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Presseaussendung vom 12. April 2002

Militär-Verdienstzeichen an 3. Nationalratspräsidenten Fasslabend, BM a.D. Abg. Ofner und an Abg. a.D. Tychtl verliehen=

Wien (BMLV) – Bundesminister für Landesverteidigung Herbert Scheibner übergibt heute Mittag, 12. April 2002, das vom Herrn Bundespräsidenten verliehene Militär-Verdienstzeichen an den 3. Nationalratspräsidenten, Bundesminister für Landesverteidigung a.D. Dr. Werner Fasslabend, an den Bundesminister für Justiz a.D., Abgeordneten zum Nationalrat, Dr. Harald Ofner und an den Abgeordneten zum Nationalrat a.D. Ing. Gerald Tychtl. Diese höchste militärische Auszeichnung wird im Rahmen eines Festaktes im Empfangssalon des Parlaments überreicht.****

Das Militär-Verdienstzeichen kann an Personen verliehen werden, die sich durch hervorragende Leistungen auf militärischem oder zivilem Gebiet um die militärische Landesverteidigung besonders verdient gemacht haben. Das Militär-Verdienstzeichen ist eine Steck-Dekoration in Form eines achtspitzigen Kreuzes und wurde bisher nur sehr selten verliehen.

Folgende Verdienste um die militärische Landesverteidigung Österreichs haben die Verleihung dieser hohen Auszeichnung an die drei Persönlichkeiten begründet:

1.
Dr. Werner Fasslabend, jetzt 3. Präsident des Nationalrates und damals Landesobmann des ÖAAB, übernahm am 18. Dezember 1990 das Amt als Bundesminister für Landesverteidigung. Als solcher hat er einige für die heutige Struktur des Bundesheeres bereits entscheidende und tiefgreifende Verwaltungsreformen eingeleitet. So führte er insbesondere die Anpassung an die neue Bedrohungssituation mit der Konzeption und Umsetzung der „Heeresgliederung-NEU“, die Ausbildungsreform sowie die ersatzlose Auflösung des vormaligen Armeekommandos zur Straffung der Führungsebenen im Jahre 1991 durch und verfügte die Neuausstattung des Bundesheeres mit modernen Waffensystemen (wie z.B. mit Luft-Luft-Lenkwaffen zur Kampfwertsteigerung der aktiven Elemente der Luftraumüberwachung). Er galt und gilt als prononcierter Vertreter einer aktiven Mitarbeit Österreichs an der Gestaltung der zukünftigen europäischen Sicherheitspolitik in einem möglichst engen Zusammenwirken mit EU, WEU und NATO. BM a.D. Dr. Fasslabend war mit seiner Amtszeit, die bis zum 4. Februar 2000 dauerte, jener Ressortchef des Bundesministeriums für Landesverteidigung, der auf die mit Abstand längste Dienstzeit verweisen kann. Dabei setzte er wesentliche Meilensteine für die Sicherheits- und Verteidigungspolitik beziehungsweise für die militärische Landesverteidigung unseres Landes, wie den Beginn des erfolgreichen und effizienten Assistenzeinsatzes von Soldaten des Bundesheeres an der Staatsgrenze zu Ungarn. Weiters fiel auch der Einsatz des Bundesheeres beim Sicherungseinsatz an der Staatsgrenze zum ehemaligen Jugoslawien im Frühsommer 1991 in seine Amtszeit. Auf seine persönliche Initiative hin begann auch die Mitwirkung Österreichs am Kooperationsprogramm „Partnerschaft für den Frieden“ der NATO sowie als Beobachter in der „Westeuropäischen Union“ (WEU) und die Initialisierung und Schaffung der „Central European Nations´ Cooperation in Peace Support“ (CENCOOP), in der sechs mitteleuropäische Länder gemeinsam Truppenkontingente für Friedensunterstützende Operationen ausbilden, bereitstellen und einsetzen.

