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Presseaussendung vom 27. Juli 2004

20. Juli 1944: Platter für sensible Aufarbeitung=

Die Rolle der Soldaten aus Österreich im Widerstand gegen Hitler will Verteidigungsminister Günther Platter sensibel aufarbeiten. Er hat heuer bereits drei Initiativen gesetzt. Platter will damit der Soldaten im Widerstand gedenken. Zudem will er die Taten der Widerstandskämpfer stärker ins Bewusstsein der österreichischen Bevölkerung rücken und die wissenschaftliche Aufarbeitung unterstützen.****

Vergangenen Freitag besuchte Platter Hermine Bernardis, die Witwe von Robert Bernardis, in Linz. "Ich habe mich bewusst für ein Treffen in persönlicher Atmosphäre entschieden", so der Verteidigungsminister. Gemeinsam mit der Witwe und der Tochter des Widerstandskämpfers besprach Platter die Planungen für die Gedenkveranstaltung in Enns. Hermine Bernardis begrüßte die Vorgehensweise des Verteidigungsministers. Insbesondere über die Entscheidung für Enns drückte die Witwe ihre Freude aus. Damit sei der persönliche Bezug gegeben.

Zwtl.: "Tyrannenmord - der 20. Juli 1944 und Österreich"

Am 11. Mai eröffnete der Verteidigungsminister im Heeresgeschichtlichen Museum persönlich die Ausstellung "Tyrannenmord - der 20. Juli 1944 und Österreich". In seiner Eröffnungsrede sagte Platter: "Die Zeit des Nationalsozialismus ist das dunkelste Kapitel in der Geschichte Österreichs. Wenn irgendwann in der Geschichte aus rein christlichem Gewissen gehandelt wurde, dann am 20. Juli 1944. Es war nämliche eine Frage des christlichen Gewissens, den Gräueltaten Einhalt zu gebieten. Nach dem Attentat auf Hitler ist Robert Bernardis und seiner Familie ein schreckliches Schicksal widerfahren. Die gesamte Familie hat schwer für den Mut von Robert Bernardis büßen müssen. 1944 haben Offiziere Hierarchien ausgesetzt und einen Anschlag auf den Oberbefehlshaber verübt. Sie haben nach ihrem Gewissen gehandelt - um einem Unrechtsregime ein Ende zu bereiten. Die Geschichte lehrt uns, dass die Frage nach Moral und Gewissen nie vergessen werden darf - auch wenn dabei Widerstände überwunden werden müssen."

Bei der Ausstellungseröffnung war auch Carl Szokoll anwesend. Er hätte am 20. Juli 1944 in Wien die Umsturzpläne realisieren sollen. Szokoll gegenüber drückte Platter seine Freude und seinen Stolz darüber aus, ihn bei dieser Eröffnung kennen lernen zu dürfen.

Zwtl.: Zeithistorisches Symposium beauftragt

Der Verteidigungsminister hat die Landesverteidigungsakademie beauftragt, "unter Einladung relevanter Historiker" ein zeithistorisches Symposium zu veranstalten. Dieses soll zu einer grundsätzlichen Aufarbeitung rund um Bernardis beitragen. Das Symposium ist für Herbst geplant.

Zwtl.: Gedenktafel für Bernardis in Enns

Am sechzigsten Jahrestag des Attentats hat Platter gegenüber der ZIB 2 angekündigt, dass er eine Gedenktafel für Robert Bernardis anfertigen lassen wird. Geplant ist, dass diese Tafel im Rahmen des Symposiums bei einer Gedenkveranstaltung in Enns enthüllt wird. Enns sei "ein mit Bernardis verbundener Ort", so der Verteidigungsminister. In der dortigen Kaserne war Bernardis eingerückt. "Es ist notwendig, dass die Österreicher, die an diesem Attentat beteiligt waren, in Österreich gewürdigt werden", so Platter in einer Aussendung. Bei der Veranstaltung soll daher aller Soldaten aus Österreich, die im Widerstand gegen Hitler aktiv waren, gedacht werden.

Rückfragehinweis:
Mag. Martin Brandstötter
Bundesministerium für Landesverteidigung
Pressesprecher des Verteidigungsministers
Tel: +43 1 5200-20215
mailto:martin.brandstoetter@bmlv.gv.at
http://www.bundesheer.at

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