erschienen in der Publikation "Jahrbuch für internationale Sicherheitspolitik 2004"
- Dezember 2004
Schlagworte zu diesem Beitrag:
Jihad
Abstract:
Terrorismus als neue Ermattungsstrategie
Die Strategie terroristischer Gruppen hat sich in den letzten Jahren grundlegend verändert: Die Angriffe richten sich nicht mehr gegen ausgewählte Personen der politischen und wirtschaftlichen Eliten oder Angehörige der Erzwingungsstäbe, sondern haben zum Ziel, dem angegriffenen Land einen auf Dauer untragbaren wirtschaftlichen Schaden zuzufügen. Ansatzpunkt ist dabei die labile psychische Infrastruktur der Bevölkerung postheroischer Gesellschaften. In diesem Sinne werden die jüngsten Formen des Terrorismus als eine moderne Form der klassischen Ermattungsstrategie begriffen. Dagegen bildet die Entwicklung "heroischer Gelassenheit" in westlichen Gesellschaften die erste Verteidigungslinie. Weiterhin wird das Verhältnis zwischen Terrorismus und Partisanenkrieg thematisiert, wobei als Charakteristikum der jüngeren Formen des Terrorismus die wesentliche Konzentration auf die Zeit und die Verabschiedung vom Boden als Operationsraum begriffen wird.