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Krieg - eine politische Kategorie

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Vorwort

Persönlicher Zugang Die Motivation zu dieser Arbeit gründet im speziellen in der Frage: Was beherrscht unser Denken und Handeln? Erst in extremen Situationen können Gruppentrieb, Massentendenzen und ähnliche, wie in den Wissenschaften beschriebene, typisch menschliche Eigenschaften deutlich hervortreten. Hier wiederum tritt die Besonderheit des Streites in Form sozialer, zwischenstaatlicher und generalisierter „Kampfhandlungen“ auf den Plan. Der Krieg als extremster Faktor der politischen Möglichkeiten hat in seinen praktischen Ausprägungen eine interessante und durch populäre Darstellungen sogar faszinierende Eigenschaft. Wer kennt nicht die Bilder der letzten Dekade aus dem ehemaligen Jugoslawien, den beiden Golfkriegen der USA, in welchen der Krieg bis in unsere Wohnzimmer vorgerückt ist? Die Faszination, die von einem solchen „Spektakel“ ausgeht, ist allerdings nicht alleine mit „Blutdurst“ oder Medienpräsenz zu erklären. Vielmehr dürfte es sich hier um eine eigenartige Form von „Performance“ der kriegstreibenden Nationen handeln, verbunden mit relativ starken Interessen des Kapitals. Die Möglichkeit einer Verstrickung zwischen den Interessen von politisch handelnden Personen und der „Notwendigkeit“ Krieg zu führen ist in den letzten Jahren besonders stark kenntlich geworden. Dies impliziert auch die Formulierung von Clausewitz der Weiterführung der Politik, welche der Krieg darstellen soll. Es stellt sich hier für den Autor jedoch die Frage, ob nicht Michel Foucault Recht behält, wenn er diesen Aphorismus umkehrt. Ist nicht der Krieg der ursprüngliche Zustand, aus dessen Überwindung sich Politik generiert? Braucht es in menschlichen Beziehungen nicht die „Abgrenzung“ vom jeweils Anderen? Wie verhält es sich mit der Wechselbeziehung von Mensch, Gesellschaft, Krieg und Politik? Sind es nicht die Opfer, die das Interesse und die Faszination des „Events Krieg“ ausmachen? Inwieweit ist es möglich Verbindungen zwischen Krieg und Politik zu erkennen und welche kategorischen Unterschiede gibt es? Der Themenkomplex streift nicht nur Gewalt, Aggression und Zerstörung. Assoziiert werden auch Gefühl, Liebe und Eros. Die Ambivalenz der Betrachtung liegt in vorliegender Arbeit bei den verschiedenen Zugängen der behandelten Autoren sowie in der Herangehensweise überhaupt. Der Autor ist selbst in einer Institution tätig, die sich originär mit dem Thema Aggression, Gewalt und Krieg auseinandersetzen muss. Das österreichische Bundesheer hat, wie die meisten Armeen der Welt, ebenso eine „Rechtfertigungstendenz“, welche die oben gestellten Fragen nicht oder nur unzureichend beantwortet. Aus diesem Spannungsfeld eröffnet sich das Interesse am Thema.

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