2.
Bundesminister für Justiz a.D. Dr. Harald Ofner, Abgeordneter zum Nationalrat und Vorsitzender der Beschwerdekommission in militärischen Angelegenheiten ist einer der ältesten und längstgedienten Abgeordneten, die derzeit im Parlament vertreten sind. Er war bereits zwischen 1979 und 1983 Abgeordneter zum Nationalrat der Freiheitlichen Parlamentsfraktion, ist Mitglied des Landesverteidigungs- und Justizausschusses, des Ausschusses für Menschenrechte sowie des Verfassungsausschusses und übernahm damals als Bundesparteiobmann-Stellvertreter der FPÖ von 24. Mai 1983 bis 21. Jänner 1987 das Amt als Bundesminister für Justiz. Dr. Ofner hat sich in all den Jahren uneingeschränkt für die militärische Landesverteidigung eingesetzt. In der Zeit als Justizminister von Mai 1983 bis Jänner 1987 unterstützte er den damaligen Verteidigungsminister und später Dipl.-Ing. Dr. Krünes bei ihren Vorhaben bestmöglich. 1979 in den Nationalrat eingezogen, beteiligte er sich bereits im ersten Jahr seiner Abgeordnetentätigkeit mehrfach an den Debatten zur Landesverteidigung. So auch an dem vom Verteidigungsminister vorgelegten Jahresbericht 1979 der Beschwerdekommission in militärischen Angelegenheiten. Dieser Kommission sollte er auch später als einer der drei Vorsitzenden und mehrfach auch als amtsführender Vorsitzender (so auch zur Zeit) angehören. Als solcher gelingt es ihm seit Jahren mit großem Eifer und Bemühen, dem Recht und der Gerechtigkeit zum Durchbruch zu verhelfen, den Anliegen der Soldaten aller Ränge und Altersklassen Rechnung zu tragen und - dabei immer das Ansehen des Bundesheeres berücksichtigend – seine Aufgabe in der Kommission zu erfüllen. Immer hat er dabei das Wohl der Soldaten im Auge und dient auch damit dem Ansehen des Österreichischen Bundesheeres. Stets hat er, auch dank seiner Vorsitzführung in der Bundesheer-Beschwerdekommission, den Kontakt zur Truppe und weiß daher, wo diese der Schuh drückt. „Wir müssen unseren Soldaten das geben, was sie zur Erfüllung ihrer Aufgaben und zum Überleben brauchen“, ist seine Meinung.

3.
Abgeordneter zum Nationalrat a.D. Ing. Gerald Tychtl war 19 Jahre lang Abgeordneter der Sozialdemokratischen Parlamentsfraktion, Mitglied des Landesverteidigungsausschusses, des Landesverteidigungsrates, Delegationsleiter der österreichischen Gruppe bei der Nordatlantischen Versammlung sowie Vorsitzender der Beschwerdekommission in militärischen Angelegenheiten. Mit Beginn dieser Legislaturperiode schied Ing. Tychtl aus den parlamentarischen Funktionen aus, ist jedoch weiterhin Vorsitzender der Bundesheer-Beschwerdekommission. Aufgrund seiner langjährigen Tätigkeit im Landesverteidigungsausschuss und im Landesverteidigungsrat hat er sich ein überaus großes Fachwissen in Angelegenheiten der Landesverteidigung angeeignet. Hiezu kommt, dass er in diesen Funktionen wegen seines Einfühlungsvermögens und seines großen Verständnisses für die Anliegen der Landesverteidigung zu den jeweiligen Verteidigungsministern immer eine sehr gute Gesprächsbasis hatte. So arbeitete er bereits 1982 am Landesverteidigungsplan mit und war intensiv an Reformvorhaben des Bundesheeres, wie der Bundesheer-Reform 1992 und der Strukturanpassung 1998 beteiligt. Als Delegationsleiter der österreichischen Gruppe bei der Nordatlantischen Versammlung hat er die Interessen Österreichs konsequent und überzeugend vertreten und sich international große Anerkennung verschafft.

Das Bundesministerium für Landesverteidigung gestattet sich, der Gratulation zur Verleihung dieser höchsten militärischen Auszeichnung an diese verdienten Persönlichkeiten anzuschließen.

Hinweis für die Redaktionen: Foto- und Videomaterial kann beim Presse- und Informationsdienst angefordert werden.

12. April 2002 Mag. Kullnig (Schluß) nnnn

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