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Begründung und Problematik einer Militärseelsorge

erschienen in der Publikation "Begründung und Problematik einer Militärseelsorge" - 2005

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Schlagworte zu diesem Beitrag:  A Rüstung, ABC Kriegsführung, Abrüstung, Militaerseelsorge, Militärethik, Massenvernichtungsmittel, Kalter Krieg

Abstract:

So manche Wahrheit ist lange oder ganz unwirksam geblieben, allein deshalb, weil die Möglichkeit, dass sie Tatsache werden könne, nicht in Betracht gezogen wurde (Albert Schweitzer).

Johannes Dopplinger hat die vorliegende Arbeit 1986 für seine Pfarramtsprüfung verfasst. Er war damals schon in der evangelischen Militärseelsorge tätig, weshalb in die Arbeit bereits die ersten konkreten Erfahrungen einfließen.

Seit 1986 hat sich die weltpolitische Situation grundlegend geändert, und mit ihr die Diktion der öffentlichen Diskussion. Bei der Lektüre des Beitrages wird dies dem Leser sehr deutlich; denn die verwendeten Begriffe weisen eindeutig in die Zeit des Kalten Krieges. - Die vorgenommenen Kürzungen und leichten sprachlichen Überarbeitungen der Arbeit, die 1986 auch als Separatdruck durch die Evangelische Militärsuperintendentur veröffentlicht wurde, beziehen sich auf die zeitgebundenen Passagen. Und dennoch spricht Johannes Dopplinger Dinge an, die bis heute ihre Gültigkeit haben. Das bezieht sich zunächst einmal darauf, dass die Militärseelsorge grundsätzlich kein Organ ist, um eine Militärische Landesverteidigung oder den Einsatz des Militärs grundsätzlich zu rechtfertigen, sondern es der Militärseelsorge z.T. in einem heftigen Ringen um einen ethisch vertretbaren Standpunkt im Bereich des politischen Lebens geht. Moderne Leser werden dennoch den Übergang von einer "Wehrethik" zu einer "Friedensethik", wie er in den letzten Jahren stattgefunden hat, vermissen; zu denken ist hier bspw. an die Möglichkeiten der Meditation zur Kriegsverhinderung bzw. Friedensstiftung.

Aber so sehr sich die weltpolitische Lage seit 1986 und damit verbunden auch die Position Österreichs verändert hat, so bleibt es dennoch auch eine Tatsache, dass der Fall des Eisernen Vorhanges zwar den Kalten Krieg beendet hat, dieses Ende aber keineswegs mit einer globalen Abrüstung verbunden war; die Hochrüstung auch im atomaren Bereich ist nach wie vor vorhanden, und die Gefahren gerade im ABC-Bereich sind eher gestiegen als gesunken. - … auch wenn heutzutage das Schlagwort "Abrüstung" kaum mehr ein Medienecho finden. Das hängt nicht zuletzt eben wieder mit der neuen weltpolitischen Lage zusammen, und auch hier hat das, was man heutzutage als "Globalisierung" versteht, Platz gegriffen.

Beides, die Erkenntnis der Zeitgebundenheit wehrethischer Fragen wie auch der noch immer gültigen Überlegungen, machen die Arbeit von Johannes Dopplinger noch immer lesens- und bedenkenswert.

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