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Der Wassermacher von Kabul

27. August 2002 - 

Ein Beitrag von Major Michael Mayerböck Um die Komplexität des Einsatzes und die zur Lösung mitbeauftragten Soldaten Österreichs näher bringen zu können, wollen wir, beginnend mit diesem Beitrag, die Aufgabengebiete und einzelnen Funktionen innerhalb ISAF darstellen. Ein Uhrwerk kann nur dann funktionieren, wenn alle Rädchen einwandfrei funktionieren. Innerhalb der ISAF gibt es viele Rädchen, und sind sie auch noch so klein, sie bedeuten für den Gesamtauftrag sehr viel.

Eines dieser Rädchen ist Vizeleutnant Oskar Watzinger, einerseits Teil eines unseres CIMIC (Civil-Military-Cooperation)-Teams, andererseits mitverantwortlich für die Wasseraufbereitung innerhalb und außerhalb des Lagers. Im Zuge der CIMIC-Tätigkeiten ist er der Spezialist für Brunnenschläge und Brunnenbau. Zudem betreut er mit zwei deutschen Wasseraufbereitern den Brunnen Peckham-Spring im Camp Warehouse, welcher sich in unmittelbarer Nähe des Wasserturmes befindet. Der Turm steht zur Speicherung des gewonnenen und aufbereiteten Brunnenwassers zur Verfügung und fasst zirka 50 000 Liter Wasser.

Da der Wasserturm eine offene Bauweise aufweist und dadurch eine stete Verschmutzung des Wassers erfolgt, muss in regelmäßigen Abständen die Zisterne gereinigt und desinfiziert werden.

Die Wasseraufbereiter unter dem Kommando unseres Wassermachers aus Kabul bereiten sich also stets auf die Reinigung vor. Zuerst werden die Utensilien und die dazugehörige Schutzausrüstung geprüft und ab geht's in das Innere des Wasserturmes. Nach exakt 105 zu steigenden Stufen steht man vor einer Plattform in zirka 30 Meter Höhe, auf welcher die Zisterne aufgesetzt ist.

Nun geht es ans Reinigen und Desinfizieren. Zwei Wasseraufbereiter steigen in die Zisterne, ein Soldat sichert am Rand der Zisterne und ein Mann steuert die Wasserzuführung vom Brunnen zum Turm.

Die Wände und der Boden der Zisterne werden von Staub, Algen und Mikroorganismen befreit. Danach wird der Innenraum mit einer zehnprozentigen Chlorlösung desinfiziert. Den Abschluss dieses Arbeitsvorganges bildet die Endreinigung mit klarem Wasser. Schließlich wird der Wasserspeicher zur Befüllung freigegeben und tags darauf überprüft ein Hygieniker-Team die Wasserqualität.

Der Wasserturm im Camp WAREHOUSE, in dem das aufbereitete Wasser fürs Camp. (Bild öffnet sich in einem neuen Fenster)

Der Wasserturm im Camp WAREHOUSE, in dem das aufbereitete Wasser fürs Camp.

Ãœber 105 Stufen gelangt man zur Zisterne in 30 Meter Höhe. (Bild öffnet sich in einem neuen Fenster)

Über 105 Stufen gelangt man zur Zisterne in 30 Meter Höhe.

Beim Eintieg in das Brunnenbecken. (Bild öffnet sich in einem neuen Fenster)

Beim Eintieg in das Brunnenbecken.

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