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Strategische Rahmenbedingungen des Irak Krieges 2003

erschienen in der Publikation "Irak 2003" (ISBN: 3-901328-93-9) - 2003

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Schlagworte zu diesem Beitrag:  USA, Krieg gegen Terror, Kriegsanalyse, Irak, Strategie, Strategische Analyse, Kosten, Kriegskosten, Angriff, Alliierte, Grossbritannien, Massenvernichtungsmittel

Abstract:

Die USA, die in der Golfregion zunehmend in Zugzwang geraten waren, haben in einem "Blitzkrieg" Saddam Husseins Truppen besiegt und den Irak erobert. Der vielfach erwartete verlustreiche Kampf um Bagdad, auf den die irakische Kriegsstrategie maßgeblich abzielte und der eigentlich ihre einzige realistische Erfolgschance dargestellt hätte, blieb aus.

Die US-Streitkräfte mit ihrem "new way of war", der ihnen in allen operativen Belangen Überlegenheit verschaffte, waren für die geschwächten und demoralisierten irakischen Truppen ein
unbezwingbarer Gegner.

Im Lichte der Entwicklung nach den Terrorangriffen vom 11. September 2001 in den USA, der daraus resultierenden neuen Nationalen Sicherheitsstrategie vom September 2002 und der
Fortsetzung des "Krieges gegen den Terror" sowie des Vorgehens gegen die "Achse des Bösen", stellte dieser Feldzug einen "logischen" und konsequenten weiteren Schritt der Administration von US-Präsident George W. Bush dar. Dass die USA diesen Krieg ohne UN-Mandat und gegen den deklarierten Willen etwa Russlands, Frankreichs und Deutschlands führten, war für die Phase der Kriegführung belanglos. Im Nachkriegsirak rächt sich das unilaterale Vorgehen allerdings, da die Kriegsgegner ihre dringend erforderliche Unterstützung von weitreichenden Kompetenzen für die UNO abhängig machen. Die USA befürchten aber in diesem Fall den Verlust der Kontrolle über die weitere Entwicklung im Irak und die Errichtung eines islamischen Gottesstaates nach iranischem Vorbild. Natürlich haben die USA mit der Besetzung des Irak ihre geostrategische Lage in der Golfregion verbessert.

Saddam Hussein ist besiegt, Syrien und Iran - nicht nur aus US-Beurteilung zwei Gefahrenquellen für den Frieden in der Region und offenkundige Förderer des Terrors - befinden sich nunmehr in unmittelbarer Reichweite der US-Streitkräfte. Ob Washington mit diesem militärischen Sieg allerdings auch einen politischen Erfolg verbuchen kann, ist zumindest fraglich. Tägliche Überfälle auf US-Militärs, ein zunehmender Antiamerikanismus in der Region, monatliche Besatzungskosten von knapp vier Mrd. Dollar und geschätzte Wiederaufbaukosten von 60 Mrd. Dollar, die keineswegs nur aus irakischen Öleinnahmen aufgebracht werden können, sind ein stolzer Preis - vor allem dann, wenn ein US-Präsidentenwahlkampf bevorsteht und das US-Engagement auch innenpolitisch kritisch hinterfragt wird.

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