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Monetäre Realität europäischer Sicherheits- und Verteidigungspolitik. Status und Trends.

erschienen in der Publikation "ISS AKTUELL"

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Schlagworte zu diesem Beitrag:  Budget, Militärausgaben, Rüstung

Abstract:

In der vorliegenden Studie wird gezeigt, dass die Finanz- und Wirtschaftskrise nur zu einer Verstärkung eines seit längerem stattfindenden Trends beigetragen hat, aber keinesfalls für diesen verantwortlich ist. Europa reduzierte zwar seit Beginn der Wirtschaftskrise 2007 sein reales Militärbudget um knapp 9 %, während in den Beobachtungszeiträumen 1997 bis 2002 bzw. 2002 bis 2007 dieses noch um jeweils 4 % erhöht worden war. Gemessen am Bruttoinlandsprodukt (BIP) zeigt sich jedoch, dass bereits seit Ende der 1990er Jahre eine sukzessive Reduktion militärischer Ausgaben stattfindet. Diese wurden, solcherart bemessen, 1997 bis 2002 um 7 %, 2002 bis 2007 um 10 %, 2007 bis 2012 hingegen nur um 2,5 % reduziert. Die These, dass die Reduktionen europäischer Verteidigungsbudgets von der aktuellen Finanz- und Wirtschaftskrise bzw. der zunehmenden Staatsverschuldung ausgelöst wurden, wird mittels einer vergleichenden Zeitreihenuntersuchung von Wirtschafts- und Schuldenentwicklung in Relation zu Militärausgaben falsifiziert.

Europa gibt aktuell 1,6 % seines Bruttoinlandsproduktes für Verteidigung aus, ohne Frankreich und Großbritannien jedoch nur noch 1,3 %. Wie das Beispiel Österreichs und einiger anderer europäischer Staaten, die weniger als 1 % ihres BIP für Militäraufgaben bereitstellen1, deutlich macht, ist dabei durchaus noch Raum für Reduktionen nach unten gegeben. Der Konflikt mit Russland scheint jedoch zumindest in Teilen Europas ein strategisches Umdenken auszulösen. Vor allem die nordischen Staaten und die Staaten Osteuropas werden ihre Militärausgaben wieder leicht erhöhen. Die Ukraine-Krise dürfte somit der langfristige Trend zur weiteren Reduktion europäischer Militärausgaben vorerst gestoppt haben. Somit ist in den nächsten Jahren eine Stabilisierung der europäischen Verteidigungsbudgets um 1,5 bis 1,6 % des BIP zu erwarten. Österreichs Verteidigungsbudget dürfte hingegen in den nächsten Jahren wohl in Richtung 0,7 bis 0,75 % des BIP fallen.

Eigentümer und Herausgeber: Bundesministerium für Landesverteidigung | Roßauer Lände 1, 1090 Wien
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