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Wirtschaftliche Effekte bei Friedenseinsätzen

Überlegungen anhand des Österreichischen Bundesheeres

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Vorwort

Afghanistan und das Gebiet des ehemaligen Jugoslawiens sind die Einsatzräume, die das internationale, insbesondere westliche Krisenmanagement der letzten 15 Jahre maßgeblich geprägt und zu weitreichenden Erkenntnissen geführt haben. Mit Ende 2014 wird sich in beiden Räumen, insbesondere in Afghanistan, das internationale Engagement deutlich reduzieren und verändern. Die Frage, die derzeit sicherheitspolitische Analytiker, politische Entscheidungsträger und zivile wie militärische Planer von Friedenseinsätzen am meisten beschäftigt, dreht sich daher vermehrt um zukünftige Einsätze, Aufgaben und Einsatzgebiete. Dabei geht es in hohem Maße auch darum, die Übertragbarkeit bisheriger, teils erfolgreicher, aber ebenso bitterer Erfahrungen und Erkenntnisse, in zukünftigen Friedensoperationen im Auge zu behalten.

Dazu gehört zweifellos die Notwendigkeit einer verstärkten internationalen Kooperation und Vernetzung der Aktivitäten, um zu nachhaltigen Veränderungen zu gelangen. Es sollte auch nicht in Vergessenheit geraten, dass die Verbesserung der Lebensumstände für die betroffene Bevölkerung in Krisenräumen mindestens so bedeutsam ist wie der Aufbau staatlicher Strukturen und das Abhalten von Wahlen. Es gibt aber auch ein Bindeglied zwischen allen Aktivitäten, das bislang noch häufig unterschätzt wurde - nämlich der Faktor Ökonomie im internationalen Krisenmanagement. Wirtschaftliche Überlegungen und Maßnahmen spielen nämlich sowohl auf makro- wie auch auf mikroökonomischer Ebene eine entscheidende Rolle bei der politischen Transformation eines Krisengebietes und der darin lebenden Bevölkerung. So kann z.B. ein vor Ort investierter Euro ein Vielfaches von dem bewirken, was damit durch einen Einkauf im Entsendeland zu erzielen gewesen wäre.

Allein diesen Aspekt vor Augen zu haben, wenn die Möglichkeit eines internationalen Friedensengagements erörtert wird, wäre bereits ein erheblicher Fortschritt. Denn jede Intervention in einen Raum und in die sozialen Systeme birgt zwangsläufig auch eine Beeinträchtigung der lokalen und regionalen wirtschaftlichen Verhältnisse. Die Auswirkungen können sowohl positiver wie negativer Natur sein, vielfach hängt es davon ab, ob ein diesbezügliches Problembewusstsein, aber auch ein Bewusstsein über möglicherweise erzielbare positive Effekte auf Seite der intervenierenden Kräfte besteht.

Markus Gauster und Matthias Bichler beschäftigen sich in ihren Studien am Institut für Friedenssicherung und Konfliktmanagement (IFK) an der Landesverteidigungsakademie schon seit Jahren mit ökonomischen Effekten im Zusammenhang mit internationalen Friedenseinsatzen. Im vorliegenden Band gehen sie konkret der Frage nach, wie man dem Faktor Ökonomie im Kontext von Friedenseinsätzen des österreichischen Bundesheeres mehr Geltung und Bedeutung zukommen und durch gezielte Nutzung einen Mehrwert erzielen könnte. Ihre stringenten Erkenntnisse, die auf zahlreichen Experteninterviews beruhen, haben das Potential, eine kritische Reflexion bisheriger internationaler und nationaler Vorgangsweisen zu ermöglichen. Darüber hinaus bieten ihre fundiert abgeleiteten Vorschläge aber auch Substanz für zukünftige Überlegungen, die sich nicht nur auf die Vorgangsweise in einem Einsatzraum, sondern auch auf mögliche mittel- und langfristige Maßnahmen in Österreich etwa im Bereich der Ausbildung und Einsatzvorbereitung beziehen.

Walter Feichtinger Leiter IFK

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