Direktor des Brünner Zentrums für Sprachausbildung besucht Landesverteidigungsakademie
Oberst Vladan Holcner, Direktor des Zentrums für Sprachausbildung an der Verteidigungsuniversität Brno (Tschechische Republik) besuchte von 13. bis 16. September das Sprachinstitut des Bundesheeres an der Landesverteidigungsakademie.
Langjährige grenzüberschreitende Kooperation
Das Sprachenzentrum in Brno ist ein langjähriger Kooperationspartner des Sprachinstitutes des Bundesheeres. Seit 1997 gibt es einen fortlaufenden Austausch von Lehrern, Prüfern und Kursteilnehmern in den Sprachen Deutsch, Tschechisch und Englisch. Die über Jahre gewachsenen Sprachkompetenzen im Bereich der tschechischen Sprache im Österreichischen Bundesheer sind auf diese wichtige bilaterale Zusammenarbeit zurückzuführen.
CEDC-Sprachenkompetenzplattform
Im Fokus der Gespräche standen die Vertiefung der Zusammenarbeit in den Bereichen Prüfungswesen, Sprachausbildung, Digitalisiertes Sprachwesen und die multilaterale Kooperation in der Zentraleuropäische Verteidigungskooperation (CEDC).
Österreich hat Präsidentschaft inne
Besondere Bedeutung hatte die Thematisierung der aktuellen Entwicklungen im Bereich der CEDC-Sprachenkompetenzplattform, da Österreich derzeit die Präsidentschaft innehat und die Tschechische Republik im kommenden Jahr 2023 den Vorsitz übernehmen wird. Im Rahmen der CEDC, welcher Tschechien, Slowakei, Ungarn, Kroatien, Slowenien und Österreich angehören, wurde die Sprachkompetenzplattform 2019 gegründet. Diese ist für alle sprachlichen Kooperationsmaßnahmen im Rahmen der CEDC verantwortlich.
Fachsprachliche Glossare
Kollaborativ werden fachsprachliche einsatzrelevante Glossare in den sechs Landessprachen erstellt. So entwickelte man in den letzten Jahren Fachglossare zum Bordermanagement, zur Migrationskrise und nun zum Krieg in der Ukraine. Darüber hinaus wird vor allem durch den engen Austausch zwischen dem Sprachenzentrum in Brno und dem Sprachinstitut des Bundesheeres eine gegenseitige Kalibrierung von Sprachprüferinnen und Sprachprüfern durch jährliche Schulungen ermöglicht. Diese Zertifizierung ermöglicht es österreichischen Sprachprüfern, in Tschechien kommissionell zu prüfern.
Kooperation im Bereich Französisch, Arabisch und Digitalisierung
Im kommenden Jahr soll der Austausch von Lehrenden und Lernenden wieder intensiviert werden. Dies soll neben den Sprachen Tschechisch und Deutsch vor allem in den Bereichen Arabisch und Französisch erfolgen. In diesen einsatzrelevanten Sprachen möchte das Sprachenzentrum in Brno seine Kapazitäten erweitern, das Sprachinstitut des Bundesheeres wird hier unterstützen. Brno wird im Gegenzug die Entwicklung des Digitalisierten Sprachprüfungswesens, vor allem in Bezug auf das "Adaptive Testing", am Sprachinstitut des Bundesheeres mitbetreuen.
Künftige Kooperationen
Die bilaterale Zusammenarbeit zwischen der Verteidigungsuniversität Brno und der Landesverteidigungsakademie soll im Jahr 2023 neben dem Sprachwesen auch in den Bereichen Forschung und im Rahmen des "European Security und Defence Colleges" der Europäischen Union vertieft werden.