"Capricorn 2013": Binationale Friedenstruppe im Einsatz
Die Übungsleitung zeigt sich mit dem bisherigen Übungsverlauf zufrieden. Die "Capricorn 2013" bildet eine Herausforderung für Soldaten, Fahrzeuge und Geräte. Der Chef des Stabes der 6. Jägerbrigade, Major Klaus Klingenschmid fasst die Gesamtsituation zusammen: "Schnee, Kälte und Wind - auf Höhen um 2.500 Meter - verlangen den Übungsteilnehmern alles ab. Hier können nur eingespielte, disziplinierte Truppen ihre Aufträge erfüllen. Bei den Gebirgstruppen sind vielfach Gelände und Wetter der härteste Gegner." Zusätzlich unterstützen Sondertransportfahrzeuge wie "Quads" und "Hägglunds" und 14 Transporthubschrauber die Gebirgssoldaten in ihrer Beweglichkeit im alpinen Raum.
Die Lage spitzt sich zu
Nach positiver Bewältigung der Übungseinlagen während des ersten Tages verschärfte sich die Situation in den Nachtstunden. Immer wieder versuchten Kräfte der "Highland-Freedom-Fighters" (Übungsbezeichnung "HFF") vor Ort eingesetzte Soldaten in ihrer Einsatzführung zu beeinflussen und zu stören. So erreichten z.B. eingespielte Videos mit Warnungen an die regulär eingesetzten Kräfte der Highland-Force (Übungsbezeichnung "HFOR") die Stäbe der Bataillonskampfgruppen. Inhalt: Die Schutztruppen sollen den Raum verlassen, sonst drohen Konsequenzen. Auswirkungen dieser angedrohten Konsequenzen waren für beide Kampfgruppen beinahe unmittelbar spürbar.
Unruhen auch im Hochgebirge
Während die Führungsstäbe der Bataillonskampfgruppen (HFOR) mit der Planung und Ausführung weiterführender Gegenmaßnahmen beschäftigt sind, um die Lage in den Griff zu bekommen, sind die eingesetzten Gebirgssoldaten an den verschneiten Pässen und Bewegungslinien durch das vermehrte Auftreten von Flüchtlingsströmen gefordert. Diese nahmen in den letzten Stunden stetig zu, da es zu gewaltsamen Übergriffen durch die Rebellen auf die Zivilbevölkerung kam. Die Soldaten der binationalen "Highland Friedenstruppe" bewältigten die Aufgabe erfolgreich, und stellten den Schutz der Flüchtlinge vor Angriffen der Freiheitskämpfer sicher.
Ungewohntes Einsatzgebiet für Fliegerabwehrlenkwaffen
"Äußerst selten bekommen wir mit unseren Waffensystemen die Möglichkeit an einer Übung im Hochgebirge teilzunehmen", so Vizeleutnant Richard Canek, Kommandant eines gemischten leichten Fliegerabwehrzuges. "Unser Auftrag war es am gestrigen Tag den Anmarsch der Kampfgruppe 26 in das Übungsgebiet sicherzustellen und auf etwaige Bedrohungen aus der Luft zu reagieren. Im Gegensatz zu bereits bekannten Szenarien machen uns, wie auch den Hochgebirgsjägern die Witterungseinflüsse die größten Schwierigkeiten. Das moderne Waffensystem 'Mistral' reagiert sensibel auf Änderungen der klimatischen Umfeldbedingungen. Für uns ist diese Übung auf alle Fälle Anstoß genug, um weiter und intensiver diese Richtung zu denken", erklärt Canek seinen Übungseinsatz im Rahmen der Verbandsübung der 6. Jägerbrigade.
Eine der größten Übungen des Bundesheeres im Jahr 2013
Die "Capricorn 2013" ist mit ca. 2.600 übenden Soldaten aus Österreich und Deutschland eines der größten Übungsvorhaben der 6. Jägerbrigade im laufenden Jahr. Vom 11. bis 22. Februar 2013 werden mit zwei Bataillonskampfgruppen, unterstützt von zwei Kompanien der bayrischen Gebirgsjägerbrigade 23 die klassischen Einsatzarten Angriff und Verteidigung mit unterstützenden und schweren Waffen geübt. Die an die Gebirgssoldaten gestellten Aufgaben sind besonders anspruchsvoll und deren Umsetzung im winterlichen Hochgebirge stellt eine zusätzliche Herausforderung für jeden Einzelnen dar.