40 Jahre Stellungskommission Kärnten
Klagenfurt, 24. November 2017 - Bis 2020 investiert das Bundesheer 80 Millionen Euro in den Neubau und die Sanierung von Unterkünften, Sporthallen und Fitnessräumen. Diese Maßnahmen steigern die Attraktivität des Grundwehrdienstes und kommen den Rekruten zu Gute. Alleine 25 Millionen stellt das Bundesheer für die Neugestaltung der insgesamt sechs Stellungskommissionen bereit. Diese stellen für die Wehrpflichtigen den ersten Kontakt mit dem Bundesheer dar.
Verteidigungsminister Hans Peter Doskozil: "Es war mir von Beginn meiner Tätigkeit als Verteidigungsminister wichtig, den jungen Männern, die sich der Stellung unterziehen, ein neues, modernes Bild vom Dienst im Österreichischen Bundesheer zu vermitteln und damit den Anteil derjenigen, die sich für den Grundwehrdienst entscheiden, zu erhöhen."
Stellungsgebäude in Kärnten
Für die Kärntner Stellungsstraße wurden im Juli 2017 für die Generalsanierung rund 1,4 Millionen Euro investiert und am Freitag im Rahmen eines kleinen Festaktes gesegnet.
Der Bauabschnitt war in nur neun Wochen abgeschlossen und beinhaltete unter anderem folgende Umbauten: Neugestaltung der Aula mit Infopoint und Aufrufanlage, Einbau einer Klimaanlage in Aula und Untersuchungsräumen, Neugestaltung des Eingangsbereiches und die Errichtung einer modernen Lüftungsanlage.
Neuer Kommandant
Seit Anfang Oktober steht das Stellungshaus auch unter neuem Kommando. Oberstleutnant Matthias Lampl ist mit Wirkung vom 01. Oktober 2017 neuer Leiter der Stellungskommission. Seine militärische Laufbahn begann bereits 1988. Der heute 47-Jährige hat vier Kinder und kann eine Vielzahl an Zusatzqualifikation als gelernter Pionier vorweisen. Zwischenzeitlich war Lampl auch Lehrgangskommandant an der Militärakademie und mehrere Male im Auslandseinsatz, unter anderem im Kosovo, Afghanistan und Italien.
Stellung als Gesundheitsindikator
Die persönliche und individuelle Überprüfung sämtlicher Fähigkeiten und Funktionen durch Ärzte und Fachpersonal dient nicht nur den jungen Männern selbst: Durch die Ergebnisse können Veränderungen in der Durchschnitts-Gesundheit, zum Beispiel ein genereller Anstieg von Krankheiten, festgestellt werden und ist somit für die Gesundheitsvorsorge von Bedeutung.
Im Jahr 2016 wurden über 50.000 stellungspflichtige Männer in Österreich der medizinischen und psychologischen Eignung unterzogen. Rund 6.900 (3.500 Kärntner, 2.800 Salzburger und 600 Steirer) davon absolvierten die Stellung, oft auch "Musterung" genannt, in Kärnten. Bei den 3500 Kärntnern lag die Tauglichkeitsquote bei 67 Prozent.
Grundsätzlich ist jeder männliche österreichische Staatsbürger ab dem 17. Geburtstag stellungspflichtig. Diese repräsentieren einen Querschnitt der jungen männlichen österreichischen Bevölkerung.
Die Pflicht zur Stellung ergibt sich aus dem Wehrgesetz. Der Zweck der Stellung ist es, geistige und körperliche Stärken und Schwächen zu erkennen und soll feststellen, ob der Wehrdienst oder Wehrersatzdienst (Zivildienst) abgeleistet werden kann. Dazu werden zwei Tage lang medizinisch, leistungsphysiologisch und psychologisch Untersuchungen durchgeführt und stellt für viele die erste gesamtheitliche Gesundenuntersuchung dar.
Das Stellungsverfahren endet mit einem konkreten Beschluss der Stellungskommission (Bescheid). Es gibt drei Möglichkeiten: "tauglich", "vorübergehend untauglich" oder "untauglich".
Weiterführende Information
Ein Bericht der Redaktion Militärkommando Kärnten