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Neuartige Bedrohungen und ihre Relevanz für das öffentliche Leben in unserer Gesellschaft

erschienen in der Publikation "Österreichische Militärische Zeitschrift (Ausgabe 2/2006)" - April 2006

Weiterführende Information:  Volltext ÖMZ 2/2006 Seite 131-140

Abstract:

Die letzten Jahre haben gravierende Veränderungen in den Rahmenbedingungen für die internationale und nationale Sicherheit mit sich gebracht, an die sich auch der Zivilschutz anpassen muss. Ein Zivilschutzsystem, das diesen neuen Bedrohungen auf breiter Basis begegnen kann, ist daher dringend notwendig. Ein integriertes Zivilschutzkonzept, das auf einem flexiblen und maßstäblich anzuwendenden Einsatzsystem basiert, und das je nach Bedarf auf lokaler, Landes-, Bundesebene sowie international, etwa zwischen EU-Staaten, angewandt werden kann, reflektiert die veränderten sicherheitspolitischen Gegebenheiten.

Die Palette der Bedrohungen, die auf den Zivilschutz zukommen, reicht dabei von ansteckenden Krankheiten, die sich zu Pandemien auswachsen können, über Terroranschläge mit biologischen, chemischen oder radiologischen Waffen bis zu Cyberterrorismus. Nationale Sicherheit kann in einer hoch mobilen, globalisierten Welt nicht mehr isoliert gesehen werden.

Die Erfahrungen aus den Terroranschlägen und Naturkatastrophen der letzten Jahre sind vergleichbar. Fehlendes Problembewusstsein und daher fehlende Präventivmaßnahmen erschweren die Entscheidungsfindung und schränken in der Folge Handlungsspielräume massiv ein. Schwachstellen sind nur zu oft in unklaren Verantwortlichkeiten, mangelnder Kooperation bei den Einsatzstrategien und einer mangelnden Integration von Kommunikationsmechanismen zu orten.

Es ist unwahrscheinlich, dass die erforderlichen Entscheidungs- und Handlungsmechanismen während einer Krise entwickelt werden können, wie nicht zuletzt die Hurrikankatastrophen in den USA gezeigt haben. Daher ist ein proaktiver, und generalisierter Ansatz für integrierte Hilfs- und Einsatzstrukturen nötig, um mit den oben beschriebenen Herausforderungen fertig zu werden.

Proaktive Maßnahmen umspannen administrative, operative und technische Grundlagen für ein flexibles, integriertes und maßstäblich anzuwendendes Zivilschutzsystem, das Frühwarnsysteme, die Erstellung von Risiko- und Schwachstellenanalysen sowie eine proaktive Einsatzplanung inkludiert. Ein ressortübergreifendes Zivilschutzsystem muss vorhandene Kapazitäten im öffentlichen, militärischen und privaten Sektor integrieren und die Kontinuität im Ablauf der Operationen und damit die Kontinuität in Verwaltung und öffentlicher Sicherheit und Ordnung sicherstellen.

Das Ziel muss die Klärung und Integration von Verantwortlichkeiten vor einer Krise und Kompatibilität in Kommunikation, Einsatzplanung, Training, Ausbildung und Ressourcenverteilung sowie eine proaktive Planung von Informations- und Schutzmaßnahmen für die Öffentlichkeit sein.

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