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Österreichisches Heldendenkmal im Äußeren Burgtor der Wiener Hofburg

Soldaten der Garde halten Mahnwache am Eingang von Krypta und Weiheraum. Soldaten der Garde halten Mahnwache am Eingang von Krypta und Weiheraum.

Das Österreichische Heldendenkmal im Äußeren Burgtor der Wiener Hofburg ist die einzige staatliche Gedenkstätte für die Gefallenen der beiden Weltkriege und für die Opfer des Nationalsozialismus.

Krypta und Weiheraum stehen im Zentrum der offiziellen staatlichen Gedenkkultur der Republik Österreich. Dies zeigen die Kranzniederlegungen von Bundespräsident, Bundesregierung und Österreichischem Bundesheer in beiden Gedenkräumen am Nationalfeiertag (26. Oktober) und zu Allerseelen (2. November), im Weiheraum am 27. April, dem Tag der Proklamation der Unabhängigkeit Österreichs 1945.

Seit 2013 findet am 12. März eine Gedenkveranstaltung im Weiheraum statt. Am 8. Mai stellt das Bundesheer eine Mahnwache am Eingang von Krypta und Weiheraum.

Das Äußere Burgtor der Wiener Hofburg

1809: Zerstörung der Burgbastei durch napoleonische Truppen

1821-24: Errichtung des Äußeren Burgtors nach Plänen von Luigi Cagnola und Pietro Nobile

18. Oktober 1824: Eröffnung am 11. Jahrestag der Völkerschlacht von Leipzig. Inschriften: "IVSTITIA. REGNORVM. FVNDAMENTVM." (Die Gerechtigkeit ist das Fundament der Herrschaft); "FRANCISCVS. I. IMPERATOR. AVSTRIAE. MDCCCXXIV." (Franz I., Kaiser von Österreich 1824)

1916: Anbringung von mehr als 100 Lorbeerkränzen aus Bronze im Rahmen der patriotischen Spendenaktion "Lorbeer für unsere Helden" sowie der Inschrift "LAVRVM. MILITIBVS. LAVRO. DIGNIS. MDCCCCXVI." (Den Lorbeer jenen, die des Lorbeers würdig sind)

Das Österreichische Heldendenkmal 1934

Die Ehrenhalle des Heldendenkmals. Blick auf die Ehrenhalle des Heldendenkmals.

Juli 1933: Ausschreibung eines Wettbewerbs zur Gestaltung des Äußeren Burgtors zu einem Österreichischen Heldendenkmal

Februar 1934: Juryentscheidung für das Projekt von Rudolf Wondracek

9. September 1934: Eröffnung und Weihe des Österreichischen Heldendenkmals, bestehend aus zwei zentralen Elementen: Ehrenhalle für die Habsburgische Armee oberhalb der Tordurchfahrt und Krypta für die Gefallenen des Ersten Weltkrieges im rechten Flügel des Burgtors. Die atriumartige, offe­ne Ehrenhalle ist mit Steinschnitten ausgestattet, die militärische Szenen aus der Geschichte der kaiserlichen Arm­ee darstellen. Die Krypta wurde der Erinnerung an die Gefallenen des Ersten Weltkrieges gewidmet. Vor dem Altar befindet sich die Figur des "Toten Kriegers" aus rotem Marmor, Bildhauer: Wilhelm Frass. Frass war auch für die Gestaltung der beiden Pylonentore an der Ringstraße und für die acht monumentalen "Heldenköpfe" an den Seitenwänden der zur Ehrenhalle führenden Treppen verantwortlich. Inschriften in der Krypta: "1914 DEN TOTEN DES WELTKRIEGES 1918", nach 1945 ergänzt durch die Jahreszahlen 1939 und 1945; "KAISER KARL / GESTORBEN IN DER VERBANNUNG / AUF MADEIRA / 1. April 1922"; "ERZHERZOG / FRANZ FERDINAND / ERMORDET IN SARAJEVO / 28. JUNI 1914".

In einem Seitenraum der Krypta wurden so genannte Totenbücher mit den Namen der österreichischen Gefallenen des Ersten Weltkrieges, geordnet nach Bundesländern, ausgestellt.

Weiheraum für den österreichischen Widerstand 1965

Gardisten im Weiheraum für den österreichischen Widerstand. Gardisten im Weiheraum für den österreichischen Widerstand.

Am 27. April 1965, 20 Jahre nach der Befreiung von der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft, wurde im linken Flügel des Äußeren Burgtors der Weiheraum für die Opfer des österreichischen Widerstandes gegen den Nationalsozialismus eröffnet (Architekt: Robert Kramreiter).

Der schwarze Marmorblock mit dem Staatswappen auf der Oberseite trägt die Inschrift "IM GEDENKEN AN DIE / OPFER IM KAMPFE / FÜR ÖSTERREICHS FREIHEIT".

Gedenktafel für Soldaten des Bundesheeres in der Krypta 2002

2002 erfolgte die Anbringung einer Gedenktafel mit der Inschrift "SEINEN IM DIENST UND EINSATZ VERUNGLÜCKTEN, / VERSTORBENEN UND GEFALLENEN SOLDATEN / DAS ÖSTERREICHISCHE BUNDESHEER". Über dem Eingang zur Krypta wurde zudem die Inschrift "IN ERFÜLLUNG IHRES AUFTRAGES LIESSEN SIE IHR LEBEN" angebracht.

Der Weg zu einem neuen Gedenken

Handschriftliche Botschaft. Im Juli 2012 werden handschriftliche Botschaften gefunden.

17. Juni 2012: Als in den Totenbüchern der Name eines Kriegsverbrechers nachgewiesen wurde, reagierte das Verteidigungsministerium mit einer symbolischen Streichung des Namens. Um Raum für die Neugestaltung zu schaffen, wurden sämtliche Artefakte entfernt.

Am 18. Juli 2012 erfolgte die Hebung der Skulptur des "Toten Kriegers". Darunter wurden zwei handschriftliche Botschaften in einer Metallhülse gefunden. Bildhauer Wilhelm Frass, illegaler Nationalsozialist, legte ein Zeugnis seiner politischen Haltung ab. Sein Mitarbeiter Alfons Riedel wollte der Nachwelt einen pazifistischen Gegenentwurf übermitteln.

Beginnend mit dem Nationalfeiertag 2012 erfolgten staatlich-militärische Gedenkakte an der Gedenktafel für die in Dienst und Einsatz verstorbenen Soldaten des Bundesheers.

2014: Beginn der Neugestaltung des Österreichischen Heldendenkmals.

2015 wurde die Tafel von der Krypta an die Fassade des Burgtors verlegt, hier fanden bis 2019 am Nationalfeiertag und zu Allerseelen Kranzniederlegungen statt.

Ebenfalls 2015 erfolgte die Profanierung der Krypta. Seither werden die Räume für Ausstellungen genutzt, die sich mit Österreich im Nationalsozialismus und mit der Geschichte des Heldendenkmals auseinandersetzen.

Das Ehrenmal des Österreichischen Bundesheeres der Zweiten Republik wurde 2019 in der Ehrenhalle des Heldendenkmals errichtet und mit dem Totengedenken am 2. November 2019 seiner Bestimmung übergeben. Es ist den Soldatinnen und Soldaten sowie den zivilen Angehörigen des Bundesheers gewidmet, die sich für Demokratie, Frieden, Sicherheit und Menschenrechte eingesetzt und in Ausübung ihres Dienstes ihr Leben gelassen haben.

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