Zwischen Uni- und Bipolarismus - Wirtschaft und Sicherheit im euro-amerikanischen Kraftfeld
erschienen in der Publikation "Wirtschaft und Sicherheitspolitik" (ISBN: 3-222-12749-2) - Juli 1999
Autor(en):
Dr. Jens van Scherpenberg
12 Seiten (184 KB)
Abstract:
Jens van Scherpenberg
Zwischen Uni- und Bipolarismus - Wirtschaft und Sicherheit im euro-amerikanischen Kraftfeld
Die gegenwärtigen euro-amerikanischen Beziehungen sind charakterisiert durch die Inkongruenz zwischen amerikanischem wirtschaftlichem und politischem Führungsanspruch, europäischer außenwirtschaftspolitischer Gleichrangigkeit und zunehmenden supranationalen Strukturen der Weltwirtschaft. Zwar konnten die USA im letzten Jahrzehnt die wirtschaftliche Grundlage ihrer militärisch-sicherheitspolitischen Rolle als alleinige Supermacht wiederherstellen. Auf wirtschaftlichem Gebiet behauptete sich jedoch die Europäische Union als zweite Supermacht, während die Perspektiven für Japan und Ostasien insgesamt sich verdüsterten. Diese für die USA irritierende weltwirtschaftliche Bipolarität läßt sich weder kraft sicherheitspolitischer Unipolarität neutralisieren, noch durch handelspolitischen Unilateralismus. Beide, USA und EU, müssen ihre Handelskonflikte seit 1995 in einem völlig veränderten rechtlichen Umfeld austragen: Durch das neue Streitbeilegungsverfahren der WTO ist ein starkes Element der Supranationalität in die internationale Handelsordnung gekommen. Sich mit dem supranationalen Konzept geteilter Souveränität im Bereich der wirtschaftlichen Ordnungspolitik zu arrangieren fällt der alleinigen Supermacht sehr viel schwerer als den mit supranationalen Strukturen vertrauten EU-Staaten. Doch eine integrative Weiterentwicklung der ordnungspolitischen Rahmenbedingungen für die Weltwirtschaft, läßt sich nicht militärisch erzwingen. Sie läßt sich aber erreichen auf der Grundlage einer breit angelegten und institutionell vertieften Partnerschaft der beiden wirtschaftlichen Supermächte für ein transatlantisches 21. Jahrhundert.
Zwischen Uni- und Bipolarismus - Wirtschaft und Sicherheit im euro-amerikanischen Kraftfeld
Die gegenwärtigen euro-amerikanischen Beziehungen sind charakterisiert durch die Inkongruenz zwischen amerikanischem wirtschaftlichem und politischem Führungsanspruch, europäischer außenwirtschaftspolitischer Gleichrangigkeit und zunehmenden supranationalen Strukturen der Weltwirtschaft. Zwar konnten die USA im letzten Jahrzehnt die wirtschaftliche Grundlage ihrer militärisch-sicherheitspolitischen Rolle als alleinige Supermacht wiederherstellen. Auf wirtschaftlichem Gebiet behauptete sich jedoch die Europäische Union als zweite Supermacht, während die Perspektiven für Japan und Ostasien insgesamt sich verdüsterten. Diese für die USA irritierende weltwirtschaftliche Bipolarität läßt sich weder kraft sicherheitspolitischer Unipolarität neutralisieren, noch durch handelspolitischen Unilateralismus. Beide, USA und EU, müssen ihre Handelskonflikte seit 1995 in einem völlig veränderten rechtlichen Umfeld austragen: Durch das neue Streitbeilegungsverfahren der WTO ist ein starkes Element der Supranationalität in die internationale Handelsordnung gekommen. Sich mit dem supranationalen Konzept geteilter Souveränität im Bereich der wirtschaftlichen Ordnungspolitik zu arrangieren fällt der alleinigen Supermacht sehr viel schwerer als den mit supranationalen Strukturen vertrauten EU-Staaten. Doch eine integrative Weiterentwicklung der ordnungspolitischen Rahmenbedingungen für die Weltwirtschaft, läßt sich nicht militärisch erzwingen. Sie läßt sich aber erreichen auf der Grundlage einer breit angelegten und institutionell vertieften Partnerschaft der beiden wirtschaftlichen Supermächte für ein transatlantisches 21. Jahrhundert.