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Weihnacht am Golan

25. Dezember 2004 - 

Weihnachten ist überall auf dieser Welt eine besinnliche und sensible Zeit. Ganz besonders gilt dies für Blauhelme im Ausland. Das Fest der Geburt Christi lässt auch den stärksten und scheinbar abgebrühtesten Soldaten nicht ganz gleichgültig. Einige tausend Kilometer von der Heimat Österreich und der Slowakei entfernt, haben wir Soldaten vom AUSBATT Weihnachten auf eine außergewöhnliche Art und Weise gefeiert.

Am 24. Dezember durften Frau Mag. Susanne Baus von der evangelischen Kirche, die einige Tage hier in Syrien verbringt, und ich die 3. Kompanie besuchen, die aus slowakischen Soldaten besteht. Wir fuhren von Position zu Position, überbrachten die Weihnachtsgrüße und den Weihnachtssegen, standen um den Christbaum und beteten ein "Vater unser" auf englisch und slowakisch. Dabei konnte ich feststellen, dass die Soldaten gerührt und in Gedanken an ihre Lieben zuhause verhaftet waren. Eine Stimmung des Miteinanders und der Zusammengehörigkeit wurde spür- und erfahrbar.

Am Nachmittag wurden zwei Zelte vor der Kirche aufgestellt, in denen nach der Christmette Punsch und Glühwein ausgeschenkt werden sollte. Währenddessen haben einige Soldaten und die Tochter des Bataillonsarztes, die zurzeit mit ihrem 3-jährigen Sohn hier auf Urlaub weilte, den Christbaum in der Campkirche prachtvoll geschmückt.

Leider hat es am Nachmittag zu regnen und stürmen begonnen. Dies tat aber der guten Stimmung keinen Abbruch. Der Speisesaal wurde vom Küchenpersonal liebevoll gestaltet und das Weihnachtsmahl war wie immer eine besondere Gaumenfreude. Um 22:00 Uhr wurden alle Soldaten und Soldatinnen zur Christmette eingeladen. Kurz vor Beginn des Festgottesdienstes ertönten die Glocken der Campkirche hinaus in die Weiten der syrischen Nacht und kündeten die Geburtsfeier Christi, nur wenige Kilometer vom eigentlichen Geburtsort Bethlehem, an.

Die Campband und das Bläserensemble spielten Waisen aus der Heimat. Eine besondere Stimmung des Miteinanders und der Verbundenheit wurde spürbar. Ein slowakischer Captain verlas das Weihnachtsevangelium in seiner Muttersprache. Auch Soldaten aus Japan und Polen nahmen an der Feier teil. Wir alle waren in Gedanken und im Gebet mit unseren Lieben in der fernen Heimat eng verbunden. Das auf der ganzen Welt bekannte und in alle Sprachen übersetzte Lied von den Salzburgern Mohr und Gruber "Stille Nacht, heilige Nacht" bildeten den würdigen Abschluss der Christmette.

Aufgrund der schlechten Witterung wurde der gemütliche Ausklang vom Antreteplatz vor der Kirche in die Freizeiteinrichtungen des Camp Faouar verlegt. Am Christtag, den 25. Dezember, durfte ich die Eucharistie mit der 1. und der 2. Kompanie Feiern. Mir selbst wird diese heilige Weihnacht, der besonderen Art, in der Fremde unter Kameraden und Freunden, sicher noch lange in bester Erinnerung bleiben.

Padre Christian Thomas Raché

Etwas Besonderes: Weihnachtsfeier am Golan. (Bild öffnet sich in einem neuen Fenster)

Etwas Besonderes: Weihnachtsfeier am Golan.

Mag. Susanne Baus von der evangelischen Kirche. (Bild öffnet sich in einem neuen Fenster)

Mag. Susanne Baus von der evangelischen Kirche.

Während der Feier waren viele in Gedanken bei ihren Lieben zuhause. (Bild öffnet sich in einem neuen Fenster)

Während der Feier waren viele in Gedanken bei ihren Lieben zuhause.

Die Campband trug mit ihrer Musik zur besonderen Stimmung bei. (Bild öffnet sich in einem neuen Fenster)

Die Campband trug mit ihrer Musik zur besonderen Stimmung bei.

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