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Katastrophenhilfeübung EUDREX 04 - Presseaussendung

Verheerendes Erdbeben erschüttert "Tritolien" - Internationale Katastrophenhilfeübung EUDREX 04 läuft an =

Vergangene Nacht erschütterte ein schweres Erdbeben "Tritolien". Das Epizentrum lag nördlich der Stadt Wiener Neustadt. Durch das Beben der Stärke 6,5 auf der nach oben offenen Richterskala wurden zahlreiche Industrieanlagen zerstört und Schienenverkehrswege lahm gelegt. Am schwersten betroffen wurden dabei eine Nickel-Eisen-Produktionsanlage nahe Theresienfeld und ein Pharmakonzern im Bereich Blumau. Dabei wurden radioaktive und biologische Substanzen freigesetzt. Besonders prekär ist die Situation nach wie vor in Blumau. Hier befand sich ein Labor der Klassifikation "Bio-Safety Level 3", worin unter anderem nach neuen Pocken-Impfstoffen geforscht wurde – soweit das Szenario der Übungsannahme. Im Bereich der Haltestelle Sollenau wurden Eisenbahnschienen durch das Erdbeben schwer in Mitleidenschaft gezogen. Auf den beschädigten Gleisanlagen kollidierte der vollbesetzte Personenzug "Eurocity 236" mit einem entgegenkommenden, mit Chemikalien beladenen, Güterzug.****

In den ersten Stunden nach der Erdbebenkatastrophe im fiktiven Land Tritolien waren mehr als 350 Angehörige des Roten Kreuzes und eben so viele Feuerwehrleute im Einsatz. Die Bezirkshauptmannschaften der Bezirke Wiener Neustadt und Baden waren gemeinsam mit dem Katastropheneinsatzreferat des Landes Niederösterreich hauptverantwortlich für das lokale Krisenmanagement. Lokale Katastropheneinsatzstäbe wurde sofort installiert. Bis in die heutigen Abendstunden kommen insgesamt rund 900 Einsatzkräfte der zivilen Einsatzorganisationen zum Einsatz. Dabei liegt die inhaltliche Übungsleitung beim Bundesministerium für Inneres, die operative Leitung beim Kommando Landstreitkräfte des Österreichischen Bundesheeres.
Um exakt 23:38 Uhr wurde der örtliche Bezirksführungsstab von der Übungsleitung über die verheerende Katastrophe in Kenntnis gesetzt. Gemäß der vorgesehenen Alarmierungskette erreichte der Alarm um 00:18 Uhr die Zentrale der Freiwilligen Feuerwehr Wiener Neustadt. Bereits kurze Zeit später, bei der ersten Beurteilung der Schäden, zeigte sich dem Vorauskommando der örtlichen Feuerwehr die wahre Tragweite der Naturkatastrophe. Damit wurde klar, dass Spezialeinsatzkräfte für Einsätze im kontaminierten Gelände erforderlich sind.
Innerhalb der ersten Stunden sind lokale Einsatzkräfte auf sich alleine gestellt. Parallel dazu beginnen sich die Katastrophenhilfsdienste benachbarter Bezirke zu formieren. Demnach sind die ersten Lagebeurteilungen der Vorauskommandos über einen etwaigen zusätzlichen Kräftebedarf entscheidend.
Gegen zwei Uhr früh treffen Katastrophenhilfsdienste der benachbarten Bezirke, welche Spezialkräfte zur Detektion, Dekontamination bzw. zum Retten- und Bergen enthalten, ein. Gleichzeitig errichten das Rote Kreuz und der Arbeiter Samariterbund Sanitätshilfsstellen, wo die medizinische Erstversorgung und der Abtransport der Verletzten sichergestellt wird.
Durch das gesamte Ausmaß der Erdbebenkatastrophe sind die nationalen Einsatzkräfte überfordert, worauf "Tritolien" den EU-Mechanismus für grenzüberschreitende Katastrophenhilfeeinsätze aktiviert und um Hilfe aus dem EU-Raum ersucht. Die ersten internationalen Kriseninterventionsteams werden bereits heute, Montag Nacht, in "Tritolien" eintreffen und sofort mit Such-, Rette- und Bergetätigkeiten beginnen.

Für weitere Informationen steht Ihnen das Presseinformationszentrum der EUDREX 04, unter der Rufnummer 02622/72154 jederzeit zur Verfügung.

Der Leiter der Informations- und Pressestelle

Oberst Walter Ebenberger

18. Oktober 2004 (Schluss) nnnn

Presseaussendung vom 18. Oktober 2004

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