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Österreicher patrouillieren in Kabul

14. Februar 2002 - 

Ein Bericht von Major Karl Curin Es ist 8 Uhr morgens, das Thermometer steigt gerade über null Grad. Offiziersstellvertreter Schreier fährt mit seiner Gruppe zum Stabshauptquartier und meldet sich zu einer gemischten österreichischafghanischen Patrouille ab. Für die zwei anderen Fahrzeugkommandanten gibt es noch eine kurze Einweisung in die Fahrtstrecke und den geplanten Ablauf. Danach geht's aus dem Camp raus in Richtung Kabul Zentrum. Vor dem Camp, so wie jeden Tag, warten an die 100 Personen die sich um eine Anstellung bei ISAF bemühen. Es hat sich herumgesprochen, dass Dolmetscher bis zu 400 Dollar im Monat verdienen. Aushilfskräfte, die eine Anstellung für Tage bis zu einigen Wochen haben, entsprechend weniger.

Nach etwa 20 Minuten parkt die Gruppe vor dem Polizeihauptquartier im Distrikt 10 und Schreier nimmt Verbindung mit dem Distriktkommandanten auf. Der Oberst ist sehr freundlich. Und jetzt hat er sich auch schon an die Österreicher gewöhnt, die fast täglich bei ihm vorbeikommen. Der Dolmetscher übersetzt die höflichen Worte der beiden. Kurz danach wird vor dem Revier die Fahrzeugaufteilung der Polizisten getroffen. Auch einige Verhaltensregeln gibt es noch für die "Mitfahrer", damit bei den zum Teil wenig ausgebildeten Leute keine Unfälle passieren können.

Die Patrouille führt diesmal in ein Hazara-Gebiet, das südwestlich des Kabuler Flughafens liegt. Hier gilt es besonders das Vertrauen der Bevölkerung in die Sicherheitskräfte wieder zu gewinnen. Denn diese Bevölkerungsgruppe hatte unter der sunnitischen Taliban-Herrschaft doppelt zu leiden. Zum einen sind sie Schiiten und zum anderen mongolischen Ursprungs. Deshalb wird diesmal auch von den Fahrzeugen abgesessen und ein Teil des Weges als Fußpatrouille zurückgelegt. Dadurch wird die Kontaktaufnahme mit der Bevölkerung erleichtert und man kann Fragen, wie zum Beispiel über die eigene Herkunft und auch den Auftrag von ISAF entsprechend beantworten. Nach über zwei Stunden Patrouille werden die Polizisten zu ihrer Dienststelle zurückgebracht. Ein freundlicher Abschied mit Händeschütteln, dann geht's weiter durch den Distrikt 10. Diesmal jedoch nur mehr um ISAF-Präsenz in den Straßen der Botschaften und vor einigen Regierungssitzen zu zeigen.

Nach vier Stunden trifft Offiziersstellvertreter Schreier wieder im Camp "Warehouse" ein. Jetzt muss er sich noch zurückmelden und den Patrouillenreport ausfüllen. Danach geht es einmal zum Mittagessen. Am Nachmittag läuft dann die Vorbereitung für die Abendpatrouille.

Warten auf Arbeit. Dutzende hoffen täglich auf eine Anstellung bei ISAF. (Bild öffnet sich in einem neuen Fenster)

Warten auf Arbeit. Dutzende hoffen täglich auf eine Anstellung bei ISAF.

Gemischte Fußpatrouille mit Dolmetsch im Hazara-Gebiet. (Bild öffnet sich in einem neuen Fenster)

Gemischte Fußpatrouille mit Dolmetsch im Hazara-Gebiet.

Motorisierte Patrouille durch Kabul. (Bild öffnet sich in einem neuen Fenster)

Motorisierte Patrouille durch Kabul.

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