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Krisenpotenziale und Konfliktstrukturen in Kaukasien

erschienen in der Publikation "Jahrbuch für internationale Sicherheitspolitik 2004" - Dezember 2004

Abstract:

Krisenpotenziale und Konfliktstrukturen in Kaukasien

Ein guter Teil der Konfliktstrukturen und Krisenpotenziale der kaukasischen Region ist schon kartografisch darstellbar: die Zersplitterung der Region in diverse politische, ethnische und territoriale Einheiten, die zum Teil miteinander im Streit liegen. Keine andere Region aus dem Bestand des sowjetischen Vielvölkerimperiums kommt an diesen Grad der Fragmentierung heran - mit drei international anerkannten Staaten, drei nicht anerkannten Sezessionsgebilden und zahlreichen "rechtsfreien Räumen" im Südkaukasus sowie sieben Teilrepubliken der Russischen Föderation im Nordkaukasus, darunter Tschetschenien als Ort der wohl schlimmsten Gewaltereignisse nachsowjetischer Geschichte. Die kartografische Abbildung ist freilich ungenau: So gab die politische Karte Georgiens das Territorialmosaik, das der staatliche Hoheitsraum des kleinen Landes im letzten Jahrzehnt darstellte, mit der Markierung Abchasiens, Südossetiens und Adschariens als autonome oder abtrünnige Landesteile nur unvollständig wieder und hob andere isolierte und eigenständige Territorien wie das Pankisi-Tal nicht hervor, obwohl diese sich vorübergehend dem Gewaltmonopol der Regierung in Tiflis entzogen. Das nicht abbildbare Spektrum beinhaltet Faktoren fragiler Staatlichkeit und schlechter Regierungsführung. Beide Dimensionen, die abbildbaren territorialen und ethnischen Konfliktstrukturen und die Probleme nachsowjetischer Staatsbildung, greifen ineinander. Hinzu kommt eine internationale Umgebung, die ebenfalls überwiegend in einer Terminologie konflikthafter Beziehungen dargelegt wird.

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