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Covid-19-Einsatz in Kärnten: Jetzt hilft die Miliz

Spittal an der Drau, 04. Mai 2020  - Besondere Situationen erfordern besondere Maßnahmen. Wir befinden uns alle derzeit in einer Ausnahmesituation, in der die Gesundheit das am meisten zu schützende Gut darstellt. Für die Soldaten der Miliz, also jene, die das Bundesheer als Nebenjob ausüben, hat mit dieser Woche ihr Einsatzpräsenzdienst begonnen. Diese Teilaufbietung sieht die Durchhaltefähigkeit des Bundesheeres vor, um als strategische Reserve der Republik für weitere Aufgaben einsatzbereit zu sein.

Stets bereit

Das Österreichische Bundesheer steht zurzeit an vielen "Fronten" österreichweit im Einsatz. Der damit verbundene hohe Personalbedarf sowie die Durchhaltefähigkeit und parallel dazu die Ausbildung von Einsatzsoldaten ist der Grund für die Notwendigkeit, das Abrüsten der Grundwehrdiener des Einrückungstermines Oktober 2019 aufzuschieben, die kommenden Einrückungstermine wie geplant durchzuführen und zusätzlich Milizsoldaten einzuberufen. Damit ist eine ständige Einsatzbereitschaft gewährleistet - auch für Einsätze, die über die Krise hinausgehen, wie zum Beispiel die jährlichen Katastropheneinsätze nach Unwettern.

Über 100 Milizsoldaten in Kärnten eingerückt

111 Milizsoldaten rückten am Montag in die Spittaler Türk-Kaserne beim mobilmachungsverantwortlichen Kommando, dem Jägerbataillon 26, ein. Während des Einstellungsvorganges durchliefen die Soldaten den üblichen Stationsbetrieb wie das Abgleichen von Daten sowie Ausfassen und Umtausch von Bekleidung. Die sogenannte Gesundheitsstraße wurde um Sicherheits- und Hygienemaßnahmen erweitert. Zusätzlich zum ständigen Abstandhalten und Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes wurden die Einrückenden einem Covid-19-Test unterzogen.

Vorbereitung und Einsatzausbildung

Für knapp die Hälfte der Soldaten wird aufgrund der Auflockerungs- und Sicherheitsbestimmungen als Ausbildungsort für die nächsten beiden Wochen der Schießplatz Marwiesen dienen. Sie erhalten die für den Einsatz notwendige Ausbildung, wie zum Beispiel jene im Waffen- und Schießdienst, sie üben Personen- und Fahrzeugkontrollen sowie die Handhabung von Pfefferspray und Schließmitteln.

Weiters erfolgt eine Schulung in jenen rechtlichen Befugnissen, welche die Soldaten im sicherheitspolizeilichen Assistenzeinsatz haben werden. Danach übernehmen sie Aufgaben an der Kärntner Grenze und lösen die derzeit eingesetzten Soldaten für die nächsten zweieinhalb Monate ab.

Soldaten sind motiviert

Für viele der Soldaten ist es eine neue Erfahrung, die sie teils mit Motivation aber auch Respekt in Angriff nehmen. Wie die ersten Vorbereitungen zeigen, gehen die Soldaten der Miliz zuversichtlich in den Einsatz. Der 33-jährige Klagenfurter Korporal Marc Freithofnig sieht dem Einsatz schon mit Vorfreude entgegen: "Da mein Vater auch beim Bundesheer war, wollte ich ihm natürlich nacheifern und habe mich nach dem Grundwehrdienst sofort freiwillig für die Miliz gemeldet." Sein grünes Barett hat er übrigens von seinem Vater bekommen, es soll ihm für den Einsatz Glück bringen.

Für Wachtmeister Dennis Duller war die Kameradschaft mit ein Grund, warum er sich für die Miliz verpflichtet hat. In den Einsatz geht er als Gruppenkommandant. Er erklärt: "Für den Einsatz bin ich bestens vorbereitet und stolz, meine Pflicht zum Schutz der Bevölkerung zu leisten."

Sicherheitsmaßnahmen

Die Soldaten stehen rund um die Uhr im Einsatz oder werden für den Einsatz ausgebildet und leisten so ihren Beitrag zur Bewältigung in der Coronakrise. Dabei ist vor allem die Erhaltung der eigenen Gesundheit wichtig. Darüber hinaus gibt es zusätzliche Sicherheitsmaßnahmen im täglichen Dienstbetrieb, wie zum Beispiel das Unterlassen des Händeschüttelns, Abstandhalten auch beim Essen, kein Antreten mehr in Reih und Glied, die Reduzierung der Ausbildungsinhalte auf einsatzwichtige Themen sowie strenge Zutrittskontrollen in den Kasernen.

Ein Bericht der Redaktion Militärkommando Kärnten

Die Soldaten rücken in die Kaserne in Spittal an der Drau ein.

Die Soldaten rücken in die Kaserne in Spittal an der Drau ein.

Korporal Marc Freithofnig tritt mit seinen Kameraden den Einsatzpräsenzdienst an.

Korporal Marc Freithofnig tritt mit seinen Kameraden den Einsatzpräsenzdienst an.

Wachtmeister Dennis Duller: "Ich bin stolz, meine Pflicht zu leisten."

Wachtmeister Dennis Duller: "Ich bin stolz, meine Pflicht zu leisten."

Maßnahmen beim Einstellungsbetrieb: Fiebermessen...

Maßnahmen beim Einstellungsbetrieb: Fiebermessen...

...und auf den Abstand achten.

...und auf den Abstand achten.

Zum Gesundheitscheck zählt auch ein Covid-19-Test.

Zum Gesundheitscheck zählt auch ein Covid-19-Test.

Bekleidung ausfassen und umtauschen.

Bekleidung ausfassen und umtauschen.

Abschließend erfolgt der Vollzähligkeitsappell.

Abschließend erfolgt der Vollzähligkeitsappell.

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