"Exercise, Exercise, Exercise!"
Sollte jemand denken, dass sich die österreichischen Soldaten des Golan-Kontingents vier Wochen vor ihrer Ablöse zurücklehnen und die Seelen baumeln lassen, so hat er weit gefehlt. Ganz im Gegenteil: Die Blauhelme sind bis zum letzten Rotationsflug "fully operational" und mit voller Konzentration bei der Sache.
Damit die Konzentration nicht nachlässt, werden laufend Exercises unter Einsatzbedingungen durchgeführt. Eine dieser Übungen ist die Brigadeübung "Gopher Bark", bei der das Hauptquartier die Übung nicht nur leitet, sondern sich auch selbst beteiligt. Leicht gemacht wurde es den Blauhelmen bei dem Training nicht. Mit der Post bekamen sie einen Brief zugestellt, der jedoch nicht die ersehnte Entlassung in die Heimat enthielt, sondern vielmehr eine Überraschung:
Weißes Pulver!
Und da das Übungsszenario für "Gopher Bark" eine Bedrohung des UN-Personals vorsah, lag der Verdacht nahe, dass es sich dabei um Antrax handeln könnte. Also wurde der ABC-Spürtrupp der Stabskompanie alarmiert. Wie gut, dass diese Stabskompanie in der einsatzraumspezifischen Ausbildung eine Spürtruppausbildung durchgeführt hatte. Wichtig ist aber auch, dass das ABC-Personal bereits während der Einsatzvorbereitung in Österreich ausgebildet wird.
Das Ergebnis: Die Soldaten des Spürtrupps verhielten sich professionell und klärten die Situation. Damit der Bezug zur Realität nicht verloren ging, wurden die entnommenen Proben auch tatsächlich ins Labor nach Damaskus gebracht. Eine Situation, die täglich zur Realität werden könnte, denn die Soldaten am Golan versehen ihren Dienst in einem Einsatzraum, in dem sich die Lage täglich ändern kann.
Die Tage bis zum Heimflug des derzeitigen Kontingents werden weniger, aber die Blauhelme werden bis zum Schluss ihren Auftrag erfüllen und ihren Beitrag zur Aufrechterhaltung des Friedens im Nahen Osten leisten.
Fotos zu diesem Artikel
Der Spürtrupp wurde alarmiert und plant sein Vorgehen.
Die verdächtigen Proben werden beschriftet ...
... und abtransportiert.