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Schwimm-Ass Andreas Onea: "Der wichtigste Faktor ist der Spaß"

14. Juni 2017 - 

Der 24-jährige Zwettler Andreas Onea verlor als Kind bei einem Autounfall seinen linken Arm. Als Therapie begann er damals mit dem Schwimmen. Mittlerweile ist er Bundesheer-Leistungssportler und der erfolgreichste heimische Schwimm-Athlet mit Behinderung. Zu seinen größten Erfolgen zählen Bronze bei den Paralympics in Rio sowie fünf Bronze- und zwei Silbermedaillen bei Welt- und Europameisterschaften.

Sie haben sich im Schwimmsport einen Namen gemacht. Im Nachhinein betrachtet: War das ein langer, harter Weg, oder wirkt alles wie eine Entwicklung, die einen Sinn ergibt?

Ein bißchen von beidem, würde ich sagen. Am Anfang hat ein Schritt den anderen ergeben. Und das Schwimmen war ja meine Therapie. Irgendwann war ich plötzlich Staatsmeister und bin dann auf internationale Wettkämpfe geschickt worden.

Ab 2010, nach der Matura, habe ich mich entschieden, das Schwimmen als Profi zu versuchen. Damit ging die harte Arbeit los, jetzt musste ich mich anstrengen und diszipliniert trainieren. 

Gab es Momente, in denen Sie an sich gezweifelt haben?

An mir gezweifelt habe ich eigentlich nie. Ich habe nämlich bewusst drauf geachtet, dass ich mich nicht selbst über meine Leistungen definiere. Aber es gab genug Momente, in denen es nicht so gelaufen ist, wie ich es mir gewünscht hätte. Da kamen natürlich auch Zweifel und die Versuchung alles hinzuschmeissen. Aber im Endeffekt ist es im Sport wie im Leben: Man wächst mit den Herausforderungen und lernt, gestärkt aus schwierigen Situationen herauszukommen.

2012 haben Sie bei den Staatsmeisterschaften der Nichtbehinderten das B-Finale über 200 Meter Brust gewonnen. Wie war das?

Das war eine unglaubliche Motivation für mich. Der Wettkampf war kurz vor den Paralympics in London und gab mir eine tolle Bestätigung meiner Form. Auch emotional war das ein großer Erfolg für mich, weil ich viele Athleten mit zwei Armen hinter mir lassen konnte. Das passiert nicht jeden Tag. Ich hab mich damals auch sehr gefreut, dass diese Leistung von den Zuschauern und den anderen Sportlern in Innsbruck sogar mit Standing Ovations anerkannt wurde.

Ist das nächste sportliche Ziel schon in Sicht?

Ja, im Oktober geht's zur Weltmeisterschaft in Mexiko. Das wird nicht ganz einfach: In Mexiko City ist aufgrund der hohen Lage die Luft sehr dünn. Daher müssen wir vorher in ein Höhen-Trainingslager, um uns daran zu gewöhnen. Mein Ziel ist natürlich, dann eine Medaille zu machen.

Langfristig möchte ich meiner Medaillensammlung bei den Paralympics in Tokio 2020 eine weitere Medaille hinzufügen.

Welchen Tipp haben Sie generell für Menschen, die sich für eine Sportart interessieren, aber von sich selbst noch nicht überzeugt sind?

Ich würde sagen, egal ob Hobby oder Leistungssport - wichtig ist, dass man sich regelmäßig bewegt. Damit trägt man langfristig und nachhaltig zur eigenen Gesundheit bei. Und das brauchen wir in unserer Gesellschaft verstärkt. Der wichtigste Faktor ist aber wohl der Spaß an der Sache, damit man dran bleibt und nicht aufgibt.

Viele Menschen haben ein ähnliches Schicksal erlitten und müssen lernen, mit einer Behinderung umzugehen. Haben Sie einen Ratschlag, wie man es schafft? 

Das wichtigste ist, sich persönliche Ziele zu setzen, unabhängig von den Umständen. Ein kleines Ziel nach dem anderen bringt dich dann deiner großen Vision Schritt für Schritt näher. Auf jeden Fall nicht den Kopf hängen lassen und aufgeben, das Leben ist schön und lebenswert.

Andreas Onea ist Heeressportler und schnellster Para-Schwimmer Österreichs. (Bild öffnet sich in einem neuen Fenster)

Andreas Onea ist Heeressportler und schnellster Para-Schwimmer Österreichs.

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