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Das Atlantische Bündnis in der Krise

erschienen in der Publikation "Jahrbuch für internationale Sicherheitspolitik 2002" (ISBN: 3 8132 0799 6) - Dezember 2002

Schlagworte zu diesem Beitrag:  NATO, Krise, Terror, WTC 010911, Krieg, Balkan, Stabilität, Europa, EU, GASP, ESVP

Abstract:

Das Atlantische Bündnis in der Krise
Drei Ereignisse der jüngsten Vergangenheit haben die NATO tiefgreifend verändert: der Kosovo-Krieg, die Terroranschläge des 11. September 2001 und die Neugestaltung des Verhältnisses zu Russland und zu den Staaten Mitteleuropas. Während der Krieg auf dem Balkan die Bedeutung des Bündnisses zur Krisenintervention, auch außerhalb des Vertragsgebietes, unterstrichen hat, zögerten die USA nach dem 11. September, die NATO zur gemeinsamen Terrorbekämpfung zu nutzen. Für die Bush-Administration ging es um die Verteidigung Amerikas. Bei ihr wollten sie sich nicht von den Verbündeten hinein reden lassen.

Die Folge ist eine schleichende Entwertung des Atlantischen Bündnisses. Die USA betonen zwar weiterhin seine Bedeutung, aber sie begreifen dieses nur noch selten als kollektive Verteidigungsorganisation. Für sie besteht der Wert der Allianz vor allem in der politischen Stabilisierung Europas. Diesem Zweck dient auch die Aufnahme einer größeren Zahl mittel- und osteuropäischer Staaten. Für die Europäer ist die Allianz aber weiterhin sowohl ein Verteidigungsbündnis als auch ein multilateraler Rahmen zur politischen Koordinierung. Sie haben weder ein Interesse an der Abkoppelung von den USA noch halten sie die ihnen von den USA zugedachte Rolle eines Juniorpartners für erstrebenswert. Die Verfasserin plädiert daher für die Stärkung der politischen und militärischen Fähigkeiten Europas, um die Voraussetzungen dafür zu schaffen, dass dieses künftig von Washington mit Respekt und nicht mit Herablassung behandelt wird.

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