60 ist die Zahl des Tages
Hauptmann Franz Brödl ist im Heeresgeschichtlichen Museum für die Sammlung "Waffe & Technik" verantwortlich. Hier am Heldenplatz stellt er altes Großgerät aus, das im Bundesheer über viele Jahrzehnte im Einsatz war: Vom Jagdpanzer "Kürassier", über eine schwere Feldhaubitze, dem Hubschrauber Alouette II sowie einem Kampfpanzer M60A3 reicht die Palette, die am Platz vor der Nationalbibliothek zu besichtigen ist.
60er Jahre: M60 als "High-End"-Gerät
Besonders stolz ist Brödl auf den hier ausgestellten und sehr gut erhaltenen Kampfpanzer M60, der von 1964 bis 1998 als Lehrmodell verwendet wurde. Bei seiner Einführung im Jahr 1964 galt der M60 als "High-End Modell" der Panzertechnik und war bei den Soldaten besonders wegen seine Robustheit und Zuverlässigkeit beliebt.
Von 1985 bis 1988 wurden die 172 Modelle des Bundesheeres auf die Version "A3" umgerüstet: Ein Laserentfernungsmesser, Nachtsichtfähigkeit sowie eine während der Fahrt stabilisierte Kanone brachten diesen Kampfpanzer für ein weiteres Jahrzehnt auf den Stand der Technik. 1998 erfolgte der Generationensprung auf den "Leopard 2".
Vor 60 Jahren: Neutralität aus freien Stücken
Die Themeninsel mit Meilensteinen vergangener Waffen- und Fahrzeugtechnik soll nicht nur an das Motto "60 Jahre Österreichisches Bundesheer" anknüpfen. "Heute feiert die Neutralität Österreichs ihren 60. Geburtstag", erläutert Brödl.
"Das Neutralitätsgesetz wurde am 26. Oktober 1955 vom Nationalrat beschlossen - und zwar aus freien Stücken", betont der Hauptmann, der auch Historiker ist: "Die verbreitete Meinung, dass wir den Tag feiern, an dem der letzte Besatzungssoldat unser Land verlassen hat, stimmt nur insofern, als dass die Politiker damals zuwarteten, bis dieser signalgebende Beschluss in voller Freiheit und Unabhängigkeit erfolgen kann. Tatsächlich waren wir aber schon einige Wochen zuvor besatzungsfrei."