Nationalfeiertag unter dem Motto "60 Jahre Bundesheer"
Der Nationalfeiertag 2015 begann traditionell mit den Kranzniederlegungen. Erstmalig wurden diese jedoch vor und nicht in der Krypta beim äußeren Burgtor durchgeführt. Der Oberbefehlshabers des Bundesheeres, Bundespräsident Heinz Fischer und die Bundesregierung, angeführt durch Bundeskanzler Werner Faymann sowie die Opferverbände gedachten der Angehörigen des Österreichischen Bundesheeres, die im Dienst und Einsatz verunglückt, verstorben oder gefallen sind bzw. der Opfer im Kampf für Österreichs Freiheit.
"Ich gelobe..." hallte es am Heldenplatz
Am Vormittag leisteten 1.360 Rekruten, darunter neun weibliche Soldaten, aus allen Bundesländern am Wiener Heldenplatz ihr Treugelöbnis auf die Republik Österreich. Die Vertreter der Religionsgemeinschaften segneten die Soldaten.
Bundespräsident Heinz Fischer erinnerte an den sechzigsten Geburtstag des Verfassungsgesetzes über die immerwährende Neutralität. Der Staatsvertrag vom 15. Mai 1955, der Beschluss des Wehrgesetzes, das Neutralitätsgesetz, der Beitritt zu den Vereinten Nationen im Jahr 1955 und der Beitritt zur Europäischen Union im Jahr 1995 sind die Säulen unserer Republik.
"Wir können stolz auf die Entwicklung der letzten sechs Jahrzehnte zurückblicken. Das Bundesheer hat sich 60 Jahre in eindrucksvoller Weise bewährt", so Fischer. Der Oberbefehlshaber wandte sich an die anzugelobenden Rekruten und wünschte ihnen alles Gute und viel Erfolg.
100 Prozent Verlass auf das Bundesheer
"Nur wer an sich selbst glaubt, kann etwas bewegen", so Verteidigungsminister Gerald Klug, der sich bei den Rekruten bedankte, dass sie ihren Dienst für die Bevölkerung und die Republik Österreich beim Bundesheer ableisten. "Die österreichische Bevölkerung kann sich zu 100 Prozent auf das Bundesheer verlassen", so Klug weiter.
Auch sprach der Minister den unverzichtbaren Einsatz des Bundesheeres im Rahmen der derzeitigen Flüchtlingssituation an. Insgesamt sind derzeit rund 2.800 Soldatinnen und Soldaten im In- und Ausland im Einsatz.
Er verwies darauf, dass erstmals seit Jahren das Verteidigungsbudget steigen und 2016 mehr als zwei Milliarden Euro betragen werde. Klug schlüsselte auf, dass 75 Millionen Euro in die Verbesserung der Infrastruktur fließen sowie weitere 100 Millionen Euro in neues Gerät und 79 Millionen Euro in Schutz und Mobilität investiert werden. Außerdem sei ein Sonderinvestitionspaket von 616 Millionen Euro beschlossen worden.
"Ich will, dass der neue Grundwehrdienst eine Win-Win-Situation für das Bundesheer und für die Soldaten darstellt", erklärte Minister Klug über die Maßnahmen der Attraktivierung des Grundwehrdienstes.
Drei Bundesheer-Fallschirmspringer sprangen mit der Österreichischen Nationalflagge auf den Wiener Heldenplatz und beendeten damit eindrucksvoll die feierliche Angelobung.
Besucherandrang
Bereits am Vormittag des Nationalfeiertages überzeugten sich bei schönem, sonnigem Herbstwetter hunderttausende Besucher über die Leistungsfähigkeit des Österreichischen Bundesheeres.
Die Soldatinnen und Soldaten präsentierten ihre Leistungs- und Einsatzbereitschaft bei statischen und dynamischen Vorführungen unter dem Motto: "Unser Heer sorgt für ihre Sicherheit". Bereits sehr großer Andrang und viel Interesse wurde bei den Hubschraubern und Panzern verzeichnet.