Soldaten starten Rettungsaktion nach Minenunfall
Dienstagabend gegen 19.30 Uhr stand plötzlich eine Gruppe libanesischer Staatsbürger vor den Toren des UN-Postens "Hermon Hotel", der von Soldaten des Österreichischen Bundesheeres betrieben wird. Zwei der Besucher wiesen Verletzungen auf und baten dringend um ärztliche Hilfe.
Minenunfall
Eine der hilfesuchenden Personen war zuvor von einer Schützenmine am linken Fuß schwer verletzt worden, eine weitere hatte durch die Splitterwirkung Verletzungen am ganzen Körper erlitten. Sofort forderte Stützpunktkommandant, Oberwachtmeister Hannes Kraller-Bergmann, Hilfe an.
Schnelle Hilfe am Mount Hermon
Während sich die Verstärkung auf den Weg machte, kümmerte sich die Stützpunktmannschaft um die beiden Patienten, wobei die Soldaten und der zum Arzt in Ausbildung befindliche Korporal Dr. Daniel Rampitsch rasch Erste Hilfe-Maßnahmen einleiteten. Um die Hilfsaktion vor Ort leiten zu können, fuhren unterdessen Bataillonskommandant Oberstleutnant Andreas Schiffbänker und Bataillonsarzt Dr. Werner Steinberger unverzüglich auf den Stützpunkt.
Überzeugungsarbeit musste geleistet werden
Die beiden Patienten wurden versorgt, stabilisiert und transportfähig gemacht. Die Libanesen machten jedoch klar, dass sie nicht nach Syrien gebracht werden wollten. Allerdings war auch ein Rücktransport in den Libanon nicht möglich. Auch eine Weiterbehandlung im Camp Faouar der Vereinten Nationen war aufgrund der UN-Bestimmungen nicht vorgesehen. Daher musste die Gruppe davon überzeugt werden, die Verletzten in ein Krankenhaus in der Nähe des UN-Camps bringen zu lassen.
Österreichische Kompetenz am Golan
Der Abtransport gestaltete sich durch die schlechten Straßenbedingungen und die Dunkelheit schwierig; die Soldaten mussten mehrmals anhalten, um lebenserhaltende Maßnahmen zu setzen.
Generalmajor Natalio Ecarma III., Kommandant aller UN-Truppen am Dolan, bedankte sich nach dem Vorfall bei den österreichischen Soldaten.
Fotos zu diesem Artikel
Das Team um Korporal Dr. Daniel Rampitsch, 2.v.r.