UNDOF: "Pilgrims crossing" an der Waffenstillstandszone
Israel und Syrien sind Nachbarstaaten, haben aber seit fast 40 Jahren keine gemeinsame Grenze. Mit der Friedensmission UNDOF (United Nations Disengagement Observer Force) stellen die Vereinten Nationen sicher, dass das seit Jahrzehnten andauernde Waffenstillstandsabkommen der beiden Staaten eingehalten wird.
Kein Grenzverkehr zwischen Israel und Syrien
Major Kobosil erklärt: "Offiziell gibt es keine Grenze und keinen Grenzübergang zwischen den Nachbarstaaten aber mit Hilfe der UNO und dem internationalen Roten Kreuz finden immer wieder Aktionen statt, die helfen, kleine Schritte in die richtige Richtung zu machen". Ziel ist, das Leben der Zivilbevölkerung in Richtung "Normalität" zu verbessern. Eine dieser Aktionen ist das "pilgrims crossing" welches es gläubigen Pilgern, in diesem Fall ca. 700 Drusen, ermöglicht, von Israel nach Syrien zu gelangen und am 20. September wieder retour zu reisen. Dies geschieht durch das Umfunktionieren der ansonsten ausnahmslos von der UN genutzten "Gates" zu einem temporären Grenzübergang.
Strenge Sicherheitskontrollen
"Bei der Aktion handelt es sich um eine aufwendige Prozedur, bei der nacheinander drei Kontrollpunkte passiert werden müssen", führt Major Kobosil weiter aus. Bei den Kontrollen werden alle Fahrzeuge und Personen registriert, kontrolliert und die Fahrzeuge auch durchsucht. Kobosil: "Zivilpersonen dürfen normalerweise nicht passieren, nur UN-Soldaten in Uniform". Aber heute ist alles anders: Die Pilger passieren erst das sogenannte Alpha-Gate (den Kontrollpunkt auf israelischer Seite). Zwischen dem israelischen Alpha- und dem Bravo-Gate auf syrischer Seite, das es als letztes zu passieren gilt, muss man die Kontrolle am Charly-Gate der UN über sich ergehen lassen. "Das internationale Rote Kreuz stellt hier am Charly-Gate sicher, dass alles mit rechten Dingen zugeht und auch nur diejenigen die Grenze passieren, die dazu berechtigt sind", so Major Kobosil.
Verwandte und Freunde nach langer Zeit wiedersehen
Haben die Pilger die drei Gates erfolgreich passiert, werden sie in der zerstörten Stadt Qunaitra von Freunden und Verwandten empfangen, die sie zum Teil schon seit Jahrzehnten nicht mehr gesehen haben. Bis Montag haben die Pilger dann Zeit, die für sie wichtigen religiösen Stätten zu besuchen und familiäre und freundschaftliche Beziehungen zu pflegen. "Hier fließen natürlich auch Tränen, aber zum Glück sind es Freudentränen", zieht Major Kobosil ein positives Resümee.