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"Sie wurden getroffen!"

04. Juni 2013 - 

"Sie wurden getroffen!" Hinter diesem lapidaren Satz einer netten Damenstimme verbirgt sich ein hochkompliziertes Auswertesystem, das bei der EURAD13 die übenden Soldaten unterstützt. In einem kleinen unscheinbaren Gebäude im Lager Kaufholz ist die sogenannte Echtzeitauswertung untergebracht. Hier laufen über zwei Funkmasten in Sandholz und im Lager Kaufholz alle Daten zusammen, die von den Sensoren und Sendern der Soldaten und den verschiedensten Fahrzeugen gesendet werden.

Sensoren an Fahrzeugen und Mannschaften

Soldaten und Fahrzeuge sind mit Helm und Sensorwesten, universellen Zielsensoren und fahrzeugspezifischen Sensoren ausgestattet. Über diese Sensoren werden in Echtzeit die aktuelle Position, Treffer, Munitionsbestand, Treibstoffvorrat und noch weitere wichtige Parameter an das Auswertezentrum gesandt. Knapp 600 Ausstattungen für Soldaten, 70 für Räderfahrzeuge und fünf für gepanzerte Fahrzeuge liefern Daten in Echtzeit an das Auswertezentrum. Zusätzlich sind noch knapp 1.000 Soldaten mit Systemen ausgestattet, die vorerst nur Treffer aufzeigen und nach Ende der jeweiligen Übungsphase ausgelesen werden.

Kein Big Brother

Somit kann nicht nur der aktuelle Kampfverlauf mitverfolgt werden, es kann auch jederzeit nachvollzogen werden, wann welcher Soldat mit welcher Waffe auf welches Ziel gefeuert hat. Dies soll jedoch keineswegs "Big Brother is watching you" sein, sondern vielmehr eine unverzichtbare Hilfe für die Kommandanten aller taktischen Ebenen darstellen. Ziel ist es, Fehler zu erkennen und das Training für einen realen Einsatz zu verbessern, weil dies in letzter Konsequenz auch Leben retten kann.

Nur dadurch erreicht man die Zusammenschau aller am Kampf direkt oder indirekt betroffenen Parteien und kann ihnen die Auswirkungen ihres Handelns direkt vor Augen führen.

Viele Möglichkeiten

"Um einen Infanteriezug mit den Systemen auszurüsten, benötigen wir in etwa 45 Minuten" so Major Wolfgang Frühwirth, der die Auswertungen überwacht. "Die Truppe nimmt das System sehr gut an. Es verbessert nicht nur das taktische Verständnis der Kommandanten, sondern wirkt sich bis auf das Verhalten des letzten Schützen positiv aus." Auch andere Armeen zeigen sich interessiert an den Möglichkeiten des Systems und nutzten die Gelegenheit, um die Auswertung während der Übung zu beobachten. Zwar verwenden nicht alle Armeen das volle mögliche Spektrum des Auswertesystems, aber Tschechien zum Beispiel möchte sein bestehendes System weiter vertiefen, um die Gefechtsabläufe noch detailgetreuer zu rekonstruieren und auswerten zu können.

Das Auswerteteam beobachtet die eingesetzten Einheiten. (Bild öffnet sich in einem neuen Fenster)

Das Auswerteteam beobachtet die eingesetzten Einheiten.

Oberst Müller vom Auswertezentrum erläutert die Möglichkeiten. (Bild öffnet sich in einem neuen Fenster)

Oberst Müller vom Auswertezentrum erläutert die Möglichkeiten.

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