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China-Indien-USA

erschienen in der Publikation "Jahrbuch für internationale Sicherheitspolitik 2004" - Dezember 2004

Schlagworte zu diesem Beitrag:  Politik, Wirtschaft, Sicherheitspolitik, internationale Politik, Internationale Beziehungen, USA, China, Indien, Geschichte, Entwicklung, Zustand, Beziehung, Konflikt, Konfliktbild, Konfliktursachen, Zukunftsaspekte

Abstract:

China-Indien-USA Das Entstehen eines neuen Mächtedreiecks in Asien

Das Ende des Kalten Krieges führte auch in Asien zu erheblichen politischen Veränderungen. Nach dem Untergang der Sowjetunion war die politisch-strategische Dominanz der USA in Asien überdeutlich. Im ökonomischen Bereich schien der Aufstieg Japans unaufhaltsam. Doch das Platzen der japanischen "Blase" und der folgende Einflussverlust Japans sowie der spätere wirtschaftliche Rückschlag der "Tigerstaaten" in der so genannten "Asienkrise" führten zu einem wachsenden Einfluss des ökonomisch seit Anfang der achtziger Jahre boomenden China. Aufgrund seiner politischen Kursänderung und seiner Wirtschaftsreformen, ist auch Indien auf dem Weg, seinen Einfluss über Südasien hinaus auszuweiten. Dies hat zu einer Intensivierung der Beziehungen beider Staaten zu den USA geführt. Aber auch die lange kaum existenten bilateralen Beziehungen zwischen Peking und Delhi werden zunehmend substanzieller.

Die Crux eines sich herauskristallisierenden neuen Machtdreiecks zwischen Indien, China und den USA ist die Sorge eines jeden Akteurs, die beiden anderen könnten sich gegen ihn verbünden. Diese Sorge existiert auf allen drei Seiten, ist aber besonders groß bei den beiden schwächeren Akteuren China und Indien. Beide haben daher Anstrengungen unternommen, um der perzipierten Kooperation der jeweils anderen Seite mit den USA entgegenzuwirken.

Die kommenden Jahre dürften einen weiteren ökonomischen und in der Folge auch politischen Aufstieg Chinas sehen. Allerdings sollte auch Japan nicht abgeschrieben werden. Indien hat rechtzeitig den wirtschaftlichen Anschluss an China und die aufstrebenden Staaten Ostasiens gefunden. Vor dem Hintergrund dieser Dynamik fällt die Prognose nicht schwer, dass die Bedeutung des Mächtedreiecks China-Indien-USA (eventuell durch Japan zu einem Quartett erweitert) in den kommenden Jahren weiter wachsen wird. Diese Entwicklung darf Europa auf keinen Fall ignorieren.

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