"Gopher Hole"-Übung auf dem Golan
Ein besonders realitätsnaher Drohanruf startete am 2. September die neuesten Übungseinlagen der Trainingsserie "Gopher Hole". Kurz darauf fanden Mitarbeiter des Krankenreviers einen Drohbrief. Der Inhalt: Wiedereinmal bedroht die militant-terroristische Schmugglergruppe "Schwarze Hand" die österreichischen Friedenssoldaten am Golan.
Beobachter aus Österreich
Generalmajor Dieter Heidecker, der stellvertretender Kommandant der Streitkräfte, war aus Österreich angereist und beobachtete den Verlauf der Übung. Ziel des Trainings war es, den Ausbildungsstand der Soldaten zu überprüfen und das dynamische Zusammenwirken aller Mannschaften zu festigen.
Nach den Vorgaben von Bataillonskommandant Oberstleutnant Armin Lehner plante Major Udo Hofer den Übungsablauf und bereitete mit den Stabsoffizieren und den Schiedsrichtern alle Szenarien penibel vor.
Gefährliche Granate
Als erste Einlage wurde die Explosion einer fehlgelenkten Granate simuliert. Die Annahme: Ein Stützpunkt wird durch aus der Granate entwichene Kampfstoffe bedroht. Umgehend legten die Soldaten ihre Schutzanzüge an, und ein Spürtrupp rückte aus, um die Lage zu analysieren. Alle betroffenen Soldaten wurden evakuiert und zur Sicherheit dekontaminiert.
Minenunfall
Viel Zeit zum Verschnaufen blieb den Peacekeepern nicht, denn schon kurz darauf wurde ein Minenunfall simuliert, bei dem es Tote und Verletzte gab. Notarztwagen, Minenräumkommando und Eingreifgruppe sowie die Feuerwehr rückten aus, um die Situation unter Kontrolle zu bringen.
Weitere Aufgaben für die Soldaten:
- In hochalpinem Gelände muss eine verunglückte Soldatin aus minengefährdetem Gelände geborgen werden.
- Auf Stützpunkt 10 löschen Soldaten nach einer Explosion einen Großbrand. Zusätzlich muss die Umgebung gesichert und nach möglichen Saboteuren durchsucht werden.
- Nachdem bei einem Verkehrsunfall ein Kind ums Leben kommt, versammelt sich ein wütender Mob vor Stützpunkt 72. Eingreifkräfte kommen gerade noch rechtzeitig und können ein Erstürmen des Stützppunktes verhindern.
Verletzter Soldat
Kaum war diese Situation geklärt, kam auch schon die Meldung herein, dass eine Patrouille angeschossen worden war und zumindest ein Soldat schwer verwundet sei. Unter Feuerschutz musste der gepanzerte Notarztwagen vorrücken, um den verwundeten Kameraden zu bergen. Auch diese Aufgabe konnte gemeistert werden und bildete den Abschluss der Übung.
Ende der Übung
Generalmajor Dieter Heidecker und Oberstleutnant Armin Lehner würdigten in ihren abschließenden Ansprachen den Einsatz und die professionelle Arbeit der Soldaten, brachten aber auch die notwendige kritische Beurteilung des Gezeigten mit ein und zeigten auf, wo noch Handlungsbedarf besteht. Schließlich, so die beiden Offiziere, sei niemand perfekt und es sei Sinn und Zweck der Übungsserie, Schwächen zu erkennen um sie gezielt durch Ausbildung zu beseitigen.