Bundesheer

Koalitionspolitik und Koalitionsstrategie im Krieg ohne Grenzen:

Eine Problemdarstellung am Beispiel des »Krieges gegen den Terror« unter Führung der USA — die Problematik der Differenzie rung zwischen Zielen, Feinden und Verbündeten oder der strategischen Prioritätensetzung

Der Koalitionskrieg kompliziert die in jedem Konflikt ohnehin gestell ten Probleme der richtigen politisch-strategischen Zielsetzung und der dieser angemessenen Strategie. Alle Koalitionskriege der modernen europäischen Geschichte weisen diese Problematik aus. Die USA mach ten seit Herbst 2001 in der von Präsident George W. Bush gebildeten »Koalition gegen Terror« diese Erfahrung unter den vom Nahostkrieg über Palästina mit Israel als amerikanischen Protegé besonders schwierigen Bedingungen mit hohen Erfolgsrisiken sowohl für die amerikanische Konfliktstrategie gegenüber dem Irak als auch für die amerikanische Vermittler-Rolle zwischen Israel und den Arabern.

Im Koalitionskrieg potenzieren sich alle Probleme und Risiken der Zielansprache oder des Feindbildes. der Wahl geeigneter militärischer Operationsmethoden und des Einsatzes verfügbarer Mittel. Die Auflösung der politischen Interessensgegensätze und der Ausgleich von Differenzen zwischen den Koalitionspartnern, die Abstimmung der Ansichten über das strategisch Gebotene, das politisch Wünschbare oder Vorteilhafte und das völkerrechtlich Zulässige samt den zu erwartenden Folgen, den Kosten des Krieges und den annehmbaren Risken der Aktion sind im Falle des »Krieges gegen den Terror« der USA mit ihren orientalischen, zentralasiatischen, russischen, chinesischen und europäischen Partnern (von denen einige auch politische Rivalen oder Konkurrenten auf dem Konfliktschauplatz in und um Afghanistan, im Mittleren Osten und in Zentralasien sind) besonders schwierig.