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Demonstrationen eskalierten

15. April 2004 - 

Dritter Übungstag - der Tag der Demonstrationen. Aktivisten traten lautstark gegen MFOR-Transporte auf, bei einer Kundgebung kam es zu Handgreiflichkeiten, Gendarmen der Einsatzeinheit (EE) schritten ein.

Der erste Vorfall ereignete sich in Edelschrott, neun Kilometer westlich von Köflach. Dort sollte ein MFOR-Transport über die Pack in Richtung Mittelland geführt werden. 38 teils vermummte Demonstranten blockierten ab 13 Uhr die Bundesstraße.

Die Gendarmerie rückte mit der EE an, die Demonstranten blieben. Sprechchöre wie im Fußballstadion erschallten. "Ihr könnt nach Hause gehen," skandierten die Protestierer.

Um 13.55 Uhr erschien ein Vertreter der Bezirkshauptmannschaft: "Wir ordnen die Räumung der Straße an." Da keiner der Aktivisten der Anordnung nachkam, schritt die Exekutive ein. Bei dem Gerangel wurden mehreren Einlagedarstellern Handfesseln (Kabelbinder) angelegt. Nach wenigen Minuten war der Einsatz beendet, die Straße geräumt, der MFOR-Transport konnte unbehindert weiterfahren.

In Trofaiach demonstrierten etwa 20 Aktivisten vor dem Gefechtsstand des Panzergrenadierbataillons 35 gegen den sicherheitspolizeilichen Assistenzeinsatz des Bundesheeres. In Trofaiach befindet sich das Bataillonskommando und eine Eingreifreserve des Panzergrenadierbataillons 35.Die Demonstranten forderten in Sprechchören den Abzug der Soldaten und das sofortige Ende der MFOR-Transporte durch Österreich. Die Soldaten des Wachzuges hielten sich zurück, so Oberstabswachtmeister Günter Pogatsch.

Weil sich die Demonstranten durch dieses Verhalten der Soldaten aber ermutigt fühlten, begannen sie, die eingesetzten Kräfte mit Wasserbomben und Unrat zu bewerfen. Daraufhin forderte Major Wolfgang Schneidhofer als S1/S5 des Bataillons Verstärkung durch die Exekutive an. Die Exekutive unter Einsatzleiter Abteilungsinspektor Siegfried Eisner rückte mit 21 Beamten der Einsatzeinheit zum Demonstrationsort an.

Die Aufforderung des Bezirkshauptmannstellvertreters Wilhelm Edlinger die Demo einzustellen und den Platz zu räumen, verhallte ungehört. Edlinger erteilte der Exekutive den Auftrag, den Platz unter Anwendung körperlicher Gewalt zu räumen. Die Einsatzgruppe konnte die Demonstranten voneinander trennen und einzeln zur Aufnahme der Personalien abtransportieren. Um 14.55 Uhr wurde der Einsatz ohne Verletzungen auf Seiten der Demonstranten und der eingesetzten Kräfte beendet.

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