Bundesheer Bundesheer Hoheitszeichen

Bundesheer auf Twitter

Österreichischer Soldat rettet verunglückten afghanischen Arbeiter

03. August 2002 - 

Ein Bericht von Major Alexander Moshammer Am Wochenende verunglückten zwei einheimische Arbeiter in einem Brunnenschacht. Die beiden Männer waren in den ungefähr 31 Meter tiefen und nur zwischen 70 und 130 cm breiten Brunnen gefallen.

Da es den afghanischen Polizeikräften nicht gelang, die Verunglückten zu bergen, baten Sie eine deutsche Patrouille um Hilfe. Diese verständigte sofort die Operationszentrale der Kabul Multinational Brigade. Daraufhin wurde eine Rettungseinheit, bestehend aus einem Sanitätsteam, dem deutschen Bataillonskommandanten, einem Kranwagen und den österreichischen Soldaten Vizeleutnant Karl-Heinz Striednig und Offiziersstellvertreter Schadl zusammengestellt.

Bis zum Eintreffen dieser Rettungseinheit am Unfallort, konnte - nach mehreren gescheiterten Rettungsversuchen - einer der Arbeiter nur mehr tot geborgen werden. Daraufhin entschloss sich Vizeleutnant Karl-Heinz Striednig den gefährlichen Abstieg selbst zu wagen.

Erschwert wurde die Bergung durch die Richtungsänderungen des Brunnenschachtes sowie die Gefahr eines Methangas-Austritts. Trotzdem gelang es Vizeleutnant Karl-Heinz Striednig bis zu dem knapp über dem Brunnenboden Steckengebliebenen vorzudringen. Eine Erstuntersuchung ergab, dass keine äußeren Verletzungen vorlagen und Puls sowie Atmung festgestellt werden konnten. Nach wenigen Minuten gelang es Vizeleutnant Karl-Heinz Striednig, dem bewusstlosen Arbeiter einen Rettungsgurt anzulegen und zusätzlich den Bereich des Kopfes und des Nackens zu fixieren. Dies war notwendig, da eine Verletzung der Halswirbelsäule nicht auszuschließen war.

Nach der erfolgreichen Bergung aus dem Brunnen wurde der Verletzte in das Feldlazarett im Camp "Warehouse" auf die Intensivstation gebracht und medizinisch weiterversorgt.

Zum Zeitpunkt des Verfassens dieses Artikels befand sich der Verunglückte noch immer in Lebensgefahr.

Diese Leistung wurde durch den Befehlshaber der Kabul Multinational Brigade Brigadegeneral Manfred Schlenker und dem österreichischen Kontingentskommandanten Oberstleutnant Thomas Heinold mit einer Dankurkunde besonders gewürdigt.

Vizeleutnant Karl-Heinz Striednig wurde am 29. Juni 1963 in Spittal an der Drau geboren. Im Februar 1982 rückte er bei der 3. Kompanie Landwehrstammregiment 72 ein. Ab 1984 widmete er sich der militärischen Alpinausbildung, welche er 1987 mit der Ausbildung zum Heeresbergführer und Flugretter abschloß. Seitdem befindet er sich im Alpinausbildungskader des österreichischen Bundesheeres. Seit 1993 versieht er Dienst bei der 3. Kompanie Jägerbataillon 25. Auslandseinsätze führten Karl-Heinz Vizeleutnant Striednig auf den Golan, nach Albanien und in den Kosovo sowie schließlich nach Afghanistan. Er ist verheiratet und hat drei Kinder.

Vizeleutnant Karl-Heinz Striednig ist mit seiner herausragenden und selbstlosen Hilfeleistung allen Soldaten ein Vorbild.

Ãœberreichung der Belobigungsurkunde durch Brigadegeneral Manfred Schlenker. (Bild öffnet sich in einem neuen Fenster)

Ãœberreichung der Belobigungsurkunde durch Brigadegeneral Manfred Schlenker.

Vizeleutnant Karl-Heinz Striednig. (Bild öffnet sich in einem neuen Fenster)

Vizeleutnant Karl-Heinz Striednig.

Auch im Camp kann Vizeleutnant Striednig seinem Hobby Klettern nachgehen. (Bild öffnet sich in einem neuen Fenster)

Auch im Camp kann Vizeleutnant Striednig seinem Hobby Klettern nachgehen.

Eigentümer und Herausgeber: Bundesministerium für Landesverteidigung | Roßauer Lände 1, 1090 Wien
Impressum | Kontakt | Datenschutz | Barrierefreiheit

Hinweisgeberstelle