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Der WM-Hattrick der Michi Gigon

12. Juli 2006 - 

Nach ihrem dritten Sieg in Serie berichtet Michaela Gigon nun von ihren persöhnlichen Eindrücken während der Mountainbike-Orientierungs-Weltmeisterschaft:

"Heuer war ich nicht so klare Favoritin wie im Vorjahr, da die Finninen zu Hause bisher praktisch unschlagbar waren. Selbst mit perfekten Läufen konnte ich in der Vergangenheit in Finnland nicht gewinnen. Außerdem ist in den bisherigen World Ranking Events die Russin Ksenia Chernikh aufgetaucht, die körperlich allen überlegen war. Ich zweifelte Ende Mai auch schon an meiner körperlichen Leistungsfähigkeit, aber mein Trainer Micki Prehsler stellte mir für Juni noch einen harten Trainingsplan zusammen, der dieses Problem dann doch etwas entschärfte.

Schwierige Strecke

Als ich die OL-Karte in die Hand bekam, sah ich dass die Strecke sehr schwierig war und dachte mir: 'Da könnte was gehen'. Ein ausgesprochen dichtes Wegenetz, teilweise eng gesetzt, mit einer langen Routenwahl zum ersten Posten wartete auf mich.

Heuer wurde zum ersten Mal eine 'rote Gruppe' mit den besten Zehn aus der Weltrangliste erstellt, die ganz am Ende starteten. Nachdem ich am Anfang dieser Gruppe startete, wusste ich alle Stars hinter mir zu haben. Das hieß: Bis zum 1. Posten ja keinen Fehler machen, denn gute Leute wird man schwer wieder los, wenn man sie einmal am Hinterrad kleben hat.

Gute Route

Aber ich erwischte eine gute Route, die Karte war sehr gut lesbar, und das gab mir schon einmal Selbstvertrauen. Beim vierten Posten stempelte ich beinahe den Männerposten (Disqualifikation). Ich kontrollierte aber noch rechtzeitig die Nummer und suchte dann lieber doch noch den Richtigen. Zu meiner großen Freude traf ich an dieser Stelle Ramune Arlauskiene (sie war 2 min. vor mir gestartet) und Stanka Fajtova (4 min. vor mir gestartet). Bis kurz vor dem Zuschauerposten fuhren wir zusammen, dann ließ ich die beiden hinter mir.

Nach dem Zuschauerposten war es nicht mehr so weit ins Ziel, aber es gab noch genügend Möglichkeiten, Fehler zu machen. Vor allem in einem sehr flachen, von vielen sandigen Wegen durchzogenen Gebiet. Ich hatte Glück, denn ich sah die Schweizerin Christine Schaffner, die gerade von einem dieser Posten kam. Also wusste ich ungefähr, wo dieser zu finden war.

"Es geht um Sekunden"

Beim nächsten sah ich sie auch noch aus der Ferne stempeln und orientierte mich voller Enthusiamus erneut in ihre Richtung. Nach einem kleinen Orientierungsfehler schwenkte ich noch rechtzeitig in die richtige Schneise. Kurz vor dem Ziel schrie mir Coach Wolf noch zu: 'Es geht um Sekunden.' Schließlich war ich eineinhalb Minuten vorne.

Zweite wurde die Freundin meines Bruders Hana Bajtosova, wie wir es uns vor einem Monat ausgemacht hatten. Bei einem slowakischen Cup hatten wir noch gescherzt: 'Bei Middle gewinne ich, und du wirst Zweite, und bei der Langstrecke machen wir es umgekehrt'. Den ersten Teil hätten wir ja mal erledigt, aber auf der Langstrecke werden die Karten neu gemischt und es gibt andere Leute, die auch noch ein Wörtchen mitzureden haben."

Die weiteren Österreicher

Niki Senft und Lisi Hohenwarter waren leider nicht so erfolgreich. Niki beendete die WM auf Platz 48, Lisi wurde disqualifiziert. Bernhard Schachinger war wie erwartet der beste Herr und erreichte nach einigen schlechten Routenwahlen den 38. Rang.

WM-Rookie Andi Rief fuhr den Schmetterling in der falschen Richtung an, kam beim ersten Schmetterlingsposten drauf und korrigierte noch. Das kostete ihm aber viel Zeit, ihm blieb nur der Platz 56. Stefan Cerwenka kämpfte mit den Routenwahlen und hatte Probleme, den letzten Posten zu finden, er erreichte den 62. Platz. Peter Entenfellner wurde, nachdem er nach Zieleinlauf vor lauter Wut sein Bike in die Landschaft fetzte, nicht mehr gesehen (Rang 91).

Michi Gigon. (Bild öffnet sich in einem neuen Fenster)

Michi Gigon.

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