Heeres-Gebirgsjäger bilden internationale Soldaten im Hochgebirge aus
Über 800 Übungsteilnehmer stellt das österreichische Bundesheer während des Ausbildungsvorhabens "Capricorn 2016". Der Großteil davon stammt von der 6. Jägerbrigade. Die erfahrenen Gebirgssoldaten aus Österreich zeichnen sich für den Aufbau und den Betrieb der Ausbildungsinfrastruktur verantwortlich, unterstützen die ausländischen Teilnehmer während ihrer Ausbildung und stellen den Großteil der übenden Truppe durch Soldaten des Jägerbataillons 23 aus Bludesch.
Vorbilder in der Gebirgskampfausbildung
Von der Vorreiterrolle der österreichischen Gebirgsjäger konnten sich die ausländischen Teilnehmer am gestrigen Tag eindrucksvoll überzeugen. Die oft beschriebene Durchhaltefähigkeit und das sehr hohe Improvisationsvermögen der einheimischen Soldaten erweist sich im Hochgebirge unter teilweise oft schwierigsten Bedingungen als Notwendigkeit und entscheidender Vorteil in kritischen Phasen des Gefechtsverlaufs.
Geplant und umgesetzt wurde die heutige Ausbildung von den Soldaten des Jägerbataillons 24 aus Lienz und St. Johann in Tirol. Die 1. Kompanie des Jägerbataillons 23, in der ein Zug bulgarische und slowenische Soldaten und ein Zug Schweizer Soldaten integriert sind, übten ein Kompaniegefechtsschießen im scharfen Schuss. Aufgabe war es, die ausländischen Teilnehmer in den gefechtstechnischen Ablauf in kürzester Zeit zu integrieren und die Aufgabenstellungen abzuarbeiten.
"Was die österreichischen Kameraden in dieser Höhe an Ausbildungsinfrastruktur und Wissen zur Verfügung stellen, ist für uns einzigartig. Derartiges habe ich in meiner Ausbildung noch nicht erlebt und ich kann bereits jetzt sagen, dass ich von der Ausbildung in Österreich enorm profitieren werde", so ein junger Soldat der Schweizer Armee.
Spezialeinsatzkräfte aus den Niederlanden und Deutschland
Am dritten Tag der "Capricorn" treten Spezialeinsatzkräfte aus den Niederlanden und Deutschland erstmalig ins "Gefecht". Unter der Leitung von Hauptmann Fankhauser Stefan vom Kommando der 6. Jägerbrigade wird die Ausbildung der Elitesoldaten am Truppenübungsplatz koordiniert. Ziel der Schießausbildung im Mölstal war es, die eingesetzten Kräfte zum Zusammenwirken zu bringen. Nach theoretischen Einführungsunterrichten im Lehrsaal wurde ins Gelände verlegt und mit Sturmgewehren, Scharfschützengewehren und Maschinengewehren scharf geschossen.
Militärbeobachter aus aller Welt
Das Interesse an der "Capricorn 2016" ist groß. Auch Nationen, die heuer keine Truppen zum Ausbildungsvorhaben entsenden konnten, interessieren sich für die Weiterentwicklung der europäischen Gebirgsausbildung und Gebirgskampfausbildung. Die "Capricorn" wird mit dem Besuch des Kommandanten der österreichischen Streitkräfte und Verteidigungsattachées aus verschiedenen Nationen zusätzlich aufgewertet.