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30. Todestag der ersten österreichischen Opfer am Golan

13. Juli 2004 - 

Jedes Jahr am 25. Juni gedenken die Soldaten der Edelweißkompanie und des AUSBATT (Austrian Battalion) ihrer auf tragische Weise verunglückten Kameraden:

Zugsführer Hans Hofer, 30 Jahre - aus Feistritz an der Drau, Korporal Helmut Sturm, 21 Jahre - aus Wien, Wehrmann Walter Neuhauser, 27 Jahre - aus Ebensee, Wehrmann Alija Voloder, 20 Jahre - aus Salzburg.

Die vier jungen Soldaten starben 1974 zu Beginn der Golan-Mission in Ausübung ihres Dienstes. Ihre Namen prangen von einem Denkmal auf 2.100 Metern Seehöhe. Zum ständigen Gedenken an die verunglückten Kameraden und zur Mahnung für alle, die bei ihrer Fahrt auf den Mount Hermon die Unglücksstelle passieren.

Zur 30. Wiederkehr des tragischen Unfalles renovierten Soldaten das durch Wind und Wetter stark in Mitleidenschaft gezogene Mahnmal. Bei der Gedenkfeier zum 30. Todestag sprach der Kommandant der 1. Kompanie (Edelweißkompanie):

"In wochenlangem Einsatz bemühten sich unsere Kameraden vom Stützpunkt 'Hermon Base', der Gedenkstätte wieder jene Würde zu geben, welche dem besonderen Anlass des 30. Gedenkens an den Minenunfall 1974 entspricht. Was sie in der kurzen Vorbereitungszeit neben dem Routinedienst vollbrachten, war aber mehr als nur das erwartete Renovieren. Die gesamte Gedenkstätte erstrahlt wieder in neuem würdevollen Glanz. [...] Durch den besonderen Jahrestag dieses tragischen Ereignisses habe ich mich entschlossen, über das AUSBATT hinausgehend, auch Vertreter der anderen Kontingente einzuladen sowie die Kameraden der Stabskompanie, der 2. und 3. Kompanie zu einem gemeinsamen Gedenklauf zu bitten. Dass alle geladenen Gäste der Kontingente von UNDOF unseren verstorbenen Kameraden die Ehre erwiesen, hat nicht nur mich tief bewegt. [...] Die Ehrenwache der Edelweißkompanie unter Kommando von Oberleutnant Tauscheck sowie die Flaggenhisser, Kranzträger, der Träger der Kompanie-Standarte und alle Fackelläufer der Kompanien haben dem Gedenken in beeindruckender Weise einen würdevollen Rahmen gegeben. Diese Atmosphäre bewirkte, dass sich viele der Anwesenden auf den ursächlichen und tieferen Hintergrund der Feierlichkeit besannen. Soll euer Tod, Kameraden, uns stete Mahnung sein, auf dass wir euer Schicksal nie vergessen."

Die Geschichte des Unfalls:

In der ersten Juniwoche 1974 verlegte das österreichische Kontingent der "United Nations Emergency Force II" aus dem Raum Suez nach Syrien. Im selben Monat erhielt das nun so genannte "Austrian Battalion Golan" eine schwerwiegende Fehlinformation über die Minensituation auf den Golanhöhen und den dortigen Straßen: Die Bergstraße auf den Mount Hermon wurde irrtümlich als minenfrei eingestuft. Über bestehende Minenfelder wurden die Österreicher nicht unterrichtet.

Am 25. Juni erhielt ein Team der 1. Kompanie den Auftrag, einen im Hermon-Gebirge abgestürzten israelischen Piloten zu suchen. Die Soldaten unter dem Kommando von Zugsführer Hans Hofer verließen das Camp, um am Mount Hermon mit der Suche zu beginnen. Aufgrund der vorliegenden Information über die bedenkenlose Minenlage auf den Bergstraßen, wurden diese ohne gesonderte Vorsichtsmaßnahmen und ohne Überprüfung durch Spezialkräfte befahren. Der Fahrer Korporal Josef Schrattenecker und seine vier Kameraden passierten mit ihrem Landrover einen nicht markierten Minengürtel. Das Fahrzeug des Suchtrupps fuhr mit dem Hinterrad auf eine Mine auf. Einer der Soldaten wurde durch die Wucht der Detonation aus dem Fahrzeug geschleudert. Seine Kameraden fand man rund 40 Meter entfernt auf einer Geröllhalde. Nur der Fahrer hatte Glück und überlebte durch den raschen Transport nach Damaskus mit einem syrischen Militärhubschrauber, wo er in einem Heeresspital sofort operiert wurde. Auch die israelische Seite reagierte schnell und sandte einen Militärarzt und mehrere Retter.

Doch für Hans Hofer, Helmut Sturm, Walter Neuhauser und Alija Voloder kam jede Hilfe zu spät. Sie waren auf der Stelle tot. Eine falsche Lageinformation hatte den jungen Soldaten des österreichischen Bataillons das Leben gekostet.

Minen waren und sind die stillen und grausamen Zeugen jedes Krieges. Auch heute, nach 30 Jahren, sind sie für die Soldaten am Golan nach wie vor die ständigen Begleiter während des Einsatzes.

Die Gedenktafel mit den Namen der österreichischen Opfer. (Bild öffnet sich in einem neuen Fenster)

Die Gedenktafel mit den Namen der österreichischen Opfer.

Die Ehrenwache rückt ab. (Bild öffnet sich in einem neuen Fenster)

Die Ehrenwache rückt ab.

Die Polnische Abordnung von POLBATT. (Bild öffnet sich in einem neuen Fenster)

Die Polnische Abordnung von POLBATT.

Der Tod der Kameraden soll stete Mahnung bleiben. (Bild öffnet sich in einem neuen Fenster)

Der Tod der Kameraden soll stete Mahnung bleiben.

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