Entminungsdienst am Golan: Kein Job für schwache Nerven
Das "Explosive Ordnance Disposal"-Team (EOD) am Golan hat eine wichtige Aufgabe: Minen und andere Kampfmittel zu suchen und zu entfernen, damit für die UN-Soldaten keine Gefahr besteht.
Schutz von Zivilisten
"Unser Aufgabenbereich ist breit gefächert", meint Vizeleutnant Scherleitner. Er und sein Team arbeiten unter anderem nahe dem von Israel errichteten Trennzaun westlich der Waffenstillstandslinie. Scherleitner: "Das Problem ist, dass es hier immer wieder zu Verletzungen des Waffenstillstandsabkommens durch Zivilisten kommt, und die UN-Soldaten keine Möglichkeit haben einzuschreiten, weil sie ihre Patrouillenwege nicht verlassen dürfen." Deshalb legen Scherleitner und sein Team nun einen neuen Patrouillenweg an, auf dem die Soldaten Zivilisten in Zukunft sicher erreichen und aus dem verminten Gebiet geleiten können.
Anstrengende Aufgabe
Korporal Hügel ist einer der Minensucher. Ausgerüstet mit Splitterschutz und Suchgerät macht er sich bereit für die Arbeit. "Die Minen sind nur eine Gefahr bei unserer Arbeit, dazu kommen aber noch Schlangen, Skorpione und giftige Tausendfüßler, die uns die Arbeit erschweren", stellt Hügel fest. Auch die hohen Temperaturen und das hochkonzentrierte Arbeiten fordern ihren Tribut. "Mehr als eine halbe Stunde kann ein Sucher nicht arbeiten, dann muss er abgelöst werden."
Für alle Fälle gerüstet
Vor Beginn der Arbeiten weist Scherleitner alle anwesenden Spezialisten ein. Neben seinem Team ist immer auch ein Arzt und Sanitäter für den Notfall dabei. Jeder Sucher wird kurz vor seinem Einsatz noch einmal genau informiert. Aber weil die Soldaten nie wissen, worauf sie stoßen und wie viele gefährliche Gegenstände sie finden werden, kommt es durchaus vor, dass sie an einem Tag nur zwei, am nächsten dafür gleich 20 Meter Weg säubern können.
Nur markierte Wege sind sicher
Vizeleutnant Scherleitner: "Wir führen im Rahmen unserer Arbeit eine Erstmarkierung der sicheren Wege durch. In der Folge sorgen die Kompanien für eine gute Erkennbarkeit der sicheren Wege. Nur so ist gewährleistet, dass die UN-Soldaten ihre Aufgaben ohne Gefahr erfüllen können."