Milizsoldaten im Einsatz an der Kärntner Grenze
Karawankenautobahn, 11. Februar 2016 - Seit Mitte November leisten in Kärnten Milizsoldaten ihren Beitrag im sicherheitspolizeilichen Assistenzeinsatz an der Staatsgrenze. Sie unterstützen die Berufs- und Zeitsoldaten in allen Bereichen bei der Bewältigung der Flüchtlingssituation.
75 Milizsoldaten
Die Aufgaben der mittlerweile 75 Milizsoldaten erstrecken sich von Grenzkontrollen und gemeinsamen Streifen mit der Polizei bis hin zur geordneten Übernahme von derzeit rund 2.000 Flüchtlingen, die täglich mit Bus oder Bahn ankommen.
Soldaten berichten
Oberwachtmeister Michael Miessgang und Zugsführer Markus Schernthaner sind bereits seit November in Kärnten stationiert und erfüllen Aufgaben in der Übernahme der Flüchtlinge.
Oberwachtmeister Miessgang bringt dabei bereits Erfahrung als ehemaliger Berufssoldat mit. Der gebürtige Vorarlberger hatte beim Jägerbataillon 23 in Bludesch seine militärische Heimat, ehe er sich selbstständig machte. Nach seinem Einsatz möchte er als Musiker durchstarten.
"Wollte miterleben, wie die Arbeit abläuft"
"Meine Absicht ist es, den Einsatz zu verlängern, da ich schon im Vorfeld die Situation mitverfolgt habe. Die Miliz kann in dieser schwierigen Situation einen wertvollen Beitrag leisten. Denn jeder ist auch mal froh, wenn er abgelöst wird. Mein Bezug zum Bundesheer war immer ein sehr guter, und daher wollte ich auch aus erster Hand miterleben, wie die Arbeit mit den Flüchtlingen abläuft", so Miessgang.
Der Unteroffizier weiter: "Da ich Vater von zwei Kindern bin, ist der Anblick der ankommenden Flüchtlinge nicht immer leicht zu verdauen. Diesen Aspekt muss man einfach ausblenden. Für die Zukunft denke ich, dass diese Situation mit Berufssoldaten alleine nicht schaffbar sein wird. Die Miliz wird immer mehr gefordert sein, daher auch meine Entscheidung als Milizsoldat zu helfen."
Abwechslung
Zugsführer Markus Schernthaner stammt aus Oberösterreich und verbrachte ebenfalls bereits einige Zeit beim Bundesheer. "Ich war bei der Luftunterstützung in Oberösterreich, entschloss mich aber, das Heer zu verlassen. Da aufgrund der derzeitigen Wirtschaftslage aber in meiner Firma die Aufträge etwas zurückgegangen sind, nutze ich die Möglichkeit zur Abwechslung."
Schernthaner: "In Absprache mit meinem Chef bekam ich grünes Licht und meldete mich zum Assistenzeinsatz. Privat ließ sich auch alles managen und die wenigen Sorgen haben sich bald gelegt."
"Man weiß, dass man helfen konnte"
"Dieser Einsatz ist auf alle Fälle ein Erfahrungsgewinn und eine Abwechslung zum Alltag. Anfangs war es allerdings schwierig, in die Aufgabe zu finden, wenn man sich mit den Umständen der Flüchtlinge auseinandersetzt. Man darf diese aber nicht persönlich nehmen und auch nicht immer glauben, was man hört. Mit der Routine und den Kameraden findet man sich aber schnell zurecht und weiß schlussendlich, dass man helfen konnte."
Weiterführende Information
Ein Bericht der Redaktion Militärkommando Kärnten