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Operative Führung der Alliierten im Krieg gegen den Irak 2003

erschienen in der Publikation "Irak 2003" (ISBN: 3-901328-93-9) - 2003

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Schlagworte zu diesem Beitrag:  Irak, Krieg gegen Terror, Kriegsanalyse, Führungsentscheidungssystem, Modernisierung, Modifizierung, Kriegsführung

Abstract:

Der Krieg im Irak bildet den vorläufigen Endpunkt der Entwicklung moderner westlicher
operativer Führungskunst. Nach den Erfahrungen des Vietnamkrieges begannen die US Streitkräfte und zivile "Think Tanks" in den späten 70er- und frühen 80er-Jahren, über die Verfahren zur Umsetzung politischer Ziele mit militärischen Mitteln nachzudenken. Dabei wurden -aufbauend auf die Werke von Kriegstheoretikern wie Clausewitz, Jomini, Douhet oder Liddell Hart sowie Kriegserfahrungen diverser Nationen - Konzepte entwickelt, die, gepaart mit technologischen Entwicklungen und der entsprechenden finanziellen Basis der politischen Führung, ein effizientes Militär zur Durchsetzung amerikanischer Interessen zur Verfügung stellen sollten.1 Erste Nagelproben zeigten noch nicht die gewünschte Wirkung: die Befreiung der amerikanischen Geiseln im Iran scheiterte im April 1979, die US-Intervention in Grenada 1983 war zwar schlussendlich erfolgreich, brachte aber ebenso Mängel zum Vorschein, an deren Beseitigung konsequent gearbeitet wurde. Die erfolgreiche Abwicklung der Operation "Just Cause" in Panama 1989 bewies, dass man die Renaissance operativer Führung erfolgreich in Gang gesetzt hatte. Der zweite Golfkrieg 1991 wurde zum Musterbeispiel freier Operationen, die für den Kampf gegen den Warschauer Pakt entwickelte Konzeption der "Air Land Battle" bewährte sich in der Umsetzung der politischen Zielsetzung zur Befreiung Kuwaits. Politische Vorgaben, hervorgerufen auch durch die Verluste der Amerikaner 1993 in Somalia, führten zum Verzicht auf NATO-Bodentruppen im Krieg gegen Jugoslawien 1999; voreilige Experten sahen wieder einmal das Ende des Bedarfs an substanziellen Landstreitkräften zugunsten des Aufbaus einer bedeutsamen Luftmacht gekommen. Auch die ersten US-Schläge gegen Ausbildungslager von Terroristen in Afghanistan im August 1998 wurden durch weitreichende Einsatzmittel wie Marschflugkörper ausgeführt. Die Regierung Bush distanzierte sich von dieser Form der Kriegführung "aus sicherer Entfernung", da sie keine Erfolge gebracht hatte. Außerdem meinten konservative Kreise in den USA, durch den Verzicht auf den Einsatz von Bodentruppen entstünde der Eindruck, die USA würden sich vor deren Einsatz fürchten, da Verluste von der amerikanischen Bevölkerung nicht akzeptiert würden ("Vietnam-Syndrom"). Nach den Terrorangriffen des 11.September 2001 auf New York und Washington fühlten sich viele US Bürger
bedroht. Die Bereitschaft, Opfer in den Reihen des Militärs zu akzeptieren, war gewachsen. Im Krieg gegen die Taliban im Rahmen der Operation Enduring Freedom kam eine neue Konzeption zum Einsatz, die deutlich die Handschrift von US-Verteidigungsminister Donald Rumsfeld trug. Die seit Jahren gegen die Truppen der Taliban kämpfende Nordallianz wurde massiv durch alliierte Spezialeinsatzkräfte und Luftstreitkräfte unterstützt. In einer späteren Phase kamen auch US-Bodenkräfte zum Einsatz.

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