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Militärbiologie - eine militärische und militärmedizinische Herausforderung

erschienen in der Publikation "Vielfalt in Uniform Band 3" (ISBN: 3-902456-11-6) - 2004

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Schlagworte zu diesem Beitrag:  Forschung, Militärbiologie, Streitkräfte, Viren, ABC Kriegsführung, Anthrax, Terroranschlag, Terror

Abstract:

Bereits 1969 ergab eine Studie der Vereinten Nationen, dass die Kosten eines vernichtenden Angriffs auf eine Stadt pro Quadratkilometer mit konventionellen Waffen etwa 2000 $, mit nuklearen Waffen 800 $, mit Nervengas 600 $, mit biologischen Waffen jedoch nur 1 $ betragen würden. Keime und Toxine können als Staub, Aerosol, direkte Kontaminierung oder über Vektoren unbemerkt ausgebracht werden. Impfungen und medikamentöse Prophylaxen ermöglichen Attentätern das Arbeiten mit einigen B-Kampfstoffen auch ohne eigene Gefährdung.

Wenngleich man über die tatsächliche Relevanz des Bedrohungspotenzials Bioterrorismus und biologische Kriegsführung unterschiedlicher Meinung sein kann, sollte das österreichische öffentliche Gesundheitswesen auf die Erfordernisse schwerer Infektionskrankheiten vorbereitet sein.

Im Unterschied zu chemischen Kampfstoffen, die schon im 1. Weltkrieg ihr Bedrohungspotenzial drastisch belegt haben, ist der Einsatz von Biokampfstoffen bislang - offensichtlich aufgrund von Problemen einer gezielten Ausbringung - nur in Einzelfällen praktiziert worden. Nichtsdestoweniger muss auch das österreichische Gesundheitswesen auf diese Bedrohungsart vorbereitet sein. Neben der infektiologischen Schulung von Ärzten zur Erkennung von inkriminierten Infektionskrankheiten sind die Etablierung von Surveillancesystemen, Kapazitäten für interventions-epidemiologische Untersuchungen unklarer Krankheitshäufungen, entsprechende diagnostische Laboratorien im privaten und öffentlichen Bereich, sowie Vorbereitung von Kommunikationsstrukturen ein erfolgversprechender Ansatz zur Prävention und Minderung dieser biologischen Bedrohung.

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