"Sicherheit durch Kooperation" - Schwerpunktaktion in Wietersdorf
Klagenfurt, 30. August 2001 - Ein Bericht von Hauptmann Helmut Sadnikar
Seit Dienstag nehmen insgesamt 3.200 Soldaten aus vier Bundesländern (Kärnten, Steiermark, Niederösterreich und der Steiermark) an der Raumschutzübung "Sicherheit durch Kooperation" des Militärkommandos Kärnten teil.
Ziel dieser Übung ist die intensive Zusammenarbeit des Bundesheeres im Rahmen des Krisenmanagementes mit zivilen Behörden sowie den zivilen Rettungs- und Einsatzkräften.
Nachdem durch die einzelnen Verbände die zugewiesenen Überwachungs- und Sicherungsbereiche bezogen wurden, läuft seit Mittwoch die sogenannte "heiße Phase".
Die Übungsannahme ist, daß es in unserem Bundesland mehrere Terroranschläge gegeben hat und weitere Anschläge auf wichtige Infrastruktureinrichtungen befürchtet werden. Aufgrund dieser Situation hat die Kärntner Sicherheitsdirektion das Bundesheer um sicherheitspolizeiliche Assistenz ersucht. Bis Freitag werden durch eine Übungsleitung, die sich in der Landesalarm- und Warnzentrale befindet, verschiedene Lagen und Aktionen eingespielt.
Heute kam es um 16.00 Uhr beim Zementwerk in Wietersdorf, Gemeinde Klein
St. Paul im Bezirk St. Veit/Glan, zu einer größeren Übungseinlage.
Terroristen versuchten das Werk, das in der Übungsanlage eine Chemiefabrik darstellt, zu stören. Durch die in das Werk eingedrungenen subversiven Kräfte wurden zwei Sprengstoffanschläge verübt.
Dabei wurde ein mit Gefahrengut beladenes Kfz zur Explosion gebracht, sodaß chem. Stoffe freigesetzt wurden. Geübt wurde die Zusammenarbeit der vor Ort eingesetzten zivilen und militärischen Kräfte.
Vor Ort sicherten drei Züge der verstärkten 3. Jägerkompanie des Jägerbataillons 46 das Firmenareal. Durch die Werksfeuerwehr sowie die angeforderten Feuerwehren Wieting und Klein St. Paul wurden der Löscheinsatz und die Bergung der Verwundeten durchgeführt.
Nach der Dekontamination der Verwundeten durch den ABC-Abwehrzug des Militärkommandos Kärnten wurden diese durch das Rote Kreuz/Einsatzstelle Völkermarkt erstversorgt und in die umliegenden Krankenhäuser verbracht.