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Darabos, Entacher und Höfler präsentieren Pilotprojekte

Wien, 23. Jänner 2012  - Verteidigungsminister Norbert Darabos hat am Montag die Pilotprojekte zur Professionalisierung des Österreichischen Bundesheeres präsentiert: Das Klagenfurter Jägerbataillon 25 wird als Musterverband mit ausschließlich Berufs- und Zeitsoldaten organisiert, in Niederösterreich und Salzburg wird jeweils eine Pionierkompanie als Freiwilligenmiliz aufgestellt und sechs militärische Liegenschaften werden künftig ohne Grundwehrdiener betrieben.

"Mit den Projekten attraktivieren und stärken wir die Miliz, wir reduzieren die Systemerhalter und wir verbessern die Einsatzbereitschaft drastisch", sagte Darabos bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Generalstabschef Edmund Entacher und Streitkräftekommandant Generalleutnant Günter Höfler.

Investition in die Zukunft

Die Pilotprojekte sieht Darabos als "Investition in die Zukunft des Österreichischen Bundesheeres". "Wir investieren in die Truppe, in Einsatzbereitschaft und Qualität", sagte Darabos. Die hierfür benötigten Mittel werde man durch Umschichtung im laufenden Budget aufbringen. "Das ist realisierbar. Die Projekte werden durchgezogen, keine Frage", sagte Generalstabschef Entacher. Das Projekt zur Reduktion bei Systemerhaltern werde "wesentliche Erfahrungen bringen", so Entacher.

Streitkräftekommandant Höfler betonte, dass "die Truppe die Projekte eindeutig positiv" sehe. "Der Einsatz hat für die Truppe oberste Priorität. Alles was die Einsatzbereitschaft erhöht, wird begrüßt. Und die Projekte dienen eindeutig dazu", so Höfler.

Professionalisierung der Miliz

Das Pilotprojekt in Salzburg und Niederösterreich, wo jeweils eine Pionierkompanie als Freiwilligenmiliz aufgestellt wird, werde zur Stärkung und Professionalisierung der Miliz beitragen, so Darabos. "Die beiden Kompanien werden mehr üben, rascher einsatzbereit sein und bei erbrachter Leistung eine Erfolgsprämie erhalten", sagte der Minister.

Durch das Reduzieren von Systemerhaltern bei Liegenschaften in Wien, Kärnten und der Steiermark erhöhe man die Qualität der Grundausbildung. "Wir bringen 350 Grundwehrdiener zurück zur Truppe und zum militärischen Kerngeschäft", betonte Darabos. "Diese Reduktion ist ein lange angestrebtes Ziel der Truppe", betonte Streitkräftekommandant Höfler dazu. Derzeit seien rund 60 Prozent aller Grundwehrdiener in der Systemerhaltung und Verwaltung tätig, so der Generalleutnant.

Das Jägerbataillon 25 habe man als Musterverband gewählt, da es sich in einer "traditionell kaderstarken Region befindet und sich in der Vergangenheit bei Einsätzen im In- und Ausland bewährt hat", so Darabos. Das Bataillon wird künftig ausschließlich aus Berufs- und Zeitsoldaten bestehen.

Die Projekte im Detail

Mit den von Verteidigungsminister Norbert Darabos initiierten Pilotprojekten wird das Österreichische Bundesheer wichtige Erfahrungswerte in Sachen Einsatzbereitschaft, Rekrutierung und Professionalisierung gewinnen. Das Ziel ist eindeutig definiert: Die Anpassung der Fähigkeiten des Heeres an die Bedrohungen und Herausforderungen des 21. Jahrhunderts. Untenstehend alle wichtigen Eckpunkte rund um die Pilotprojekte.

Projekt 1: Die Freiwilligenmiliz

In Niederösterreich und Salzburg wird jeweils eine Pionierkompanie als Freiwilligenmiliz aufgestellt. Die Soldaten, die sich freiwillig melden, erhalten eine Jahresprämie von 5.000 Euro und erklären sich bereit, pro Jahr rund zwei Wochen für Übungen und erforderliche Einsätze zur Verfügung zu stehen. Die Aufstellung der Kompanien beginnt ab Februar und soll mit Juni abgeschlossen sein. Ab Juli wird geübt, ab 2013 stehen beide Kompanien für Einsätze bereit.

Projekt 2: Weniger Systemerhalter

Sechs Bundesheer-Standorte werden künftig ohne Grundwehrdiener als Systemerhalter auskommen:

  • Das Verteidigungsministerium (Standort Roßau),
  • das Amtsgebäude Franz-Josefs-Kai,
  • die Führungsunterstützungsschule in der Starhemberg-Kaserne,
  • das Kommandogebäude General Körner (alle Wien),
  • der Truppenübungsplatz Seetaleralpe (Steiermark)
  • und die Khevenhüller-Kaserne (Klagenfurt).

Insgesamt sollen so pro Jahr 350 Funktionssoldaten (Ordonnanzen, Köche, Gehilfen aller Art) eingespart werden. Diese Grundwehrdiener können dann einer militärische Tätigkeit bei der Truppe nachgehen. Teile ihrer bisherigen Aufgaben werden ausgelagert, durch technische Maßnahmen ersetzt, (zum Beispiel bei der Wache) oder auf Zivilbedienstete und Lehrlinge übertragen. Die Umsetzung erfolgt ab dem zweiten Halbjahr 2012.

Projekt 3: Der Musterverband

Beim Klagenfurter Jägerbataillon 25 werden in Zukunft ausschließlich Berufs- und Zeitsoldaten im Einsatz sein. Bis Juli wird das Bataillon neu strukturiert, um die Bedürfnisse eines professionellen Verbandes erfüllen zu können. Die Rekrutierung beginnt ab sofort. Bis Anfang 2014 wird das Bataillon über eine erste Einsatzbereitschaft für Inlandsaufgaben, ab Juli 2014 über volle Einsatzbereitschaft verfügen. Neben den bereits heute bestehenden 150 Berufssoldaten werden dann mehr als 350 weitere Berufs- und Zeitsoldaten eingesetzt sein. Bis 2014 wird das Bundesheer somit auch weitere wichtige Erfahrungswerte im Bereich der Rekrutierung sammeln.

Minister Darabos: "Wir investieren in die Truppe, in Einsatzbereitschaft und Qualität."

Minister Darabos: "Wir investieren in die Truppe, in Einsatzbereitschaft und Qualität."

V.l.: General Edmund Entacher, Minister Norbert Darabos, Generalleutnant Günter Höfler.

V.l.: General Edmund Entacher, Minister Norbert Darabos, Generalleutnant Günter Höfler.

Infografik: Die geplanten Pilotprojekte des Bundesheeres.

Infografik: Die geplanten Pilotprojekte des Bundesheeres.

In Niederösterreich und Salzburg werden Pionierkompanien als Freiwilligenmiliz aufgestellt. Im Bild: Salzburger Pioniere im Einsatz.

In Niederösterreich und Salzburg werden Pionierkompanien als Freiwilligenmiliz aufgestellt. Im Bild: Salzburger Pioniere im Einsatz.

Beim Klagenfurter Jägerbataillon 25 werden in Zukunft ausschließlich Berufs- und Zeitsoldaten im Einsatz sein.

Beim Klagenfurter Jägerbataillon 25 werden in Zukunft ausschließlich Berufs- und Zeitsoldaten im Einsatz sein.

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