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Unteroffiziersweiterbildung: Kooperation mit der Deutschen Bundeswehr

10. Mai 2005 - 

Die Abkürzung ENCOA steht für das Projekt "European Non Comissioned Officer Academy". Dieses Vorhaben entstand ursprünglich aus der Kooperation "Alpendreieck", in der die Luftwaffen der Partnernationen Deutschland, Österreich und Schweiz in spezifischen Bereichen zusammenarbeiteten. ENCOA sollte zunächst den Unteroffizieren der Luftstreitkräfte eine Weiterbildung auf internationaler Basis ermöglichen.

Ende 2004 genehmigte das Verteidigungsministerium die weitere Vorbereitung einer Pilotphase für ENCOA. Die Heeresunteroffiziersakademie wurde beauftragt, dieses Projekt für die allgemeine Unteroffiziersweiterbildung inhaltlich losgelöst vom "Alpendreieck" auf Ebene der Gesamtstreitkräfte federführend zu übernehmen.

Von 25. bis 29. April 2005 fand an der Unteroffiziersschule Luftwaffe in Deutschland erneut eine Arbeitssitzung zur Konkretisierung eines Testlehrganges im Herbst 2005 statt. Nach Ausstieg der Schweiz wird ENCOA nun bilateral (Deutschland und Österreich) vorbereitet.

Weiterbildung übers Internet

Methodisch wird mit dem Projekt Neuland betreten. Es ist geplant, Berufsunteroffizieren eine auf das Internet gestützte Weiterbildung zu ermöglichen. Unter Nutzung einer Lernplattform (ILIAS), die auf einem Server der Bundeswehruniversität Hamburg installiert und betrieben wird, sollen schriftliche Ausarbeitungen zu vereinbarten Themenkomplexen erstellt werden, wobei die Lernbetreuer (Tutoren) jeweils von der Partnerinstitution zu nominieren sind. Bearbeitet werden Themen mit Bezug zu Tätigkeitsfeldern von Unteroffizieren unter besonderer Berücksichtigung transnationaler oder internationaler Vergleichsmöglichkeiten.

Die Heeresunteroffiziersakademie arbeitet daran, ENCOA als fixen Bestandteil der dritten Bildungsebene im Rahmen des Weiterbildungslehrganges für Stabsunteroffiziere und in der Ausbildung der Lehrer zu implementieren. Im Testlehrgang Oktober/November 2005 sollen jeweils vier bis fünf Teilnehmer aus dem Kreis der Unteroffiziere eingebunden werden. Der Vollbetrieb könnte im Herbst 2006 anlaufen.

Entlastung des Personals

Aus Kapazitätsgründen werden aus österreichischer Sicht auch bei Erreichen der bestmöglichen Ausbaustufe eines Tutorenteams maximal 20 bis 25 internationale Lehrgangsteilnehmer pro Durchgang betreut werden können, wobei ENCOA durch die Abstützung auf externe Lernunterstützung mittelfristig zur Entlastung des österreichischen Prüfungspersonals beitragen würde.

In weiterer Folge soll das Projekt ENCOA auch eine Einbindung anderer Streitkräfte, in denen deutschsprachige Unteroffiziere ihren Dienst versehen, ermöglichen, um eine breitere internationale Basis zu erreichen. Deutschland überlegt nach dem Beispiel Österreichs ebenfalls eine interne Ausdehnung auf andere Teilstreitkräfte. Ein Fernziel könnte die Integration weiterer europäischer Streitkräfte sein, wobei in diesem Fall die Kommunikation grundsätzlich auf die englische Sprache abzustützen wäre.

Für die Heeresunteroffiziersakademie stellt die Teilnahme an ENCOA erstmalig auch die Internationalisierung eines ständigen Bildungsangebotes für Unteroffiziere dar.

Arbeitssitzung ENCOA, 25. bis 29. April 2005. (Bild öffnet sich in einem neuen Fenster)

Arbeitssitzung ENCOA, 25. bis 29. April 2005.

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