazu: Mit der Begründung, dass dies ein hochpolitisches Thema ist, hat es natürlich dann auch dort – also bei MilÖA – die steuernde Position gegeben. Aber die Arbeit von uns hier war schon aufwendig, es hat von mir viele 4-Augen, 6-Augen Gespräche, Kleingruppengespräche und Vorträge gegeben. So waren z.B. die Abgeordneten aller Parteien – außer den Grünen – die sich mit Wirtschaft beschäftigen, da. Ziel war einfach, die Information an den Mann und an die Frau zu bringen und in mühsamer Kleinarbeit ist das auch gelungen, denke ich. Manche wollten z.B. ganz genau die europäischen Aspekte des Projekts wissen. Das waren für uns eminent wichtige Kontakte.

Obstlt. Krasser: Die österreichischen Spitzenjournalisten aus allen Bereichen hatten aber Einladungen zu Informations-Einweisungen - und die waren auch alle da.

Generalmajor Wolf: Genau. Wir haben da ein spezielles Programm abgewickelt mit Briefing, Flugdurchführung und Debriefing. Letztlich sind alle mit dem Wissen was LRÜ eigentlich ist heimgegangen. Die haben das gesehen und gefühlt und ich denke die sind gegangen mit dem Eindruck welche Arbeit da von Profis für das Land geleistet wird, von der Wetterwarte bis zur Technik. Da sind keine Machos, „Top-Gun“-Volleyball Typen am Werk. Es war oder ist ein enormer Aufwand, aber die Saat ist aufgegangen und trägt Früchte.

Generalmajor Wolf: Wenn Sie aber zuerst gefragt haben was schmerzhaft ist, dann war es immer meine Wahrnehmung dass die Opposition dagegen sein muss, weil sie Opposition ist! Da ist Österreich eines der wenigen Länder, wo auch die Sicherheitspolitik nach diesem Muster betrieben wird. In anderen Ländern steht das immer abseits der Tagespolitik. Wenn also Oppositionspolitiker zu mir sagten: Sein’s nicht bös’, ich weiß eh’ dass wir’s brauchen aber das muss ich so sagen – dann hatte oder habe ich diese Schmerzen!

Oberstleutnant Krasser: Hr. Generalmajor hatte sicher hunderte, wenn nicht tausend Informationsgespräche hier, mit Laptop und allen Informationen – Politiker jeder Coleur wissen dann um was es geht, wenn der aber wieder in seinen Club hineingeht dann muss er dort dagegen sein! Das ist schon bemerkenswert bzw. vielsagend für unsere Gesellschaft.

JDW: Eine ganz andere Frage nun, weg vom Abfangjäger. Wie sieht es denn mit Einmeldungen der Luftstreitkräfte für internationale Einsätze, bzw. Eingreiftruppen oder Kontingente aus? Gibt es bestimmte Leute – außer den Hercules-Besatzungen - die in einer Art Zweitrolle ‚earmarked’ für Derartiges sind?

Generalmajor Wolf: Derzeit haben wir zwei Hubschrauber im Kosovo. Sonst gibt es derzeit keine Abstellungen. Eingemeldet wurden ein Hubschrauberelement (bis zu 4 HS) und eine Batterie leichter Fliegerabwehr-Lenkwaffen (lFAL). Andere Elemente darüber hinaus – wie z.B. die C-130 – können allenfalls erst dann eingemeldet werden, wenn die volle Einsatzfähigkeit gegeben ist.

JDW: Noch zum Themenkreis Fliegerabwehr. Gibt es diesbezüglich etwas Interessantes zu sagen, was sich dort tun sollte oder sich tun wird? Zufrieden mit Mistral?

Generalmajor Wolf: In allen Organisations- und Strukturüberlegungen ist selbstverständlich die FlA einbezogen, so wie alle Elemente der Luftstreitkräfte. Dort stehen wir speziell vor dem wichtigen Thema der Integration des ZZR (Zielzuweisungs-Radar). Da haben wir jetzt auch organisatorisch einen wichtigen Schritt getan. Auch das ‚Skyguard’ (Radar f. 3,5cm FlA) durchläuft derzeit ein Modernisierungsprogramm.

JDW: Gut. Ich danke Ihnen für die Zeit bzw. das Gespräch und wünsche bei den vielen Vorhaben und Projekten alles Gute und Stehvermögen. Danke Oberstleutnant Krasser auch für die mediale Zusammenarbeit.

Generalmajor Wolf: Ich danke Ihnen für Ihre fachkundige Fragestellung.

Ein Bericht der Redaktion Kommando Luftstreitkräfte

Georg Mader im Cockpit

Georg Mader im Cockpit

Generalmajor Wolf - Kommandant der Luftstreitkräfte

Generalmajor Wolf - Kommandant der Luftstreitkräfte

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