Bundesheer

Auf dem Weg zur Bombe?

Die Nuklearpolitik des Iran

Das iranische Nuklearprogramm ist eine große Herausforderung für die gesamte internationale Nichtverbreitungspolitik. In diesem Beitrag wird zunächst die Entwicklung des iranischen Nuklearprojektes nachgezeichnet. In einem zweiten Abschnitt werden die Motive für dieses Programm beleuchtet. Ein dritter Teil schließlich widmet sich den internationalen, insbesondere den europäischen Bemühungen, das iranische Projekt auf seinen weitgehend nachprüfbar zivilen Teil zu beschränken.
Die Problematik eines etwaigen iranischen Kernwaffenprojektes ist unabhängig vom dort herrschenden politischen System zu betrachten. Indem sie Teheran von einer Umsetzung der modernen Verifikationsregeln zu überzeugen vermochten, haben die europäischen "großen Drei" einen wichtigen Zwischenerfolg erzielt. Soweit der Iran mit dem Bau einer Urananreicherungsanlage tatsächlich ökonomische Ziele verfolgt, könnten die Europäer Teheran nur dann von einer Aufgabe dieses Projektes überzeugen, wenn der Westen bereit wäre, dem Iran einen gesicherten Zugang zu nuklearem Brennstoff zu fairen Marktpreisen zu garantieren. Insofern der Iran mit seinen Nuklearaktivitäten militärische Ziele verfolgt, liegt der Schlüssel für die Aufgabe derselben letztlich in Washington. Solange die USA nicht bereit sind, Teheran hinsichtlich seiner prekären Sicherheitslage und seinem Wunsch nach Status und Anerkennung entgegenzukommen, wird die iranische Nuklearproblematik nicht grundsätzlich gelöst werden können.